Überzeugende Quartalszahlen der Deutschen Bank und Allianz haben dem Dax am Mittwoch Kursgewinne beschert. Der Leitindex eröffnete 0,4 Prozent im Plus bei 6074 Punkten und setzte damit seine Aufwärtsbewegung vom Vortag fort. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,15 Prozent auf 8873 Punkte zu. Der TecDax stieg um 0,52 Prozent auf 741 Punkte.
Gefragt waren nach einem Rekordquartal vor allem die Titel der Deutschen Bank, die sich um 1,7 Prozent verteuern. ?Das war ein sehr, sehr starkes Quartal. Die Zahlen sind klar besser als die Erwartungen?, sagte HVB-Analyst Andreas Weese. Mit einem überraschenden Gewinnsprung im Quartal konnte auch die Allianz die Anleger begeistern. Die Aktien des Versicherers stiegen um 1,4 Prozent.
Die Papiere des Autobauers BMW gewannen nach der Vorlage von Geschäftszahlen 1,7 Prozent. Auf der Verliererseite standen mit einem Minus von 2,1 Prozent die Papiere von Altana, die ex Dividende gehandelt werden. Unter den Technologiewerten im TecDax ragten nach der Vorlage von Geschäftszahlen die Titel von Medigene und Solarworld mit einem Plus von 4,1 und 2,6 Prozent heraus.
Rentenmärkte tendieren knapp behauptet
Wie erwartet tendieren die europäischen Rentenmärkte am Mittwoch nach wenig veränderter Eröffnung knapp behauptet. Der richtungsweisende Bund-Future gibt sechs Basispunkts auf 115,32 Prozent ab, der Bobl-Future, einen Baispunkt auf 109,33 Prozent notiert. Vor der EZB-Sitzung am Donnerstag dürfte nicht mehr viel passieren, heißt es im Handel.
Euro bewegt sich in Asien zum Dollar in engen Handelsspannen
Der Euro hat sich im Asien-Handel am Mittwoch zum Dollar in engen Handelsspannen bewegt. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte zum Dollar bei 1,2644 Dollar, nachdem der Kurs im New Yorker Handel auf bis zu 1,2667 Dollar gestiegen war. Der Dollar notierte zur japanischen Währung bei 113,17 Yen nach 113,13 Yen im späten amerikanischen Handel. Insgesamt war der Handel recht dünn. Am führenden asiatischen Finanzplatz Tokio bleiben die Märkte feiertagsbedingt heute und an den beiden kommenden Tagen geschlossen.
Gespannt richten sich die Blick der Händler am Mittwoch auf die Vereinigten Staaten, wo Notenbank-Chef Ben Bernanke in Washington eine Rede hält. Händler hoffen nun darauf, daß der Fed-Chef nach jüngsten Spekulationen um seinen geldpolitischen Kurs einige Punkte zurechtrücken wird. Möglicherweise werde er das Thema jedoch gar nicht anschneiden, da seine Rede unter dem Motto ?Gemeinden revitalisieren? stehe, sagte Michael Thomas vom Brokerhaus ICAP. Dem Fernsehsender CNBC zufolge hatte Fed-Chef Ben Bernanke am Wochenende erklärt, die weitere Zinspolitik der amerikanische Notenbank sei flexibel und hänge von der wirtschaftlichen Entwicklung ab. An den Märkten wurde dies als mögliches Signal für weitere Zinserhöhungen interpretiert. Der Dollar profitierte davon zu Wochenbeginn, am Dienstag bröckelte der Kurs jedoch schon wieder ab.
Kein Börsenhandel in Japan
Aufgrund eines Feiertags bleiben die Börsen in Japan bis zum Ende der Woche geschlossen.
Aktien Hongkong am Mittag fester
Fester tendieren die Aktienkurse am Mittwochmittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index (Hang Seng-Index) ein Plus von 0,9 Prozent oder 146 Punkten auf 17.014. Damit notiert der Index auf dem höchsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Schwergewicht HSBC steigt um 1,4 Prozent auf 137,80 Hongkong-Dollar und trägt damit allein 67 Punkte zum Anstieg des Hang Seng-Index bei. China Unicom legen um 5,6 Prozent auf 7,50 Hongkong-Dollar zu. Hintergrund sind Spekulationen um eine Restrukturierung. Sino Land profitieren von starken Verkaufszahlen und klettern um 3,8 Prozent auf 13,70 Hongkong-Dollar. Li & Fung gewinnen 2,6 Prozent auf 19,60 Hongkong-Dollar, nachdem das Unternehmen eine Akquisition im Ausland getätigt hat.
ABN Amro glaubt, daß die asiatischen Märkte noch Potenzial haben. Die Analysten empfehlen, Singapur, Korea und Hongkong überzugewichten. Es sei reichlich Liquidität vorhanden, was sich auch im hohen Umsatzvolumen zeige: In Hongkong wurden in der Vormittagssitzung am Berichtstag Aktien im Wert von 21,651 Milliarden Hongkong-Dollar umgesetzt.
Nachbörsliche Meldungen aus Amerika
Die Kurse an der Wall Street zeigten sich am Montag nachbörslich praktisch unverändert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator fiel um 0,1 Punkte auf 1.688,16 Punkte.
