OPEC-Öl billiger - Ölminister beraten über Preise und Mengen
WIEN (dpa-AFX) - Öl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist zwar deutlich billiger geworden, doch liegt der Preis immer noch jenseits des angestrebten Preisbandes. Ein Barrel (159 Liter) habe in der vergangenen Woche im Schnitt 28,47 Dollar gegenüber 29,36 Dollar in der Woche davor gekostet, berichtete das OPEC-Sekretariat am Montag in Wien. Im Oktober war diese Menge für durchschnittlich 28,54 Dollar, im letzten Jahr für 24,36 Dollar zu haben. Das Kartell strebt einen Preis zwischen 22 und 28 Dollar an.
Die OPEC-Erdölminister treffen sich am Donnerstag in Wien, um über Fördermengen und Preise zu beraten. Es sei mit einer Beibehaltung der aktuellen offiziellen Fördermenge von 24,5 Millionen Barrel am Tag zu rechnen, berichtete der "Middle East Economic Survey" am Montag auf Zypern. Die tatsächliche Förderung wird von Branchenexperten jedoch auf 25,4 Millionen Barrel geschätzt.
"KEINE ENTSCHEIDUNG NÖTIG"
"Die augenblicklichen Bedingungen des Weltölmarktes erfordern keine Entscheidung der OPEC-Ölminister zur Überprüfung des Produktionsniveaus", sagte auch der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Obaid bin Saif Al-Nasseri, am Montag in Abu Dhabi. Eine mögliche Änderung des Produktionsniveaus solle erst nach dem Wiener Treffen auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Wichtige OPEC-Vertreter wie der Generalsekretär Alvaro Silva Calderon oder der kuwaitische Energieminister Ahmed Fahed Al Sabah hatten den hohen Ölpreis mit "politischen Unsicherheiten" erklärt. Die Versorgung des Marktes sei ausreichend und die Preise zufriedenstellend. Dagegen hatte Iran als mit Abstand wichtigstes OPEC-Mitglied als Preisziel 25 Dollar je Barrel angegeben.
Auch das außerhalb der OPEC stehende Russland hält die aktuellen Ölpreise für zu hoch. "Moskau strebt einen fairen Preis von 20 bis 25 Dollar je Barrel an", hatte Energieminister Igor Jusufow Anfang November erklärt. Marktbeobachter haben darauf hingewiesen, dass die elf Kartellmitglieder über die Aufteilung der Quoten schnell in Streit geraten könnten. So hatte Libyen für sich einen höheren Produktionsanteil verlangt. Auch die zukünftige Rolle des Iraks, der bisher nicht vom Quotensystem erfasst war, könne für Unruhe sorgen./ey/DP/js
Quelle: DPA-AFX
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