tut so, als wären es noch freie Firmen, die "temporär" (seit 15 Jahren) zwangsverwaltet werden. (Sie tut es, damit die FnF-MBS nicht zu den offiziellen Staatsschulden gezählt werden müssen.)
Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, können Staatsfirmen niemals pleite gehen, weil der Staat und/oder die Notenbank beliebig viel Geld nachschießen und für alles garantieren können.
Man denke nur an die Bundesbahn, als sie noch staatlich war. Da gab es Jahr für Jahr riesige Defizite, die der Bund ausglich. Es hieß: Staatsfirmen seien eben schlecht geführt und unrentabel. Doch als die DB zur AG wurde, setzten sie die Defizite unter Mehdorn und Co. fort. Die Bahn war nämlich staatlicherseits gezwungen, auch unrentable Strecken weiterhin zu bedienen, deshalb waren Defizite unvermeidlich. Im "freien Amerika" gibt es Bahnverbindung (Amtrak) nur auf sehr lukrativen Strecken, z. B. zwischen Boston, New York und Washington D.C. Andernorts hält oft nicht einmal ein Bus.
Da Staatsfirmen nicht pleite gehen, sind sie auch nicht vom Kapital externer Investoren wie Buffett abhängig. Als Goldman 2008 auf der Kippe stand, hatte Buffett Goldman 5 Mrd. $ mit sehr hohen Zinsen geliehen. Damit konnte GS eine drohende Pleite abwenden. Bei Quasi-Staatsfirmen wie FnF hingegen droht aus o. G. Gründen keine Pleite. Aus dem gleichen Grund gibt es dann aber auch keinen Anreiz für Buffett mehr, mit Knebel-Rettungsverträgen einzusteigen.
Man könnte argumentieren, dass Buffett mit einem Investment in FnF das Kapitalniveau so weit erhöhen könnte, dass FnF freigelassen werden können und wieder zu Privatfirmen werden. Aber es fehlen zurzeit ca. 140 bis 150 Mrd. $, um das harte Kernkapital der Twins auf den 3-%-Sollwert der Bilanzsumme zu bringen.
Würde Buffett diese 140 Mrd. $ hinlegen (was er theoretisch könnte, da er 168 Mrd. $ freies Kapital hat - siehe # 772), würde er dies - wenn er überhaupt Interesse hätte bei so viel verbleibender Staatsnähe - sicherlich nur zu äußerst harschen Bedingungen machen, die die Altaktien nahezu wertlos machen. Wo immer Buffett mit "Finanzhilfen" beisprang, waren es Knebelverträge, die die Altaktionäre "alt" aussehen ließen. So z. b. auch bei Buffetts Beteiligung an Occidental Petroleum (OXY). OXY hatte sich 2019 mit einer überteuerten Übernahme eines größeren Konkurrenten (Anadarko) verhoben. Kurz danach fielen wegen Covid die Ölpreise. Buffett liefert zwar das händeringend (es drohte ein Ch11-Pleite) benötigte Kapital, aber eben dergestalt, dass für ihn eigens eine Sonderserie von Oxy-Aktien aufgelegt wurde, die riesige Dividenden erhielt und gegenüber den bisherigen Aktien vorrangig waren. So kam es, dass Buffett lange Zeit üppige Div. von OXY erhielt, während die Altaktionäre in die Röhre guckten.
Wenn man all dies ("giftige" Goldman- und OXY-Hilfe sowie zig andere Fälle) zusammenzählt, kann man sich nur wünschen, dass Buffett NICHT bei FnF einsteigt, weil es sonst nämlich speziell für die FnF-Stammaktien stockfinster aussehen würde. Sie würden schamlos abgeledert. Buffett ist ein erzkapitalistischer Gauner, der nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist und alle anderen gnadenlos über den Tisch zieht - noch viel schlimmer als bislang die US-Regierung bei FNF.
Bei einer Buffett-Beteiligung an FnF würde der amtierende Staats-Teufel mit einem Gier-Beelzebub ausgetrieben. Zum Glück ist eine solche Beteiligung eh unwahrscheinlich, weil für Buffett bei FnF "zu viel Staat" im Spiel ist, und weil er außerdem mit Beteiligungen an Großbanken wie Wells Fargo bereits im privaten Hypogeschäft tätig ist. Womöglich wäre es kartellrechtlich gar nicht möglich, dass er sich auch noch an FnF beteiligt. Ich unterstelle sogar, dass der Staat gar kein Interesse an einer Buffett-Beteiligung an FnF hätte, weil er die beiden Melkkühe lieber in ewiger Zwangsverwaltung halten würde.
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