+ + Wir haben ÖL Peak + +
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Man kann darüber spekulieren, wo der Ölpreis jetzt wäre, wenn die USA sich NICHT in Rezession befände und statt minus 0,3 % vielleicht 0.5 -1 % MEHR verbrauchen würde.
Ebenso kann man Überlegungen anstellen, wo der Ölpreis in 2009 sein wird, FALLS sich die USA doch wie der Phönix aus der Asche in 2009 erholen sollte (worauf ich aber nicht wetten würde).
Noch ein kleines (grobes) Rechenbeispiel zum Abschluss
bei 20 Mio Barrel US Konsum pro Tag:
Ölpreis bei 70 USD (etwa durchschnittspreis für 2007) bezahlten die AMIS in 2007:
511 Milliarden USD
Sollte der Durchschnittspreis in 2008 bei 110 liegen, wären es:
803 Milliarden USD (also um grob 300 Mrd mehr).
Das ist eine Belastung, die den Benefit der Bush Steuerentlastungen weit übersteigt. Und anders bei Steuerentlastungen, die das Budget zwar belasten, können die Amis dieses Geld ausgeben und die Wirtschaft vielleicht etwas füttern.
Da die meisten der 20 Millionen Barrel pro tag (7,3 MillardenBarrel pro Jahr) aus dem Ausland kommen, geht dieses Geld für die USA auch direkt verloren. (US Eigenproduktion aktuell bei etwa 6 Barrel pro Tag, Tendenz fallend).
Der Wohlstand fliesst zur Zeit aus den USA direkt in die Ölförderländer (die mit einem Teil der Erlöse US und andere Aktien kaufen). Und keine Trendwende in Sicht.
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Mexico's Ölproduktion hat grösste Bedeutung für die USA, gehört Mexico doch gemeinsam mit Kanada und Saudiarabien zu den 3 Toplieferanten für die USA.
Dazu muss man vielleicht noch sagen, dass Mexico überwiegend aus off-shore Feldern produziert, von denen man höhere decline Raten kennt als von on shore feldern. Dennoch, solte die Weltproduktion einmal den Peak gesehen haben (ich meine es ist soweit; gewiss jedoch wenn sich der Trend in Russland der ersten 3 Monate über das Jahr 2008 weiter fortsetzt), dann ist binnen weniger Jahre mit einem globalem Decline von 4-5 % pro Jahr zu rechnen - (trotz hoher Anstrengungen dem entgegen zu wirken).
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Herold Tribune
http://www.iht.com/articles/ap/2008/04/21/...exico-Oil-Production.php
Mexican oil production falls 7.8 percent in first quarter
The Associated Press
Monday, April 21, 2008
MEXICO CITY: Mexico's state-run oil company said Monday that oil production fell 7.8 percent to 2.91 million barrels a day in the first quarter as current reserves dwindle.
Petroleos Mexicanos, or Pemex, has struggled with falling reserves, especially at its main Cantarell oil field, and lacks the money and expertise to launch new drilling projects. Pemex only has enough proven oil reserves to last nine years at current production rates.
President Felipe Calderon this month proposed an energy reform that would allow more private and foreign investment to jump-start new projects, but opponents argue the bill is a veiled attempt to privatize the industry, which they consider a symbol of national sovereignty.
Pemex also said Monday that oil exports had dropped 12.5 percent in the first quarter, mostly due to falling production and port closures caused by bad weather in February.
The company did boost natural gas production to a record 6.6 billion cubic feet of gas per day in the first quarter, up 13.2 percent over the same period last year.
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Hohe Ölpreis sind für Länder wie Mexico daher lebensnotwendig. Demonstrationen und Unruhen gibt es schon wegen der hohen Maispreise (tortilias), sollte die Ölproduktion weiter so stark fallen, wird es in wenigen Jahren sehr ungemütlich unterhalb der südlichen US Grenze im Südlichen Nachbarn. Vielleicht auch deshalb der "Eiserne Vorhang"?
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sind auch ein paar gute Charts dabei bei dem Beitrag
http://www.goldseiten.de/content/diverses/...php?storyid=7077&seite=2
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Oil prices
Crude estimates
Apr 17th 2008
From The Economist print edition
The price of oil has soared to a new high, hasn't it?
A CASUAL observer might be forgiven for thinking that the oil price reached a new record, of $115.07 a barrel, on April 16th. And so it did, in nominal terms. But by other measures, oil is not quite as expensive as it seems. That, in turn, may go some way towards explaining why demand for oil continues to rise in many countries, despite prices that would have been unimaginable just a few years ago.
Michael Lewis of Deutsche Bank has come up with several different ways of comparing past and present oil prices. The first step is to account for inflation. But what measure of inflation is most suitable? If historic prices are inflated in line with America's producer-price index, the previous record, struck in the early 1980s, would be the equivalent of $94 in today's money?a level exceeded some months ago. But if the consumer-price index were used instead, oil would need to climb to $118 to hit a record.
But an adjustment for inflation, however it is measured, takes no account of the growth in Western consumers' incomes over the years. Back in 1981, the annual average income within the Group of Seven countries would have been enough to buy only 318 barrels of oil. To set back Western consumers by the equivalent today, Deutsche Bank calculates, the price of oil would have to rise to $134 a barrel.
By the same token, the American government reckons that energy ate up its biggest share of Americans' disposable income in 1980: 8% compared with about 6.6% now. To drive spending on energy to the same level again, says Deutsche, the price of crude would have to rise to $145.
Spending on oil as a share of global output, which is about 3.5%, also peaked in 1980, at 5.9%. Other things being equal, oil will not swallow as big a share of the world's GDP unless the price reaches $150 a barrel.
The disarmingly honest Deutsche analysts also looked at oil prices relative to one final measure: their peers' predictions. They compared the price bankers forecast for oil at the end of each year with the actual outcome over the past decade. Their biggest error was in 2000, when they undershot by 54%. Adding 54% to the consensus forecast at the beginning of the year would produce a price of $115.50. So if the oil price rises by less than 50 cents, oil analysts will prove themselves more misguided than ever before.
