Danke für das Einstellen des Börsianer Artikel mit Strobls Gastkommentar.
Glaub schon, dass Ausstieg oder Nichtausstieg eine schwierige Entscheidung ist. Speziell der Punkt "Verhältnis zum Ukraine-Geschäft", das ist sicher heikel. Ich glaube, das ist der einzige schwergewichtige Punkt, der ansteht. Die anderen, wie langfristige Verträge bis zur Fürsorge gegenüber Mitarbeiter, sind für mich "Erklärungsversuche" warum man noch immer nicht draußen ist - Banken kaufen und verkaufen einander immer wieder, diese Fragen sind mit Sicherheit jedes Mal gut gehandelt und in gewisser Weise Routine. Hat Raiffeisen gerade eben in Bulgarien wieder gezeigt, dass und wie es geht.
Einen Druck der Investoren zu erkennen, ist von außen schwierig. Ich bin auch ein Investor, und übe keinen Druck aus.... :o) Sonst wer in diesem Forum ? Die Raiffeisen Landesbanken, denen ja ein größeres Stück der RBI gehört, publizieren zumindest auch nicht, dass ihnen ein Ausstieg lieber wäre....
Bleiben "moralische Fragen" (schön, wenn soetwas einmal an der Börse thematisiert wird) und wirtschaftliche. Moralisch meine ich, dass die RBI nach dem Krieg - und auch jetzt schon - nicht Putin Geld gibt, sondern mit der Bevölkerung in Beziehung steht. Ich glaube, weder die russ. Kontoinhaber der RBI noch die Unternehmen wurden gefragt, ob sie einen Einmarsch in die Ukraine wollen. Noch hätten sie eine Option, das zu beenden, wenn sie am Leben bleiben wollen.
Putin selbst hat weder der Abzug von Mc Donalds noch der Unicredit besonders irritiert. Wäre bei einem Rückzug der RBI nicht anders.
Bleibt die Frage nach dem Ukrainegeschäft. Wie gesagt, kann mir vorstellen, dass das schwierig zu beurteilen ist. Persönlich würde ich meinen, dass Raiffeisen ein europäisches Unternehmen ist. Die Ukraine möchte Mitglied der EU werden. Wie sollte da Sanktionen gegen Raiffeisen durch die ukrainische Regierung funktionieren ?
Ich glaube, die einzige große Frage ist, wie sich DERZEIT Putin gegenüber Unternehmen verhält, die zum Westen gehören, der den russischen Staat mit Sanktionen belegt. Putin hätte - anders als die EU Beitrittskandidatin Ukraine - keine Hindernisse, dieses "Vermögen einzufrieren" und sich damit so zu verhalten, wie der Westen gegenüber russischem Eigentum / Vermögen im Westen. Darum haben wir ja auch das derzeitige RBI Kursniveau denn das ist die größte Gefahr. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass man darüber in der RBI Chefetage viel nachdenkt, wird gerade dieser Punkt im Kommentar Strobls im Börsianer NICHt angesprochen, sondern die Fürsorgepflicht gegenüber Mitarbeiter in Russland wohlgemerkt...
Ich habe einfach den Eindruck, den ich natürlich nicht "beweisen" kann, dass Strobl eigentlich NICHT das Russlandgeschäft aufgeben möchte (wenn da kein politischer Druck in Österreich wirkt - das ist für mich aber was anderes als ein Druck der Investoren, der auch nicht bewiesen oder konkretisiert wurde). Persönlich finde ich das richtig, denn es gibt auch eine Zeit nach dem Krieg und eine Bevölkerung in Russland, die mit der Invasion genauso nichts zu tun hat, wie die Amerikanische Bevölkerung in Afganistan, Kuweit, Vietnam und überall sonst, wo die USA derzeit und in den letzten Jahrzehnten militärisch präsent war, sei es nun direkt oder indirekt.
Jede Entscheidung der RBI in Russland ist letztlich "riskant" und hat Nachteile. Das ist die katastrophale Lage, in die Putin die ganze Welt gebracht hat. Auch die RBI
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