plötzlich ist mehr als das halbe Grundkapital weg, was ja noch deutlich untertrieben ist, weil man die Beteiligungen und Ausleihungen an Tochtergesellschaften abschreiben muss. Aber wie kommt es zu diesen Abschreibungen? Sind die Plantagen jetzt nichts mehr wert? Und wie soll das passiert sein. Wollte man sie doch noch vor kurzem anders nutzen und mit Immobilien vollpflastern. Jetzt stehen auch diese Pläne überraschend auf dem Prüfstand (Vorsicht Ironie).
Auf den ersten Blick erinnert das an Kinghero. Plötzlich sind die operativen Einheiten in China nichts mehr wert. Wieso schreibt man aber nichts dazu, wie das so plötzlich passiert ist? Die Folgen sind dramatisch. Eigenkapital verringert sich von 152,3 Mio. auf 1 Mio. !!!
Noch einmal in Worten: eine einzige Million ist übrig. Und dabei haben uns hier doch ein paar Leute und einer ganz besonders immer weis machen wollen, dass AB doch so viel wert wäre. Aber es ist doch beruhigend. Der Vorstand steht unter allen Umständen fest hinter der Asian Bamboo AG, samt finanzieller Unterstützung und Kontinuität in der Geschäftsführung. Was soll das denn heißen. Der Vorstand steht hinter seinem eigenen Tun. Wäre ja auch komisch, wenn es anders wäre. Nur steckt der Vorstand auch hinter dem ganzen Schlamassel.
Es scheint so zu sein, dass die Wirtschaftsprüfer jetzt die ganze Schweinerei offen gelegt haben. Angesichts dessen zu melden, dass ein eingeschränkter Bestätigungsvermerk für den handelsrechtlichen Jahresabschluss sowie Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013 erteilt wird und sich diese Einschränkung nur auf die im Lagebericht sowie Konzernlagebericht beschriebenen Chancen und Risiken im Rahmen des beabsichtigten Eintritts in die Immobilienbranche bezieht, kann ich nicht nachvollziehen. Was haben die Immobilien mit dem verschwundenen Grundkapital zu tun? Wenn nun das ganze aufgedeckt ist, kann der Wirtschaftsprüfer mit den neuen Zahlen doch einen uneingeschränktes Testat erteilen. Hier soll doch wieder nur mit der Immobiliensache von der ganzen Schweinerei abgelenkt werden. Im übrigen hören sich die Sätze schon beinahe so an, dass die eh unseriös klingende Immobilienstory schon so gut wie abgeblasen gilt, wenn man nun erst einmal nichts mehr dazu sagen will.
Und man will die Eigenkapitalsituation stärken. Dafür will man auch noch einmal die Wandelanleihe überdenken. Wie soll das funktionieren. Anscheinend wollte schon niemand die Wandelanleihe zeichnen. Aber da gab es noch nicht die heutige Nachrichtenlage. Wer will denn nun noch einen einzigen Euro in AB investieren? Die haben doch gar nichts mehr, in das man investieren kann, wenn man die bisherigen Werte so abschreiben muss.
Sie schreiben zwar noch von einem Eigenkapital von 86,5 Mio. Aber auch das klingt nicht mehr glaubhaft. Konzernjahresfehlbetrag liegt als weiteres Highlight der Meldung bei 199,9 Mio. Wow, man ist unter 200 Mio. geblieben. Das ganze bei einem Umsatz von 31,4 Mio.
Nebenbei erfährt man so, dass das Fasergeschäft schon seit 2012 als aufgegeben gilt. Was soll das denn? Es gilt als aufgegeben. Heißt nichts anderes, als dass man schon in 2012 dieses Geschäft nicht mehr betrieb. Dabei hat RJ doch gerade kürzlich noch stolz die angezogenen Baumwollpreise genannt. Scheint da etwas an ihm und dem Rest der Anlegerschar vorbeigegangen zu sein, ohne dass es bemerkt wurde? Sollte man sich mal fragen, wie das bei einer so tollen Firma wie AB geschehen konnte. Ich kann mich auch nicht an eine Meldung in den Jahreszahlen von 2012 erinnern, dass das Fasergeschäft aufgegeben ist.
Aber jetzt kommt es: AB ist ein führendes integriertes Unternehmen in der Bambusindustrie. Das Unternehmen besitzt derzeit langfristige Rechte an 40 Bambusplantagen mit einer Fläche von 50.338 ha. Mag sogar stimmen. Aber für mich klingt es wie bei Kinghero. Auf dem Papier gehören die Flächen AB. Aber man kommt nicht heran. Wobei wir wieder bei meiner Anfangsfrage sind. Wieso muss man die Tochterfirmen komplett abschreiben? Ich denke, dass man sie nicht mehr unter Kontrolle hat und damit auch sehr wahrscheinlich nicht auf die Plantagen zurück greifen kann, womit sich auch eventuelle Immobilienpläne erledigt hätten.
Mich interessiert an solchen Geschichten nur noch, wer sich damit auf Kosten der deutschen Anleger in China eine goldene Nase verdient hat. Direkt der Vorstand oder Strohleute?
Aber bezeichnenderweise ist ja ein bestimmter User hier seinen letzten Mitteilungen zufolge natürlich ungeschoren wie immer aus der Sache rausgekommen.
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