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* Ölweltmarkt
Zwischenzeitlich erreichte Rekordmarke: 119,90 US-$/Barrel Rohöl an der NYMEX (22.04.08)
Mit fortgesetzt schwächerem US-Dollar klettern die Rohölnotierungen weiter.
Nach jüngsten Kommentaren führender OPEC-Vertreter wird das Ölkartell die derzeitigen Ölfördermengen nicht erhöhen. Diese Aussagen leisten der laufenden Ölpreis-Rallye weiteren Vorschub. Wirtschaftexperten sehen durch die ungebremste Ölpreisrallye Rezessionsgefahren für die Weltwirtschaft.
Der schwache US-Dollar führt dazu, dass Investoren außerhalb des Dollarraums in Öl investieren, welches mit günstigen Dollars zu bezahlen ist.
Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten und die Rezessionssorgen betreffend die US-Wirtschaft bleiben Thema.
* US-Ölmarkt
Die neuen wöchentlichen US-Ölbestandszahlen werden mit folgenden Änderungen ausgewiesen:
[ Stand 23-04-2008 ; Erhebung EIA / DOE ; Angaben in mio. barrel ]
. Rohöl 316,1 ( +2,4 ) 5,6 % unter Vorjahr
. Heizöl+Diesel 104,7 ( -1,4 ) 13,0 % unter Vorjahr
. Benzin 212,6 ( -3,2 ) 7,0 % über Vorjahr
In Addition Bestandsrückgang um 2,2 mio. Barrel gegenüber Vorwoche.
Gute physische Nachfrage auf dem US-Ölmarkt, plus Raffinerieprobleme.
* OPEC und Weltmarkt
China: Fortführung der extrem hohen Ölimporte des Landes, insbesondere an Diesel und Gasöl.
Vor Brasiliens Küste ist in 5000 m Tiefe ein neues, sehr großes Ölfeld entdeckt worden; wahrscheinlich das drittgrößte der Welt.
Die IEA in Paris kürzte in ihrem Monatsbericht zum dritten Mal in Folge ihre Prognose für den Weltölverbrauch. Der Welttagesbedarf für 2008 wird nunmehr um 310.000 Barrel niedriger angesetzt.
Ein mittelfristiger Rohölpreis von 140 Dollar pro Barrel oder auch höher erscheint wahrscheinlicher als 100 Dollar/Barrel.
* Geopolitische Faktoren
IRAN: Der Iran installiert weitere Zentrifugen zur Urananreicherung. Ahmadinedjad hält die Ölpreise für noch zu billig.
NIGERIA: Jüngste Sabotageakte führten zu weiteren Lieferproblemen des Opec-Landes.
* US-Dollar u. OPEC-Basketpreis
US-Dollar (Ölwährung): 1,590 US-Dollar / 1 ?
OPEC-Basketpreis: 109,92 Dollar/Barrel
www.tecson.de
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"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
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Welche Gründe könnte man anführen, dass der April 2008 bereits alles vorweggenommen hat ?
Die OECD-Öllagerbeständer inklusive US-Lagerbestände oder die jüngste Entwicklung Förderabfälle in Mexico, Russland in Q1/2008 und weiter ungebremst starke Nachfrage in China bieten jedenfalls keine fundamentale Argumente für eine Ölpreis-schwäche in den nächsten Monate.
Einzige Hoffnung, dass sich "Spekulationen" verringern ? Warum sollte das passieren ? JA- vieleicht, weil wir aktuell eine "stark überkaufte Situation haben"
NEIN - weil fundamental (im Moment jedenfalls) nichts für fallende Ölpreise spricht.
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Die Energiepolitik - und in diesem Bereich alles richtig zu machen - sind schon lange Themen sowohl von Kevin Kerr als auch von mir. Und wenn die USA es nicht richtig machen, dann kommt es auf vieles andere auch nicht mehr so sehr an. Eine schlechte amerikanische Energiepolitik wird alles andere mit sich reißen.
Egal was Ihnen in den Sinn kommt. Wählen Sie ihr Lieblingsthema: die Wirtschaft, die Gesundheitsversorgung, Social Security, Bildung, Immigration, die Umwelt...
Ohne ein sicheres Angebot qualitativ hochwertiger Energie - und die ist weder günstig noch schnell zu bekommen - werden all diese Probleme nur noch schlimmer werden. Wenn die USA die Energie hinbekommen könnten, dann wäre die Folge eine Verbesserung bei diesen anderen Problemen. Also sollten wir, als ganzer Staat, es besser richtig hinbekommen.
Und während ich hinter seinem Rücken über Kevin spreche, möchte ich gerne sagen, dass ich sehr gerne mit ihm zusammenarbeite. Ich neige dazu, den langfristigen Blick auf die Investmentwelt zu haben, und Kevin steuert den kurzfristigeren Blick bei. Wir gehen davon aus, dass das denjenigen, die unsere Beiträge lesen, hilft, eine breitere Perspektive zu bekommen. Und es ist auch irgendwie lustig, denn im wahren Leben bin ich kurzsichtig und Kevin ist weitsichtig. Was soll man davon halten?
Und dennoch lauern wir - die Brillen fest auf den jeweiligen Nasen fixiert - tagtäglich über den Monitoren, um bei den kritischen Preisen und den anderen Indikatoren auf dem Laufenden zu bleiben. Wir beobachten die Preise für Gold, Silber, Öl und Erdgas. Wir beobachten auch die Preise vieler anderer Rohstoffe, von Kupfer bis Platin und von Holz bis Baumwolle. Und wir sehen uns viele verschiedene Aktien an, deutlich mehr als wir dann im Portfolio führen.
Wir versuchen immer, den Sinn hinter all dem zu verstehen. Für Kevin und mich geht es nicht nur darum zu verstehen "was die Geschichte dahinter ist". Wir wollen auch allen anderen ein paar Schritte voraus sein, so dass wir unseren Lesern den besten Rat anbieten können.
