habe auch noch 2 PUT-Optionsscheine gefunden:
DB349C DB352C
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3. Juni 2006, Neue Zürcher Zeitung
Börsen reagieren gelassen auf Börsenfusion
Die Aktien von NYSE Group und Euronext klar im Aufwind
Die Börsianer haben am Donnerstag positiv auf die gestern offiziell angekündigte, aber sich bereits seit Wochen abzeichnende Fusion der beiden Börsenbetreiber NYSE Group und Euronext reagiert. Die Titel der Weltleitbörse avancierten um 4,52% auf $ 65.27, während die Papiere der paneuropäischen Euronext um 3,27% auf Euro 71.15 kletterten. Relativ gelassen antworteten die Aktionäre der Deutschen Börse (-0,90%), der gemessen an der Marktkapitalisierung nach der Chicago Mercantile Exchange (CME) zweitgrössten Börse der Welt. Der Frankfurter Börsenbetreiber, der im Jahr 2005 etwa doppelt so profitabel war wie der neu geschaffene Verbund NYSE/Euronext, hatte ebenfalls um eine Hochzeit mit Euronext gebuhlt. Die Aktien der nur mittelbar betroffenen Börsenbetreiber London Stock Exchange (1,25%) und Nasdaq (unverändert) zeigten keine markanten Ausschläge.
In den vergangenen Monaten waren während des wild tobenden Übernahmekampfes unter den verschiedenen Börsenbetreibern, der sich zu einem wahren «dog fight» entwickelte, die Aktienkurse der involvierten Börsen massiv gestiegen. Besonders eindrücklich liess sich dies bei der Londoner Börse beobachten. Der Kurs des an sich wenig innovativen Marktbetreibers erreichte, getrieben von Übernahmespekulationen und -angeboten, zuletzt schwindelerregende Höhen, nachdem er jahrelang vor sich hingedümpelt hatte. Besonders NYSE Group und Nasdaq sind mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 45 sehr hoch bewertet. Doch auch Euronext und LSE haben mit einem KGV von jeweils rund 24 ein überdurchschnittlich hohes Niveau. Die Deutsche Börse ist mit knapp dem 20fachen des Jahresgewinns bewertet. Es stellt sich die Frage, wodurch sich derart hohe Bewertungen noch rechtfertigen lassen.
Mit NYSE/Euronext bildet sich nun ein grosser Börsenblock. Ein zweiter zeichnet sich mit Nasdaq/LSE ab, wenngleich sich die Briten noch nach Kräften gegen eine feindliche Übernahme stemmen. Der auf den ersten Blick nun im Regen stehenden Deutschen Börse halten die Aktionäre bis jetzt trotzdem die Treue. Die Frankfurter sollten jetzt neue Optionen in Osteuropa (die Wiener Börse bot am Freitag bereits Verhandlungen über eine Zusammenarbeit an), in Asien und in den USA prüfen, statt weiterhin Euronext nachzulaufen. Würde beispielsweise eine Allianz mit der Chicago Mercantile Exchange gelingen, könnten sich angesichts der Ertragskraft einer solchen Kombination die vergeblichen Fusionsbemühungen in Europa als Glücksfall erweisen.
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