auch zum Thema Leerverkauf
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/...-ag%23beitrag_76301243
Hallo lazy-invest, es wäre wünschenswert, wenn es bei der Bildung des Kurswertes nur um Fakten gehen würde. Das ist aber nicht der Fall. Die Psyche (bei Branicks z. B. die Angst vor der Insolvenz) führt bei unsicheren Anlegern zu Panickverkäufen, vor allem weil der Leerverkäufer die Tendenz nach unten unterstützend begleitet hat. Andererseits können z. B. Analysten, schön dargestellte Meldungen und Einkäufe von Vorständen oder Aufsichtsräten die Kurse so weit in die Höhe treiben, dass Überbewertungen vorleigen und in der Zukunft zwangsweise mit Kursminderungen gerechnet werden muss. Ich würde sogar behaupten, dass die Psyche kurzfristig häufig mehr Einfluss auf den Kurs hat als die Fakten. Als Anfang des Jahres von Branicks gemeldet worden ist, dass die Kreditgeber zu Verlängerungsgesprächen eingeladen worden sind und damit gleichzeitig Angst bezüglich der dorhenden Zahlungsunfähigkeit geschürrt worden ist, fiel der Kurs, wie allen bekannt ist, unter 90 Cent (8 % des Eigenkapitals). Würden sich alle Anleger an den Fakten oritieren, dann wäre nach dieser Meldung ein Kurs von 5 bis 7 ? gerechtfertigt gewesen. Unterstelle ich, dass Insolvenzverfahren wäre wegen Zahlungsunfähigkeit eröffent worden, dann hätte der Insolvenzverwalter so viele Immobilien verkaufen müssen, bis die Zahlungsfähigikeit wieder hergestellt worden wäre. Ich vermute, dieser Vorgang hätte Eigenkapital verbraucht. Das Eigenkapital je Aktie würde jetzt also etwas unter dem jetzt bekannten Wert liegen. Hätten die Anleger, die zu 3 ? eingekauft haben, Geld verloren oder gewonnen? Ich beahupte, wenn dere Kurs sich aufgrund der Fakten (sprich dem tatsächlichen Unternehmenswert je Aktie) bilden würde, dann läge der Kurs jetzt oberhalb der oben genannten Spanne. Dabei lasse ich jetzt außer Acht, dass viele Anleger dem Ertragswert bei Immobiliengesellschaften ein wesentlich höheres Gewicht beimessen, als ich das mache. Folglich lese ich gerne viele von Emotionen geprägte Meinungen um mir leichter ein Gesamtbild über die kurzfristige Entwicklung machen zu können. Bei meiner langfristigen Erwartung konzentriere ich mich hauptsächlich auf die betriebswirtschaftlichen Fakten.
Nehmen wir den Beitrag von giledos. Er traut vermutlich weder dem Vorstand noch dem ausgeschiedenen Aufsichtsratsvorsitzenden. Mit Recht? Ehrlich gesagt, mache ich mir auch viele Gedanken, von wem der Leerverkäufer 4,41 % der Aktien (3.685.000 Stück) ausgeliehen hat. Mir wurde in diesere Diskussionsrunde schon einmal erläutert, dass es Broker gibt, bei denen es üblich ist, dass der Kunde sein Einverständnis erklärt, dass er die Entleihung an Leerverkäufer erlaubt. Meine Meinung dazu: Es mag sein, dass es solche Fälle gibt. Aber in Anbetracht der Gesmtkonstellation, halte ich diese Begründung für sehr unwahrscheinlich. Der Entleiher muss jemand sein, der daran interessiert ist, dass der Kurs möchlichst weit vom anteiligen Unternehmenswert je Aktie entfernt ist um selbst billig einkaufen zu können. Da kann ein Leerverkäufer gute Dienste Leisten. Gleichzeitig ist unverständlich, warum ein Leerverkäufer die Nettolehrverkaufsposition weiter ausbaut, obwohl das Gespenst die Zahungsunfähigkeit viele Anleger nicht mehr ängstigt und mit steigenden Kursen gerechnet werden muss. Er muss sich also sicher sein, dass er die Position ausgleichen kann ohne erhebliche Vermögenseinbußen hinnehmen zu müssen.
Wir haben auf der einen Seite einen Dr. Schmidt, bei dem man nur dann feststellt, dass er über 28 Mio. Aktien indirekt hält, wenn man längere Zeit nachforscht. Einige Anleger denken, dass er sich in der Vergangenheit mit hohen Einkaufskursen übernommen hat und er deshalb billig nachkaufen muss. Sicher, dass ist Spekulation, aber wer hält eine so hohe Anzahl von Aktien, dass er 4,11 % der Aktien entleihen könnte? Ich komme immer wieder auf den Namen Dr. Schmidt.
Jetzt eine Frage: Hat jemand Erfahrungen dahingehend gemacht ob es möglich ist, dass der Entleiher einen Deal mit dem Leerverkäufer abschließt, dass er ihm seine Position ausgleicht und neben seinen Aufwendungen noch eine Provision bezahlt?
Damit möchte ich meine inhaltslosen Phrasen beenden. Wichtiger sind, langfristig betrachtet, ohnenhin die Meldungen zu den Halbjahresabschlüssen. Grüße
|