Was gab es also in der letzten Zeit zu sehen. Nun, die Monitore hüpften. Die Preise für fast jeden Rohstoff trudelten heftig. Und ich muss wohl nicht viele Worte über den allgemeinen Aktienmarkt verlieren. Auf Tage schwerer Verluste folgten Tage mit spektakulären Gewinnen. Tagtäglich öffne ich die Zeitung oder starte den Monitor und ich frage mich, welche neue monetäre Katastrophe an die Oberfläche dringen wird. Wird die Zentralbank die Zinssätze noch weiter senken?
Ja, das wird sie.
Und das ist genau das, was die Welt braucht - noch mehr günstiges Geld (nur ein Witz). Oder vielleicht findet man auch einen weiteren Beitrag zur "Wohlfühl"-Gesetzgebung, die sich gerade ihren Weg durch den Kongress bahnt. Ist Ihnen aufgefallen, dass der Senat gerade darüber abgestimmt hat, Bohrungen vor der Küste an der Ostküste und der Westküste der USA noch weiter einzuschränken? Wow.
Dieser Kugel konnten wir ausweichen. Danke Jungs. Ich gehe davon aus, dass die Politiker auf die spürbaren Ölknappheiten weltweit warten. Und gehen Sie nicht davon aus, dass der Rest der Welt uns beobachtet. Die Leute in den Hauptstädten der Welt fragen sich, ob es "i den USA ernst ist, mit dem Thema Energie? Oder verschwenden sie einfach nur ihre Zeit?
Schmeicheln sich die Leute dort kollektiv selbst aufgrund ihres Sinns für Einzigartigkeit?" Die USA werden zum Gespött von Weltklasse, wenn es um die landeseigene Energiepolitik geht.
Vielleicht wird der Kongress ja endlich zulassen, dass diese bösen Ölunternehmen einige Ölplattformen vor der Küste parken, wenn der Ölpreis irgendwann doch die 250 Dollar pro Barrel überschritten hat. Aber sie sollten nicht darauf warten. Wenn die USA schon morgen ein Pacht- und Bohrprogramm vor der Küste starten würden, dann könnte es immer noch zehn Jahre dauern, ehe das erste Barrel Öl ankommt.
Das wäre dann zu... Ostern 2018. Ich weiß, dass ich so lange nicht warten kann.
Wenn ich mir gerade keine Gedanken um die Energiepolitik der USA mache, dann sehe ich mir an, welche große amerikanische Bank als nächstes schlechte Nachrichten verkünden wird. Oder welches große Brokerage Haus am Rande des Abgrunds steht. (Vielleicht hätten sie im vergangenen Dezember nicht so hohe Prämien ausschütten sollen.)
Oder welcher Teil in der Kette der weltweiten Energieversorgung über Nacht in die Luft gegangen ist. Sie können sich so vielleicht ein Bild machen. Was kann man in einer Zeit wie der diesen tun? Nun, Sie können jederzeit einfach etwas verkaufen. Liquidieren Sie und nehmen Sie dann das Geld und stecken Sie es in die Matratze.
Aber selbst auf "langfristiges Bargeld und Matratzen" setzen, ist eine Anlageentscheidung. Und irgendwann werden Sie diese Entscheidung vielleicht bereuen. Sie wachen dann eines Tages auf und stellen fest, dass ihr Lager in der Matratze aufgrund der Inflation einen großen Teil seiner Kaufkraft verloren hat. (Danke, Zentralbank)
Sollten Sie vielleicht einige Ihrer Aktien verkaufen? Oder sollten Sie einige Aktienanteile kaufen, selbst jetzt noch? Und wenn ja, welche sollte man jetzt kaufen oder verkaufen? Nun, niemand kann die Zukunft mit absoluter Sicherheit vorhersehen. Aber es ist möglich, dass wir es nach dem Anlauf, den wir bei den Preisen für Gold, Silber und Öl gesehen haben, bald mit einer milden Korrektur zu tun haben werden.
Also will ich Ihnen noch einige letzte Worte des Rates anbieten. Kevin und ich haben hart daran gearbeitet, Ihnen die besten Vorschläge machen zu können, die wir finden konnten. Aber wir können das allgemeine Investitionsklima nicht kontrollieren, und auch nicht die schlechte Energiepolitik der USA. Aber wir können versuchen, gute Investitionen um das schwierige Klima und die schlechte Politik "herum" zu machen.
Eine der größten Hürden, die amerikanische Energiepolitik richtig zu machen, ist der Mainstream-Mulitmedia-Zirkus, der die Leute nicht darauf vorbereitet hat, die Punkte dessen, was sie bereits wissen, richtig zu verbinden. Denken sie an Ihre eigenen, alltäglichen Beobachtungen.
Die Leute "sehen" Informationen, die ihnen z.B. viel darüber Öl sagen, wie viel Öl sich in den Händen der staatlichen Ölunternehmen vieler ausländischer Staaten befindet. Aber die großen Medien - und ein großer Teil der amerikanischen Politiker - hassen geschlossen das BIG OIL so sehr, dass sie die Zuschauer und Leser nicht darüber informieren würden, wie wenig Kontrolle die Markenspieler überhaupt noch haben. Und wirklich, in vielerlei Hinsicht sind Exxon Mobil, Shell und Chevron heute kleine Spieler in Sachen Öl.
Die großen Medien stecken immer noch in den Siebzigern, in den Denkprozessen der Disko-Ära. Sie müssen wirklich langsam ihre Polyester-Anzüge ablegen. Die großen Medien könnten in dieser Situation helfen, wenn sie betonen würden, dass wir in einer Ära leben, in der es weniger Öl, höhere Preise und deutlich mehr Wettbewerb um das gleiche alte Zeug gibt. Sie könnten die Zuschauer und Leser darauf hinweisen, dass die Entwicklungsländer sich... hmmm... entwickeln. Und wir in den USA das nicht tun. Wir leben einfach noch von der Vergangenheit, trinken aus Quellen, die wir nicht gegraben haben und uns geht das Erbe an Energie aus.
