Hintergrund: Das Netzwerk von Osama bin Laden Kairo (dpa) - Die islamisch-fundamentalistische Terrororganisation "Al Qaida" (Die Basis) wird dem saudischen Multimillionär und Hauptverdächtigen der US-Ermittler, Osama bin Laden, zugeschrieben. Die in Afghanistan beheimatete Gruppe, die seit 1989 existiert, und ihre Schwesterorganisationen haben nach Schätzungen westlicher Geheimdienste weltweit bis zu 5000 Anhänger. Gegründet wurde "Al Qaida" nach FBI-Informationen von Osama bin Laden, Abu Hafs el Masri, Abu Ubaida el Banshiri und Veteranen des Afghanistan-Krieges.
1998 gab bin Laden zudem die Gründung einer Dachorganisation mit dem Namen "Internationale islamische Front für den Heiligen Krieg gegen Juden und Kreuzritter" bekannt. Dieser Organisation schlossen sich Teile der beiden ägyptischen Terrorgruppen "Gamaat Islamija" (Islamische Vereinigung) und "Dschihad" (Heiliger Krieg) sowie mehrere pakistanische Fundamentalistenführer an. Die "Gamaat Islamija" wird mit dem Massaker von Luxor 1997 in Verbindung gebracht, bei dem 58 Touristen getötet wurden.
In den 90er Jahren unterhielt bin Laden außerdem enge Beziehungen zur sudanesischen Regierung, die ihm und seinen Anhängern jahrelang Unterschlupf gewährte. Ihm werden außerdem enge Beziehungen zu Iran und der Hisbollah-Miliz im Libanon nachgesagt. Der irakische Staatschef Saddam Hussein soll nach unbestätigten Berichten 1998 versucht haben, eine Kooperation mit bin Laden aufzubauen.
Gründungsmitglieder der "Al Qaida" sind vor allem "arabische Afghanen". Das sind moslemische Kämpfer aus dem Nahen Osten, die den Mudschahedin (Gotteskriegern) in Afghanistan in den 80er Jahren bei ihrem Kampf gegen die sowjetische Besatzungsmacht geholfen hatten. Bin Laden soll sie in eigenen Trainingslagern ausgebildet haben. Aus dieser Zeit stammt auch die enge Beziehung bin Ladens zu den radikal- islamischen afghanischen Taliban. Die afghanische Opposition wirft den USA vor, sie hätten die fundamentalistischen Mudschahedin in Afghanistan damals wegen ihres Kampfes gegen die Sowjets unterstützt und somit bin Laden und die Taliban erst groß werden lassen.
Bin Laden hat die Moslems in aller Welt wiederholt zum bewaffneten Kampf gegen die USA aufgerufen. Sein Hass auf die Vereinigten Staaten begründet er vor allem mit der militärischen Präsenz der US-Truppen auf der Arabischen Halbinsel, ihrer Unterstützung für Israel sowie dem Engagement beim zweiten Golfkrieg.
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