Die GmbHs gehören der AG. Wenn die GmbHs werthaltig sind, von dem ich ausgehe, dann kann ich doch nicht einfach sagen: OK, dann übernehmen wir die GmbH und nehmen diese einfach aus der AG heraus. Dann bleiben nur noch die Schulden in der AG übrig und alle Aktionäre gehen leer aus.
Genauso läuft es. In einer Insolvenz geht es um eine Fortführungsperspektive des Unternehmens. Um den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. Um die Befriedigung der Gläubigerforderungen. Nicht um die Kapitaleigner.
Alles das wird mit mit einer übertragenden Sanierung auf einen neuen Investor optimal gelöst. Wichtig ist dabei die Frage, wieviel der (besicherten) Gläubigerforderungen in den GmbH's liegen und wieviele in der AG. Liegt zuviel bei den GmbH's, dann wird auch das dortige Geschäft in Zweifel in eine neue Gesellschaftsform überführt.
Wie kommst Du darauf, das der Wertansatz der GmbH's werthaltig sein könnte?
In der 2010er-Bilanz steht doch ein Eigenkapital von 13,55 Mio. Euro und dazu auf der Gegenseite der Bilanz ein immaterielles Vermögen von 20,6 Mio. Euro, bzw. 14,1 Mio. Euro für das internationale Geschäft und 6,5 Mio. Euro für das nationale Geschäft - siehe Seite 87 des 2010er GB. Das immaterielle Vermögen ist der Einbringungsansatz bzw. der Kaufpreis, der über das Sachanlagevermögen der GmbH's hinausgeht und sich aufgrund zukünftig erwarteter Zahlungsströme ermittelt. Diese wiederum sind an die erwarteten Einspeisevergütungen und Projekte geknüpft. Der Käufer löst damit also zukünftig erwartete Erlöse des Verkäufers ab - nicht beim Kaufzeitpunkt vorhandene Sachwerte! Das ist doch aber 2011 alles zusammengebrochen. Gerade in Italien mit dem Förderaus für Freiflächenanlagen. D.h., Du musst davon ausgehen, das diese 20 Mio. komplett wertlos sind. 13,55 - 20 ist weniger als 0. Da bleibt dann nichts mehr übrig vom Eigenkapital der Aktionäre.
Die AG ist restlos verschuldet. Alles Werthaltige dürfte zuvor mit Krediten besichert sein. Deshalb ist auch keine ausreichende Masse mehr da.
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