Die Welt verändert sich so schnell, dass ein großer Teil dessen, was die Medien wissen, heute allmählich veraltet, wenn es nicht schon veraltet ist. Die großen Medien haben die Geschichte der Energie und der Ressourcen verpasst. Ich gehe davon aus, dass sie kein Land mehr sehen können.
© Byron King
Quelle: Auszug aus dem Newsletters Trader´s Daily
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Die Welt verändert sich so schnell, dass ein großer Teil dessen, was die Medien wissen, heute allmählich veraltet, wenn es nicht schon veraltet ist. Die großen Medien haben die Geschichte der Energie und der Ressourcen verpasst. Ich gehe davon aus, dass sie kein Land mehr sehen können.
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Ich weiß noch nicht welche Schlüsse ich ziehen soll. Aber in die Aktien von Kraftwerks- und Netzbetreibern könnte in Zukunft Bewegung geraten. Neben Öl denke ich wird Kohle wieder ins Blickfeld rücken. Und ohne AKWs wird's sowieso finster.
Aktienbär
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Alternative Energien werden noch auf Jahre(zehnte) gut laufen.
Ja - Europa hat ein Infrastrukturproblem bezüglich Stromnetz und Kraftwerke.
Je früher man energisch handelt um so gezielter kann man noch vorgehen ("agieren"), je später man handelt umso mehr wird man von kurzfristigen Notwendigkeiten getrieben sein (reagieren müssen).
Kohleaktien laufen schon monaten gut (und werden auch weiter gut gehen).
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Ich bezahle demnach gerne ein paar cent mehr für saubere Energie.
Hier in Österreich funktioniert es auch. Kann mich noch erinnern als ich noch ein Kind war, war ich beim Protest gegen AKW Zwentendorf dabei. GOTT SEI DANK!
Bin froh dass aus dem AKW eine Polizeischule wurde. Und ich würde mich wieder hinstellen zum protestieren wenn sie ein neues aufstellen wollen.
Meine Meinung
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Daher zur Erinnerung:
In den 70er Jahren wurde von einer Atomkraft-besessenen deutschen Bundesregierung eine Enquente-Komission eingesetzt, die mögliche Szenarien einer zukünftigen Energiepolitik ausarbeiten sollte. Hintergrund war eine politisch verursachte Ölkrise, die allerdings einige Menschen wachrüttelte und dazu motivierte, über die Endlichkleit von Öl- und Gasressourcen nachzudenken. Auf welche Weise könnte die BRD von der immensen Öl- und Gas-Abhängigkeit sowie generell von der Abhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern herunterkommen ? Im Jahr 1979 lagen die Ergebnisse der Komission in Form von vier verschiedenen Szenarien vor:
1.) Ungebremste Wachstumspolitik mit aggressivem Ausbau der Kernenergienutzung (damals galten "schneller Brüter", "Hochtemperaturreaktor" und "Brennstoffkreislauf" noch ganz selbstverständlich als machbar. Von der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennstäbe erhoffte man sich gegenüber Natururan sogar noch einen respektablen Gewinn). Unter anderem sollten nach diesem Szenario "Off-shore-Brüter" auf Plattformen im Meer schwimmen, die ihren "schwach- und mittelaktiven" Abfall gleich im Meer hätten entsorgen können (eine bis dahin in GB, F und BeNeLux absolut gängige Praxis).
2.) Ein Pfad der einerseits fossile Energieträger möglichst durch die Nutzung von Kernenergie substituieren, vor allem aber auf Energieeinsparung setzen sollte.
3.) und 4.) Zwei Pfade zur Energieeinsparung und Ausbau regenerativer Energieträger OHNE Nutzung der Kernenergie und mit einer einmal moderaten und einmal sehr "aggressiven" Herangehensweise.
Das Ergebnis kurz und bündig:
Die maximale Reduktion von fossilen Energieträgern wäre demnach auf dem Pfad vier erfogt, gefolgt von Pfad 3, also den Pfaden OHNE Kernenergie. Mit deutlichem Abstand folgte Pfad 2 und am schlechtesten schnitt Pfad 1 ab, also der Pfad, der am kompromisslosesten auf Kernenergie setzte.
Die Ergebnisse entsprachen nicht den propagandistischen Zielen der Bundesregierung, also wurde versucht, sie möglichst sang- und klanglos unter dem Teppich verschwinden zu lassen und den mit Milliardenaufwand eingeschlagenen Pfad unbeirr- und unbelehrbar fortzusetzen. - Zu dieser Zeit galt übrigens der "Realitätssinn" den die Sowjetunion in Sachen Kernenergie an den Tag legte als vorbildlich und wurde in der Zeitschrift "atomwirtschaft - atomtechnik" (atw) ausdrücklich gelobt.
In der Zwischenzeit krachte es in USA (1979) und richtig gewaltig in der SU (1986). Die Projekte "schneller Brüter" und "HTR" wurden unter einer geradezu Kernenergie-fetischistischen Bundesregierung aus wirtschaftlichen und technischen Gründen beerdigt und irgendwann setzte sich auch die Erkenntnis durch, dass der "Brennstoffkreislauf" letztlich nur eine Atommüllvervielfachungstechnologie darstellt, jedenfalls, solange nur die "friedliche" Nutzung der Kernenergie im Blickfeld steht.
Unabhängig vom jeweiligen politischen Standpunkt der einzelnen Regierungen kam der Ausbau der Kernenergie aus rein ökonomischen Gründen weltweit praktisch völlig zum Erliegen. Das große "Vorbild" Frankreich sitzt auf Überkapazitäten an (atomarer) Grundlast und killt mit seinem defizitären Atomstrom europaweit den Stromwettbewerb, weil es jetzt, wo die Dinger nun mal schon stehen und Milliarden verschlungen haben, besser laufen und wenigstens einen geringen Deckungsbeitrag einspielen, als sie vollständig abzuschreiben.
