Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) direkt beaufsichtigten Großbanken des Euroraums haben im ersten Quartal 2023 mehr als zuvor verdient und außerdem mehr Eigenkapital vorgehalten. Wie aus der aktuellen bankaufsichtlichen Statistik der EZB hervorgeht, erhöhte sich die Eigenkapitalrendite aufs Jahr hochgerechnet auf 9,56 Prozent, verglichen mit 7,68 Prozent im vollen Jahr 2022. Die Eigenkapitalquote (CET1) stieg auf 15,53 (Vorquartal: 15,38) Prozent, während der Anteil notleidender Kredite (NPL) an den insgesamt ausstehenden Krediten auf 2,23 (2,27) Prozent zurückging. Der Anteil wertgeminderter Kredite (Stage 2) sank auf 9,31 (9,62) Prozent.
Die höchste CET1-Quote weisen estnische Banken (22,56 Prozent), die niedrigste spanische Häuser (12,71 Prozent) aus. Unter den weltweit tätigen und systemisch wichtigen Banken (G-SIBs) schwankte die CET1-Quote zwischen 14,45 und 31,19 Prozent.
Der Rückgang der NPL-Quote beruhte alleine auf weniger notleidenden Krediten, während das Kreditvolumen insgesamt unverändert (339 Milliarden Euro) war. Das Volumen der umstrukturierten Kredite (forborn exposures) sank auf 321 (391) Milliarden Euro. Deren Deckungsquote blieb laut EZB weitgehend unverändert (4,98 Prozent).
Die im Durchschnitt höhere Marge beruhte vor allem auf einem Anstieg des operativen Gewinns und dieser wiederum auf einem Zuwachs bei den Nettozinseinnahmen um 24 Prozent auf Jahressicht. Eine Rolle spielten auch geringere Verlust- und Risikorückstellungen. Die Nettozinsmarge stieg auf 1,48 (1,36) Prozent.
Die kurzfristige Liquiditätsquote LCR (liquidity coverage ratio) lag bei 161,27 (161,32) Prozent und die längerfristige NSFR (net stable funding ratio) bei 125,79 (128,88) Prozent.
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July 12, 2023 04:47 ET (08:47 GMT)
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