Möglich, dass die institutionellen Anleger die Anleihe nun schmeißen. Aber einen Großeinstieg der "Heuschrecken" sehe ich hier nicht. Im Grunde handeln auch die sog. "Heuschrecken" nur rational, wenngleich sie vielleicht einen längeren Anlagehorizont haben und eine größere Risikobereitschaft. Entscheidend ist, ob Klagen gegen die Eigentümerfamilie aussichtsreich sind. Offenkundig war diese aber schon 2008 mit dem Rücken zur Wand, sonst wären sie nicht einem Betrüger auf den Leim gegangen. Und dann stellt sich noch die Frage, ob die Gerichte bereit sind, die strafrechtliche Verantwortung von Mittelstandsunternehmern zu prüfen. Und wieviel ist in einem solchen Fall herauszuholen?
Was Haftungsklagen generell anbelangt, denke ich nur an den Fall "Praktiker". Da notiert die Anleihe mittlerweile bei 0,3%. Es wurden alle möglichen Haftungsklagen angekündigt, aber das hat sich nicht auf den Kurs ausgewirkt.
Der Markt der sog. Mittelstandsbonds wäre in Deutschland gesetzlich völlig neu zu regeln. Insbesondere wären klare Haftungsregeln (und Haftungsversicherungspflichten) einzuführen.
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