Wieso stehen Kernenergie und die Einsparung fossiler Energieträger in einem paradox anmutendem Widerspruch zueinander ? - Ganz einfach, weil Kernkraftwerke als Grundlast- und Großkraftwerke gigantische Kapazitäten fossiler Mittel- und Spitzenlast binden, die die zeitlichen Unterschiede zwischen Bedarf und Erzeugung auspuffern müssen. Diese Puffer stehen damit für andere diskontinuierliche Energieträger (regenerative) oder gekoppelte Energienutzung (z.B. KWK) nicht mehr zur Verfügung. Somit könnten mit Kernenergie selbst bei vollständiger Abdeckung der elektrischen Grundlast nur um die 20% des heutigen Primärenergiebedarfs gedeckt werden. Die restlichen 80% wären dann aber STRUKTURELL an die Nutzung fossiler Energieträger gebunden. Eine Ausdehnung der Kernenergienutzung über diese Größenordnung hinaus oder eine Substitution von weiteren Anteilen fossiler Energie durch sonstige Energieträger / Energietechnologien wären dann nur möglich, wenn man sich auf eine extrem kostspielige (und mit erheblichem zusätzlichen Energieaufwand verbundene) Speichertechnologie einlassen würde (z.B. die "Wasserstoffenergiewirtschaft"), dann aber reden wir über Energiepreise, die beim 8-fachen der heutigen Größenordnungen liegen.
Nicht angesprochen sind die Konkurrenz um knappes Investivkapital und die Risiken der Kernenergie. Damit könnte ich hier noch ganze Buchseiten füllen.
Kurz um: Vergesst es einfach !
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Wie ich oben schon erwähnt habe - ein theoretisches Zahlenbeispiel: die USA müsste von derzeit knapp über 100 Kernkraftwerken auf etwa 1000 Kernkraftwerke erhöhen, um jene Energie zu bekommen, die sich derzeit vom Ölkonsum der USA ableiten. Jetzt abgesehen von der technischen (Un)machbarkeit, der schon jetzt überlasteten Elektrizitäts-Infrastuktur, dem dann vorliegenden Mangel an Uran etc., mangel an Eletrkro-Autos.
Ein aussichtsloses Unterfangen.
ABER die Kernernergie kann beitragen (gemeinsam mit einem bunten MIX an Gesamtmassnahmen)für die kommenden 2- vielleicht 3 Jahrzehnte die schlimmsten Probleme zu lindern, wenn die Menschheit vom Verbrauch vol Öl und Gas sich verabschieden wird müssen. Denn auch der Ausbau & Umstieg auf Kapazitäten durch Solarenergie, Wind, biomasse, Geothermie - selbst bei bester Förderrung und Willen - geht nur langsam vor sich.
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Liegt an der Dummheit der Menschheit - könnte schon viel, viel weiter sein wenn man auf
die richtigen Leute gehört hätte und den Politaffen entlich mal sagen würde was Sache ist.
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Mit sonnigem Gruß
Atomi
"Verallgemeinere nie"
Denn im Nu ist man um eine gute Erfahrung ärmer,
nur weil man den anderen unterschätzt hat.
Mit sonnigem Gruß
Atomi
"Verallgemeinere nie"
Denn im Nu ist man um eine gute Erfahrung ärmer,
nur weil man den anderen unterschätzt hat.
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Spritpreise
Superbenzin an der Schwelle zu 1,50 Euro
Extrem hohe Kraftstoffpreise bereiten den Autofahrern Sorgen. Vor allem für Diesel-Fahrer könnte es bitter werden. Diesel kostet bald mehr als Normalbenzin. Bei Aral ist die Nachfrage nach Normalbenzin bereits um 25 Prozent eingebrochen, nachdem es genauso viel kostet wie Super-Sprit.
Teurer Tank-Spaß: Vor allem die Spekulation an den Rohstoffmärkten treibt derzeit den Preis
Noch nie war Tanken in Deutschland so teuer wie jetzt:Mit 1,48 Euro für Superbenzin und 1,39 Euro für Diesel erreichen die Tankstellenpreise derzeit neue Höchststände. Marktführer Aral macht dafür in erster Linie die hohen Rohölpreise und die Spekulation an den Rohstoffmärkten verantwortlich. ?Ich glaube aber nicht, dass wir in diesem Jahr noch einen Stand von zwei Euro je Liter Benzin erreichen werden?, sagte Aral-Vorstandschef Stefan Brok. Schließlich wirke sich der teure Euro im Vergleich zum günstigen Dollar positiv aus: Er dämpft den Preisanstieg beim Rohöl, weil dies in Dollar bezahlt wird.
Weiterführende links
Besonders gebeutelt sind derzeit Fahrer von Autos mit Dieselmotoren. Derzeit wird Diesel in Rotterdam teurer verkauft als Normalbenzin ? 1100 US-Dollar (690 Euro) gegenüber 1000 US-Dollar je Tonne sind dort aktuell fällig. ?Es kann durchaus sein, dass Diesel auch an den Tankstellen teurer wird als Benzin?, sagte Aral-Manager Brok weiter. Eigentlich müsste Diesel schon jetzt mehr kosten: Lediglich die um 17 Cent niedrigere Mineralölsteuer in Deutschland macht Diesel noch günstiger als Normal.
Marktführer Aral ist sicher, dass es weitere Verzerrungen bei den Preisen geben wird. Sollte etwa die starke Nachfrage aus den Vereinigten Staaten nach Benzin abflauen, könnte es ein Überangebot an diesem Kraftstoff geben. Ohnehin sinkt in Deutschland der Absatz von Normalbenzin. Zuletzt ging sie 2007 um rund vier Prozent zurück, während Diesel etwa zwei Prozent im Verkauf zunahm. Geht dieser Trend so weiter und kommt es zugleich zu einem Überschuss beim Angebot von Normalbenzin, müsste sich das Preisgefüge erneut ändern.
