Ob eine Aktie ein Value Trap war, sieht man erst im nachhinein. Die letzten zwei Jahre war Gilead eindeutig ein Value Trap - immer günstig bewertet, für Long-Investierte mit hohen Opportunitätskosten und somit keine gute Anlage.
Ein Aktienrückkauf hat vor allem dann einen Sinn, wenn die zurückgekauften Aktien anschließend vernichtet werden. Dadurch sinkt die Anzahl der Wertpapiere und der Gewinn pro Aktie steigt und reduziert das KGV.
Somit sind Aktienrückkäufe grundsätzlich keinesfalls "wertloser Plunder", wie du unterstellt hast. Im Gegenteil, gerade in den USA haben solcherart Rückkäufe große Tradition, da sie für den Aktionär Mehrwert schaffen.
Natürlich kann man zurückgekaufte Aktien auch als Akquisitionswährung für Übernahmen nutzen, oder rein zur Kurspflege - für den Investor sind jedoch die Aktien, welche vernichtet werden, die besten.
Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Aktienrückkäufe eher Sinn machen, wenn der Kurs schwächelt und nicht umgekehrt. Wenn nun Gilead´s Management fortwährend eigene Aktien verkauft und andererseits ein Aktienrückkaufprogramm zu teuren Kursen macht, wirkt das für mich als Aktionär etwas eigenartig.
Meiner Meinung nach, sollte man seine Investments stets auch kritisch hinterfragen - grundlos befindet sich der Kurs ja nicht dort, wo er jetzt leider ist.
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