Einen guten typischen Aprilmorgen aus Salzburg bei 7 Grad. Politisch Peinliches gibt's aus Frankfurt zu vermelden: Der Vorstand der Bundesbank beginnt heute mit der Prüfung des Verhaltens von Bundesbank-Präsident Ernst Welteke, der wegen der Bezahlung einer Rechnung des Berliner Luxushotels Adlon durch die Dresdner Bank unter Druck geraten ist. Am Beginn der Prüfung in den Mittagsstunden wird auch die Entscheidung der Frankfurter Staatsanwaltschaft nichts ändern, gegen Welteke ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Vorteilsannahme einzuleiten, sagte ein Sprecher der Notenbank am Dienstag in Frankfurt. Welteke selbst schloss am Abend in der ARD zunächst einen Rücktritt aus, sagte aber auch, er mache seine Entscheidungen von der weiteren Entwicklung der Angelegenheit abhängig. Die Staatsanwaltschaft hatte mitgeteilt, sie ermittele auch gegen Verantwortliche der Dresdner Bank wegen Vorteilsgewährung. Das Kreditinstitut hatte Welteke zum Jahreswechsel 2001/2002 zu einer Veranstaltung zur Einführung des Euro-Bargelds in Berlin eingeladen und ihm sowie Familienangehörigen den Aufenthalt im Hotel Adlon bezahlt. Nach Bekanntwerden des Falls hatten die Bundesbank und Welteke die Kosten von mehr als 7000 Euro übernommen. Welteke ist wegen des Falls in der Koalition auf Kritik gestoßen. Die Union fordert seinen Rücktritt. Aber es kommt noch schlimmer: Inzwischen hat er nach Informationen der 'Bild'-Zeitung einen weiteren Urlaub auf Kosten einer Bank eingeräumt. Wie das Blatt in der heutigen Ausgabe berichtet, hat sich Welteke nach dem Wiener Opernball von einer österreichischen Bank zu einem mehrtägigen Aufenthalt einladen lassen...
Nach den jüngsten Kursverlusten hat sich der Euro am Dienstag wieder etwas erholt. Um 2150 Uhr notierte die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,2091 US-Dollar, nachdem sie am frühen Morgen zeitweise bis auf 1,1979 Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2090 (Montag: 1,2058) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8271 (0,8293) Euro. Der Euro hat bei 1,2080 Dollar eine starke Unterstützung. Er hat aber ein gewisses Maß an Stabilität erreicht, obwohl am Markt die Überzeugung zunimmt, dass die EZB die Leitzinsen doch noch senken könnte, nachdem die deutschen Arbeitsmarktdaten im März so enttäuschend schwach ausgefallen sind. Wie an diesem Morgen veröffentlicht, hat die anhaltende konjunkturelle Schwäche die übliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt stark gebremst. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl um 93.600 auf 4.547.500 war der schwächste für einen März seit der Wiedervereinigung. Im Gegenzug erhöhte sich die saisonbereinigte Zahl der Erwerbslosen um 44.000 auf 4,344 Millionen, berichtete die Bundesagentur für Arbeit. Der Euro fiel im Fernosthandel am Mittwoch leicht auf 1,2093 Dollar von 1,2131 beim Vortagsschluss in New York. Spekulationen über eine baldige Zinserhöhung in den USA haben dabei die US-Währung gestützt. Diese Spekulationen hatten in den vergangenen Tagen von starken US-Konjunkturdaten neue Nahrung erhalten. So hatte die US-Regierung für März einen deutlich stärkeren Anstieg der Beschäftigtenzahl ausgewiesen als von Analysten erwartet. Gegenüber der japanischen Währung zeigte sich der Dollar mit 105,65/73 Yen wenig verändert. Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch etwas abgeschwächt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 1,2056 Dollar. Ein Dollar war damit 0,8290 Euro wert. Trotz der leichten Erholung des Euro nach dem Fall unter die Marke von 1,20 Dollar am Dienstagmorgen bleibt die Kurserholung der Gemeinschaftswährung gefährdet. Es besteht die Gefahr eines erneuten Rückgangs unter 1,2050 Dollar. Er bleibt trotz leichter Erholungen weiter unter Druck. Heute ist mit einem Kurs zwischen 1,2020 und 1,2120 Dollar zu rechnen. Aber auch ein Abrutschen in Richtung 1,1980 ist nicht ganz ausgeschlossen.
Somit wünsche ich Ihnen allen noch einen angenehmen Arbeitstag!
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