Adobe Systems verloren 6,75 Priozent auf 35,76 Dollar, nachdem das Unternehmen bekannt gab, für das zweite Geschäftsquartal einen Gewinn und Umsatz am unteren Ende der zuvor prognostizierten Spanne zu erwarten. Das Unternehmen begründete die Vorhersage vor allem mit einer schwächer als erwartet ausgefallenen Nachfrage während der Frühjahrs-Ferien in Europa und Nordamerika.
Advanced Digital Information legten im Vorfeld der Ergebnisse für das zweite Quartal 43,89 Prozent auf 11,90 Dollar zu, nachdem das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 8-10 Prozent in Aussicht gestellt hatte.
NPS Pharmaceuticals verloren dagegen 18,4 Prozent auf 6,70 Dollar, obgleich das Unternehmen Umsatz und gewinn im ersten Quartal deutlich steigern konnte.
Dow Jones auf Sechs-Jahres-Hoch
Gute Unternehmensergebnisse, positiv aufgenommene GM-Absatzzahlen und eine Rally bei Rohstoff- und Energiewerten haben am Dienstag zu einer freundlichen Tendenz an Wall Street geführt. Der Dow-Jones-Index (DJIA) für 30 Industriewerte stieg 73 Punkte oder 0,6 Prozent auf 11.416 und schloß damit auf einem Sechs-Jahres-Hoch. Der S&P-500 schloß mit einem Plus von 0,6 Prozent oder acht Punkten auf 1.313. Der Nasdaq Composite verzeichnete einen Aufschlag von 0,2 Prozent oder fünf Punkten auf 2.310.
Der Handel sei eher ruhig verlaufen, sagten Teilnehmer. Im Fokus standen Unternehmensergebnisse etwa von Verizon sowie Kfz-Absatzzahlen. Die Zahlen seien insgesamt zur Zufriedenheit der Investoren ausgefallen, sagte ein Händler. Im Hintergrund geisterte jedoch weiter die Inflationsangst. Am Berichtstag wurde noch etwas über die Aussagen von Fed-Chairman Bernanke am Vortag gerätselt. Am Markt werde nun mehrheitlich davon ausgegangen, daß auf den nächsten beiden FOMC-Sitzungen Zinsanhebungen auf dann 5,25 Prozent beschlossen werden, sagten Teilnehmer.
Bevorzugte Branchen waren im Zuge der steigenden Preise Rohstoff- und Energiewerte. Im Dow gewannen Exxon zwei Prozent auf 64,67 Dollar. Dagegen zeigten sich Technologiewerte unter Druck, was auch die Underperformance der Nasdaq erklärt. Die Investoren fürchten nach Angabe von Teilnehmern, daß diese Werte in nächster Zeit hinter Rohstofftiteln zurückbleiben und schichteten daher um.
Die von Verizon vorgelegten Zahlen lagen zwar etwas über den Erwartungen. Doch nach anfänglichen Aufschlägen litt die Aktie unter fortlaufenden Abgaben und schloß mit 0,5 Prozent auf 32,64 Dollar im Minus. Anders fiel die Reaktion bei Visteon aus. Dem Automobilzulieferer ist mit einem Ergebnis von 0,02 Dollar je Aktie wieder der Sprung in die Gewinnzone gelungen. Zudem wurden die Prognosen für 2006 angehoben. Die Aktie gewann knapp 19 Prozent auf 6,95 Dollar.
Auch sonst stand der Automobilsektor im Fokus, da die amerikanischen Abssatzzahlen für April mitgeteilt wurden. General Motors gewannen 2,5 Prozent auf 23,21 Dollar. Hier stützte der Anstieg der Lkw-Verkäufe im April um bereinigt zwei Prozent. Allerdings war der Kfz-Absatz um 18 Prozent zurückgegangen. GM hat den Produktionsausblick für das zweite Quartal angehoben. Ford Motor tendierten unverändert bei 6,91 Dollar. Ungeachtet des hohen Ölpreises legten Boeing und Fluggesellschaften zu. Boeing gewannen 1,8 Prozent auf 85,33 Dollar, nachdem das Unternehmen von einem neuen Auftrag berichtet hatte. Die Aktien von Fluggesellschaften profitieren von einem positiven Kommentar von J.P. Morgan.
Amerikanische Anleihen etwas fester
Leichte Aufschläge haben die amerikanische Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Handel verbucht, nachdem sich der Markt etwas von den jüngsten starken Abgaben erholte. Zweijährige Anleihen legten um 0,016 Punkte auf 99,290 Punkte zu. Sie rentierten mit 4,908 Prozent. Fünfjährige Anleihen legten um 0,036 Punkte auf 99,170 Punkte zu und rentierten mit 4,975 Prozent. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen kletterten um 0,06 Punkte auf 95,09 Punkte nach oben. Sie rentierten mit 5,112 Prozent. Schatzanweisungen mit einer Laufzeit von dreißig Jahren gewannen 0,11 Punkte auf 89,121 Punkte. Sie rentierten mit 5,203 Prozent.
Die Gewinne bei den Notierungen seien teilweise auf Shorteindeckungen zurückzuführen, sagten Händler. Insgesamt sei die Stimmung jedoch weiterhin bearish, nachdem die jüngsten Konjunkturdaten überwiegend positiv ausgefallen, waren. Die Sorge vor einem Anstieg der Inflation sei weiter am Markt präsent. Der Markt blicke nun mit Spannung auf die am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten für April. Bis dahin dürften sich die Bewegungen in Grenzen halten.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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