„Im Oktober haben die Mitarbeiter Klarheit“
Ist der Job noch sicher? Der Rostocker Nordex-Schlosser Karsten Hoffmann verlegt eine Leckölleitung in einer Windenergie-Anlage.
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OZ sprach mit Nordex-Vorstandschef Thomas Richterich über den geplanten Abbau von Arbeitsplätzen.
Rostock (OZ) - Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Rostocker Windkraftanlagenbauer Nordex auf den Preiskampf in der Branche auch mit Entlassungen reagieren will. Die OSTSEE-ZEITUNG sprach mit Vorstandschef Thomas Richterich.
OSTSEE-ZEITUNG: Die Ankündigung hat Angst in Rostock verbreitet. Von bis zu 1000 Arbeitsplätzen, die europaweit wegfallen könnten, ist die Rede . . .
Thomas Richterich: Richtig ist, dass wir aufgrund der bestehenden Wettbewerbssituation gezwungen sind, Kosten in Höhe von 50 Millionen Euro einzusparen. Aber die Aussage, dass 1000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren, ist jenseits aller Realitäten.
OZ: Wie viele Stellen werden es denn sein? Wie viele in Rostock?
Richterich: Wir gehen von einem Stellenabbau von weniger als 400 Arbeitsplätzen in ganz Europa aus. Natürlich werden auch Stellen in Rostock wegfallen, aber wie viele, können wir noch nicht sagen.
OZ: Wann haben die Mitarbeiter Klarheit, wer gehen muss?
Richterich: Wir haben gestern erste Gespräche mit den Arbeitnehmergremien aufgenommen, gehen jetzt in die Beratungen mit den Betriebsräten. Bis September werden die Entscheidungen fallen. Im Oktober hat dann jeder Mitarbeiter Klarheit. Es tut uns leid, dass es nicht schneller geht. Auch wir wollen die Unsicherheit beenden.
OZ: Es bleibt also dabei: In Rostock werden die Turbinen gebaut?
Richterich: Ja, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, Offshore-Turbinen in China oder Korea herzustellen, um sie dann in der Ostsee zu errichten.
Das ganze Interview lesen Sie in der Wochenendausgabe Ihrer OSTSEE-ZEITUNG.
Interview von Andreas Meyer