EU will bessere Arbeitsstandards anstelle von Antidumpingzöllen
BRÜSSEL (Dow Jones)--EU-Handelskommissar Peter Mandelson strebt eine grundlegende Reform der umstrittenen Antidumping-Politik an. Anstelle auf Strafen zu setzen, sollte die EU mit ihren Handelspartnern eher einen Dialog über die Arbeitsbedingungen in den betreffenden Ländern führen, sagte Mandelson am Dienstag bei einer Konferenz in Brüssel. Er kündigte an, dieser Ansatz solle bereits bei der Aushandlung der neuen bilateralen Abkommen mit Indien, Südkorea und den Asean-Staaten berücksichtigt werden.
Die Kommission will ihr Konzept für diese Abkommen am Mittwoch vorlegen und bei den EU-Mitgliedstaaten auch die Verhandlungsmandate für neue Abkommen mit der Anden-Region und den zentralamerikanischen Staaten beantragen. Vor dem Hintergrund der zäh verlaufenden Doha-Welthandelsrunde will die Kommission den Abschluss bilateraler Handelsabkommen insbesondere mit den asiatischen Staaten forcieren.
Ebenfalls für Mittwoch ist ein Grünbuch angekündigt, mit dem die Diskussion darüber angestoßen werden soll, welche Instrumente zur Verteidigung der Märkte heute am sinnvollsten erscheinen. Die bestehenden Regelungen von 1994 sind nach Auffassung der Kommission in einer Zeit, in der viele Unternehmen global beliefert werden und in Ländern außerhalb der EU investieren oder produzieren, nicht mehr angemessen. Auch die europäischen Dachverbände des Handels und der Verbraucher haben eine Reform von Europas "antiquiertem Antidumping-Mechanismus" gefordert. Dieser werde zu oft missbraucht, um Zölle zu rechtfertigen, die dann zum Nachteil der Verbraucher seien, lautet ein Argument.
DJG/ang/apo
Mit freundl. Grüßen TraderonTour
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