ich höre immer kapitalismuskritik. was bitte genau wird denn da kritisiert, wenn manager boni kassieren, die nichts mit leistung zu tun haben? diesen leuten wäre es doch völlig egal, ob sie einem privaten oder einem staatlichen konzern vorstehen. und was bitte soll die kritik an der transnationalen wirtschaft? ja glauben denn die linken, dass esuns besser geht, wenn wir uns vom ausland entkoppeln? wird denn eine nokia in einem land investieren, in dem die politik von vornherein verbietet, dass man wieder geht? was haben die übertreibungen der banken-praxis mit kapitalismus zu tun? von einem kapitalist erwarte ich, dass er seine entscheidungen auf grundlage sauber durchgerechneter und belastbarer informationen trifft - dass diese leute von der basis abgekoppelt in einem elfenbeinturm sitzen ist doch alles als ein indikator für marktwirtschaftliches handeln - eher entspricht das dem selbstverständnis selbstgefälliger apparatschniks, die wir aus staatsautoritären systemen kennen. ich persönlich hätte kein problem damit, wenn das bankwesen vom staat betrieben würde -das geldmengen- und basiszinswesen ist ja per se auch in staatlicher hand und sollte es auch sein. wer lernen möchte, was kapitalismus ermöglicht, der sollte sich mal die entstehungsgeschichte der ersten versicherungen ansehen (england, 17. jhd), oder die tatsache, dass gewisse grossprojekte erst über den gang an die börse ermöglicht werden. die aufteilung von unternehmen an gewinnorientierte anteilseigner ist für sich genommen eine brilliante idee - wichtig hierbei ist allein der umstand, dass spekulation sauber von investition getrennt wird, und das macht man am besten, indem man lange anlagezeiten honoriert. und was denken etatisten (derzeit) und linke (in planung)? wir besteuern jeden gewinn gleich hoch, egal, ob hier kurzzeitzocker oder solide anleger am werk sind - jgenau so macht man es eben nicht, mit der staatlichen aufsicht und kontrolle des marktwirtschaftlich positiven handelns.
|