Ohnehin würden die großen Tankstellenkonzerne Normal am liebsten schon jetzt von den Zapfsäulen entfernen. Die Nachfrage ist bei Aral von 25 Prozent auf nunmehr zwölf Prozent eingebrochen, seit der Preisunterschied zum Superbenzin nicht mehr da ist. Offiziell spricht aber noch kein Manager über das Aus für Normalbenzin. ?Wir werden es so lange anbieten, wie die Kunden es haben wollen?, sagte Aral-Manager Brok. Allerdings gebe es eine Grenze der Wirtschaftlichkeit. Konkret sagen wollte der Manager aber nicht, wo denn diese Schwelle für den Konzern liegt.
Schlagworte
Spritpreise Kraftstoffpreise Ölpreise Öl Benzin Diesel
Trotz der aktuellen Rekordstände an den Rohölmärkten erwartet der Mutterkonzern von Aral, die britische BP, im Jahresdurchschnitt 2008 keinen wesentlich höheren Ölpreis als im Vorjahr. ?Unsere Experten rechnen mit einem Durchschnitt irgendwo zwischen 75 und 90 Dollar?, sagte BP-Deutschlandchef Uwe Franke. In den derzeitigen Preisen von nur wenig unter 120 Dollar je Fass (159 Liter) Rohöl sei ein hoher Anteil an Spekulation enthalten.
Die fundamentalen Daten jedenfalls rechtfertigten keine derart hohen Preisstände, sagte Franke weiter. Ölexperten sprechen von einem Spekulationsanteil, der bis zu 50 Dollar am derzeitigen Preis ausmachen soll. Das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage müsse nach den Regeln des Marktes zu einem deutlich niedrigeren Preis von dann etwa 70 bis 80 Doller führen.
nic
www.welt.de
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"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
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Und bei fallenden Ölpreisen, werden von einigen Staaten (Asien, USA, usw) die Rohöl Lagerbestände aufgestockt.
Fakt ist: der Rohöl verbrauch wird in Zukunft weiter ansteigen und somit die Preise hoch halten, über immer höhere Förderkosten wurde hier ja schon öfter geschrieben und diese Kosten werden in Zukunft auch nicht kleiner werden!
Bei stärkere Preisrückgänge, würden die Förderstaaten sofort ihre Förderungen reduzieren.
Deshalb ist die Aussage im obigen Artikel, "der Spekulationsanteil betrage 50 Dollar am derzeitigen Ölpreis", gelinde gesagt, etwas übertrieben!
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Die Diskussion, ob nun ein Auslaufen lassen der alten Reaktoren oder ein sofortiger Stop angebracht ist, ist eine Diskussion über die Risiken der Kernenergie. Rein ökonomisch würde man sich wohl für das Auslaufen lassen entscheiden, wissend, dass man dadurch allerdings auch wesentliche Veränderungen in der VersorgungsSTRUKTUR noch um einige Jährchen ausbremst.
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Interessant weil es im Moment der Vörderung zu einer geopolitischen Interessensverschiebung der US kommen wird ..und die Arabische Halbinsel "weniger beschützt" werden wird.....
ganz abgesehen von der Neuberechnung der ölzahlen (dennoch neue Bormethoden, etc)..viel Glück
More discoveries will follow in Brazil's offshore basins, most of which have yet to be opened to exploration, Zeihan said. Repsol YPF SA, Exxon Mobil Corp. and Devon Energy Corp. are among the producers scouring Brazil's waters for reserves.
``The finds they've got so far are just the tip of the iceberg,'' Zeihan said. ``Brazil is going to change the balance of the global oil markets, and Petrobras will become a geopolitical supermajor.''
http://www.bloomberg.com/apps/...20601109&sid=aBUoYKhu7PWk&refer=home
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Energie
Tanz um die Tonne
Fünf Fragen und Antworten zum Ölpreis
Von Alexandra Endres, Thomas Fischermann und Fritz Vorholz
Brasilien hat neue Ölfelder in Rekordgröße gefunden. Sind die Lateinamerikaner die neuen Ölscheichs?
»In Amerika entsteht ein neuer Energiechampion«, sagt Javier Santiso, Chefökonom des OECD-Entwicklungszentrums in Paris. Gerade haben die Brasilianer vor der Küste von São Paulo das neue Ölfeld Carioca entdeckt, in dem 33 Milliarden Barrel Erdöl stecken sollen. Das wäre mehr als die gesamten Reserven der USA, die größte Entdeckung seit mehr als 30 Jahren. Erst im November war nebenan das Feld Tupi entdeckt worden, dessen Inhalt auf fünf bis acht Milliarden Barrel Öl und Gas geschätzt wird. »Schon Tupi könnte Brasilien zu einem der größten nationalen Ölexporteure machen«, sagt Markus Jäger, ein Experte bei der Deutschen Bank in New York. Wenn sich die Nachrichten als wahr erweisen, wird Brasilien das Land mit den zehntgrößten Ölreserven der Welt.
Aber noch kommt der Jubel etwas früh: Ob Carioca wirklich 33 Milliarden Barrel enthält, ist noch nicht sicher. Der brasilianische Ölkonzern Petrobras, der den größten Teil der Rechte hält, will erst weitere Probebohrungen und geologische Studien abwarten.
Außerdem liegen Carioca und Tupi Kilometer unter dem Meeresspiegel und sind von einer ebenfalls kilometerdicken Schicht aus Salz und Gestein bedeckt. Noch bis vor wenigen Jahren galt es als fast unmöglich, Öl aus solchen Lagerstätten zu fördern. »Die Bohrgestänge müssen hohen Druck aushalten«, erklärt Hans-Georg Babies, Erdölgeologe der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover. »Die Meißel werden regelmäßig stumpf.«
Immerhin: Wenn es um Tiefseebohrungen geht, gilt Petrobras in der Branche als führend. In vier bis fünf Jahren will der Konzern das erste Öl aus Tupi fördern, was einige Experten noch für sehr optimistisch halten, und bald darauf aus Carioca. Bis dahin aber bleibt wohl der Biosprit größter Exportartikel des Energiechampions Brasilien: Das Land gewinnt aus Zuckerrohr Ethanol, da ist es Exportweltmeister. Regierungschef Luiz Inácio da Silva kündigte gerade an, er wolle bei aller Freude über das schwarze Gold auch das grüne nicht vernachlässigen.
