das geht aber zu weit, die haben einen großen Knall http://www.aktiencheck.de/analysen/Artikel-Nordex_keine_Besserung_Sicht-3920007 Nordex keine Besserung in Sicht 29.09.11 09:32 Montega AG
Beeinflusst von der weiterhin starken Wettbewerbsintensität im Windsektor, den bestehenden Überkapazitäten und einem verstärkten Markteintritt globaler Großkonzerne (Beispiel: Samsung (ISIN US7960502018 / WKN 881823), Siemens (ISIN DE0007236101 / WKN 723610) würden die Analysten damit rechnen, dass sich die EBIT-Marge dauerhaft auf einem Niveau einpendeln werde, das deutlich unter der Guidance des Unternehmens (EBIT-Marge: 4%) liege.Hamburg (aktiencheck.de AG) - Wais Samadzada, Analyst der Montega AG, stuft Aktie von Nordex (ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655) weiterhin mit "verkaufen" ein.
Die Nordex-Aktie habe das Kursziel der Analysten in den letzten Tagen bereits temporär unterschritten. Allerdings habe sich die operative Situation in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert, so dass sie ihre Schätzungen noch einmal reduzieren würden. Auch die strategische Positionierung von Nordex im Wettbewerb habe sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert. Nordex habe sich vom Vorhaben verabschiedet, den Offshore-Bereich ohne einen strategischen Partner anzugehen. Diese Entscheidung hätten die Analysten erwartet, da die Unternehmensgröße für einen Alleingang im Offshore-Bereich nicht ausreiche. Ob es Nordex dabei gelinge, eine strategisch sinnvolle Partnerschaft einzugehen, müsse aus den folgenden Gründen bezweifelt werden:
Die großen Wettbewerber hätten bereits ausreichend Erfahrung im Offshore-Bereich und seien insofern auf einen Know How-Transfer nicht angewiesen.
Großkonzerne würden nach Ansicht der Analysten keine für Nordex vorteilhafte Partnerschaft eingehen. Beispielsweise plane General Electric (ISIN US3696041033 / WKN 851144) bereits den Bau einer 15 MW Anlage, wovon Nordex noch weit entfernt sei.
Die Analysten würden nicht davon ausgehen, dass es Nordex gelingen werde, den Technologievorsprung mit den zur Verfügung stehenden Mitteln aufzuholen. Vielmehr dürfte sich Nordex auf ein Teilsegment (z.B. mittelgroße Turbinen) konzentrieren und sich von Randaktivitäten mittelfristig trennen.
Der Offshore-Bereich bleibe bezogen auf die Wachstumsperspektiven der interessanteste Markt. Gerade in diesem habe Nordex allerdings noch kein marktreifes Produkt. Während die Analysten für den Offshore-Markt ein durchschnittliches Wachstum von 38% p.a. erwarten würden, dürfte sich der Onshore-Bereich (Kernmarkt von Nordex) mit einer Wachstumsrate von 9% unterdurchschnittlich entwickeln.
Einen deutlichen Anstieg der installierten Windkapazitäten würden die Analysten insbesondere für den asiatischen Raum erwarten. Hiervon dürften jedoch vor allem die regionalen Anbieter überdurchschnittlich stark profitieren (alleine in China gebe es ca. 80 Windkraftbauer). Das Wachstum auf dem europäischen Markt werde nach Erachten der Analysten mit 11% p.a. eher durchschnittlich stark ausfallen. Der nordamerikanische Markt, der ebenfalls von großer Bedeutung für Nordex sei, dürfte bis 2015 mit ca. 16% p.a. wachsen. Auch hier würden die Analysten die einheimischen Anbieter klar im Vorteil sehen, zumal sich Nordex mit Großkonzernen wie GE Wind messen müsse.
Die Probleme auf den Auslandsmärkten würden im rückläufigen Weltmarktanteil ersichtlich. Nordex, das einst zu den Weltmarktführern gehört habe, sei jüngst hinter die Nummer neun (Siemens, Weltmarktanteil 5,9%) zurückgefallen. Aufgrund des von den Analysten erwarteten, unterdurchschnittlichen Umsatzwachstums (CAGR 10-14e: 4,5% p.a.) dürfte das Unternehmen weiterhin kontinuierlich Marktanteile verlieren.
Des Weiteren würden die Analysten die Gefahr von Abschreibung auf den Vorratsbestand des Unternehmens sehen (mache ca. 30% der Bilanzsumme aus). Die Rohstoffpreise und der intensive Wettbewerb dürften bereits in diesem Jahr und verstärkt im kommenden Jahr zu fallenden Preisen führen, so dass Abschreibungen auf den Vorratsbestand nach Erachten der Analysten wahrscheinlich seien.
Darüber hinaus könnte sich insbesondere durch die Serienfertigung ein zusätzlicher Bedarf an Working Capital ergeben (noch nicht in den Prognosen abgebildet). Dieses würde die Liquiditätssituation des Unternehmens deutlich verschlechtern und möglicherweise eine erneute Kapitalerhöhung notwendig machen.
Lediglich die seit Jahren anhaltenden Übernahmefantasien könnten nach Ansicht der Analysten den Kurs stützen bzw. bei einer Kaufofferte zu einem Kurssprung führen. Aufgrund der erörterten fundamentalen Aspekte würden sie jedoch kaum signifikanten Spielraum für attraktive Prämien sehen, vielmehr dürfte eine mögliche Übernahme bereits im Kurs reflektiert sein.
Die Analysten der Montega AG bekräftigen ihre Verkaufsempfehlung für die Nordex-Aktie und senken das Kursziel von 3,80 auf 2,80 Euro. (Analyse vom 28.09.2011) (29.09.2011/ac/a/t)
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