Heißt das, uns wird in den kommenden Jahren der Treibstoff und das Heizöl noch nicht ausgehen?
Dieser Schluss wäre voreilig. Tatsächlich könnte man beim Blick in die Statistiken meinen, ständig komme neues Öl hinzu: Jahr um Jahr steigt der weltweite Verbrauch, aber zugleich wachsen auch die nachgewiesenen Ölreserven.
Das hat allerdings nur zum geringen Teil mit der Entdeckung neuer Ölvorkommen wie in Brasilien zu tun. Entscheidender ist die Entwicklung raffinierter neuer Fördertechniken. Sie lassen eine bessere Ausbeutung der schon bekannten Lagerstätten zu. In den Ölfeldern liegt also nach wie vor die gleiche Menge Öl, aber davon kann man jetzt nicht mehr nur die typischen 35 Prozent zutage fördern, sondern ein paar Prozentpunkte mehr.
Auf lange Sicht gilt aber, was auch für jedes einzelne Ölfeld stimmt: Ist erst die Hälfte eines Vorkommens ausgebeutet, nimmt nach einer sogenannten Plateauphase die Förderung ab. Der Geologe Marion King Hubbert hat das einmal als eine Art Glockenkurve dargestellt. Der Höhepunkt der Kurve, von dem an es nur noch abwärts geht, wird peak oil genannt.
Irgendwann wird weltweit die Ölförderung ihre Spitze erreichen. Wie weit können Entdeckungen oder Neubewertungen diesen Zeitpunkt herauszögern? Das ist umstritten. Die BGR geht davon aus, dass das weltweite Fördermaximum bis etwa 2020 erreicht ist. Die in der Association for the Study of Peak Oil (ASPO) in Schweden vereinten Wissenschaftler glauben hingegen, der globale peak oil sei schon heute erreicht oder zumindest sehr bald.
Immer noch gilt, dass sich mehr als 60 Prozent der bekannten Weltreserven in den Ländern des Nahen Ostens befinden. Die Scheichs am Golf oder die Saudis pumpen ihre Ölfelder langsamer leer als viele andere Nationen: Zur laufenden Ölförderung trägt der Nahe Osten im Augenblick nur gut 30 Prozent bei. Also kann man sich schon ausrechnen, was in der Zeit nach peak oil passiert: Dann wird ein Ölfeld nach dem nächsten leergepumpt und stillgelegt werden, und die Abhängigkeit von den Scheichs wächst wieder.
Bei zwei neuen Ölfeldern in Brasilien muss es ja nicht bleiben. Wird nicht noch anderswo gebohrt?
Ja, in vielen Ländern wird kräftig weiter nach Lagerstätten gesucht. Und schon heute zählt man einige Öllagerstätten zu den erschließbaren Vorräten, bei denen man vor 10 oder 20 Jahren keinerlei Förderung für möglich gehalten hätte.
Das gilt für die neu entdeckten brasilianischen Ölfelder. Aber auch in Kanada gibt es eine Menge Öl, wenn auch in Form von Ölsand, dessen Förderung nicht nur sehr umweltschädlich ist, sondern auch teuer. Sie verbraucht außerdem eine Menge Energie: Bei einem der üblichen Verfahren wird mit Hilfe von Erdgas Dampf erhitzt und in die unterirdischen Ölsandvorkommen gedrückt, damit sich das Bitumen löst und abgesaugt werden kann.
Mit anderen Worten: Man steckt eine Menge Energie hinein, um am Ende den Energieträger Öl herauszubekommen. Außerdem wird dabei ein anderes knappes Gut, Trinkwasser, in gewaltigen Mengen verbraucht. Aber angesichts des hohen Ölpreises könnte sich die Sache trotzdem lohnen. Einige Firmen gaben im April bekannt, dass sie ihre Investitionen in kanadische Ölsandförderung noch einmal kräftig erhöhen wollten.
Ähnlich schwer erschließbare Ölvorkommen finden sich an vielen Orten auf der Welt. Die Beratungsfirma Wood Mackenzie aus dem schottischen Edinburgh schätzte im vergangenen Jahr, dass auf der Welt noch 3.600 Milliarden Barrel Öl und Gas lagern; also mehr als hundertmal so viel wie im frisch entdeckten Carioca-Feld, aber in der Form äußerst schwer erschließbarer Vorkommen. Teer in Venezuela, schweres Öl in Madagaskar, Ölschiefer in Australien. Billiges, konventionell gewinnbares Erdöl sei hingegen eine Sache von gestern.
Natürlich ist das alles sehr spekulativ. Es kommt noch wilder: Manche optimistische Branchenexperten gründen ihre Vorhersagen über den Energiemarkt darauf, dass die Ölkonzerne künftig unter dem Meeresboden in den arktischen Regionen noch weitere große Ölvorräte entdecken. An Orten wie Grönland und Alaska zum Beispiel, wo das ewige Eis schmilzt, sind schon heute etliche große Ölfirmen unterwegs und lassen ihre Geologen Probebohrungen anstellen. Wenn sie Erfolg haben, könnte am Ende ausgerechnet die Erderwärmung ? mit ausgelöst durch das Verbrennen von Öl und Gas ? dem Menschen neue Vorräte an Öl und Gas bescheren.
So viel zur Weltlage. Aber wie teuer wird nun der Sprit im Urlaub und das Heizöl im Winter?
Kommt darauf an, wen man fragt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin etwa rechnet damit, dass ein Fass Erdöl bald 200 Dollar kostet. Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut geht von 80 Dollar aus. Gegenwärtig beträgt der Preis rund 115 Dollar.
Unbestritten ist, dass wir so etwas wie einen Ölpreisschock erleben: Der Ölpreis war zwar in den vergangenen 35 Jahren mehr oder weniger kontinuierlich gestiegen, aber das galt nur nominal. Real ? wenn man die Inflation herausrechnet ? wurde der Stoff jahrelang billiger. Selbst im Durchschnitt des vergangenen Jahres kostete Öl real weniger als 1980. Doch steigt der Preis jetzt auch real.
Diese neue Entwicklung hat aber nicht viel mit peak oil zu tun, sondern hauptsächlich mit Angebot und Nachfrage. Das Angebot: Das ist die laufende Förderung von Öl. Sie steigt seit 2005 kaum noch, aus einer Reihe von Ursachen, darunter Unruhen in Nigeria oder mangelnde Investitionen in Venezuela. In Saudi-Arabien wurde ebenfalls wenig gefördert, wofür die einen technische Rückschläge verantwortlich machen und die anderen Kalkül.
Zugleich hat die Nachfrage angezogen, denn die Weltkonjunktur brummte zuletzt noch. Die Folge: Der Ölpreis stieg. Die Prognose: Wenn demnächst die Förderung wieder anzieht oder die Nachfrage schrumpft, wird das Öl auch wieder billiger werden. Im Prinzip zumindest. Denn eine gewisse Rolle spielt die Verknappung der Welt-Ölreserven schon heute. Sie beflügelt die Fantasie der Spekulanten. Einige setzen schon heute auf ein Ende der Ölversorgung. Sie kaufen gerade Ölreserven und Ölförderrechte. Und damit steigen die Preise.
Moment, die Spekulanten füllen sich also die Taschen, während wir uns mit hohen Preisen herumschlagen?
Wie groß der Einfluss der Spekulanten ist ? das weiß niemand ganz genau. Allerdings legt die Art und Weise, wie heute der Ölpreis zustande kommt, einen gehörigen Einfluss nahe. Früher kamen Ölanbieter und Ölnachfrager zu fest verabredeten Preisen ins Geschäft. Heute bildet sich der Ölpreis wie der Preis für jedes andere Gut: an den Märkten. Zum Beispiel an der New York Mercantile Exchange, an der International Petroleum Exchange in London und für Asien an der Singapore Exchange.
Nicht jeder, der an den Ölbörsen mitbietet, ist tatsächlich am Öl interessiert. Es treten auch »nichtkommerzielle« Händler auf: Spekulanten eben, die vom Auf oder Ab der Preise profitieren, ohne jemals eine Tonne Öl wegschleppen zu wollen. Banken, Anleger und Fonds. Ihr Einfluss wächst. Marktkenner gehen zum Beispiel davon aus, dass sich sämtliche größeren deutschen Geldhäuser im Ölgeschäft engagieren. Man kann darüber einiges Positive sagen ? so übernehmen Spekulanten häufig Risiken, die andere Marktteilnehmer nicht tragen wollen. In der Summe aber verstärken sie häufig Preisausschläge. In den vergangenen Wochen etwa. So stark, sagen Experten, hätten die Preise nicht anziehen dürfen ? wegen der Rezessionsängste. Dass sie es dennoch taten, dahinter steckten Spekulanten.
Man kann auch die Ölförderer selber als eine Art Spekulanten begreifen. Etwa die Saudis, die im Augenblick so auffällig wenig fördern. Nach dem Motto: Warum heute Öl verkaufen, wenn man morgen vielleicht doppelt so viel dafür bekommt?
DIE ZEIT, 24.04.2008 Nr. 18
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"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
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Rohstoffmärkte - Rekordflut nimmt kein Ende
Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Der Wochenkommentar zu den Rohstoffmärkten der BW-Bank.
Die Rohstoffmärkte haben in den letzten Tagen erneut mit neuen Preisrekorden für Schlagzeilen gesorgt. Kupfer und Zinn verzeichneten neue Allzeithochs, ebenso wie Reis und Öl Bei Reis führten knappe Bestände in Verbindung mit Hamsterkäufen sogar dazu, dass beispielsweise in den USA Verkaufsrationierungen eingeführt wurden. Bei Kupfer war ein wesentlicher Preistreiber einmal mehr ein Streik beim weltgrößten Produzenten in Chile. Arbeitskämpfe beim Minenwert Codelco sind mittlerweile nichts
außergewöhnliches mehr für die Metallmärkte ? dennoch dürfte im Kupferpreis momentan eine erhebliche Streikprämie enthalten sein.
Auch an Störungen bei der Ölförderung in Nigeria hat man sich am Markt eigentlich bereits gewöhnt. Dennoch haben die jüngsten Anschläge auf Pipelines erneut dem Ölpreis Auftrieb gegeben. In der Spitze kletterte US-Leichtöl der Sorte WTI auf knapp 120 US-Dollar pro Barrel. Dennoch wiederholt die OPEC gebetsmühlenartig, dass der Markt ausreichend mit Öl versorgt sei. Dies scheint aber weiterhin zweifelhaft. Für die schwächere US-Konjunktur zeichnet sich für das Jahr 2008 eine Abschwächung der Ölnachfrage gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 0,1 Mio. Barrel pro Tag ab. Alleine China und Indien werden ihre Ölimporte im laufenden Jahr allerdings um etwa 1 Mio. Barrel pro Tag erhöhen. Der Nachfragerückgang aus den USA wird damit deutlich
überkompensiert. Die Nicht-OPEC-Staaten dürften ihre Förderung kaum nennenswert steigern können. Zudem kommen Biokraftstoffe momentan als Ölalternative immer stärker in die Kritik. Sofern die OPEC die sich abzeichnende Angebotslücke nicht schließt, war das Rekordhoch von 120 US-Dollar pro Barrel immer noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Quelle: Rohstoffe-Go, Autor: (sw)
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