Weil Jukos nicht mehr in Vorkasse für Lieferkosten und Steuern treten kann, hat das Unternehmen seine Exporte nach China um mehr als die Hälfte gekürzt. Produktion und weitere Ausfuhren seien nicht betroffen.
Der russische Ölkonzern Jukos hat seine Ölexporte nach China eingestellt. Das berichtete das «Wall Street Journal» am Montag unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher. Rund 60 Prozent der Gesamtexporte an das staatliche chinesische Ölunternehmen CNPC oder Lieferungen im Volumen von durchschnittlich 100.000 Barrel (je 159 Liter) Öl im Monat seien ausgesetzt worden, sagte der Sprecher dem Blatt. Rund 60.000 Barrel Öl würden aber weiterhin nach China monatlich geliefert. Weitere Ausfuhren seien von dem Lieferstopp nicht betroffen.
Zahlungsschwierigkeiten bedrohen Förderung
«Wir bekommen ernste Probleme, unsere Transportkosten und Einfuhrsteuern zu begleichen», begründete der Sprecher den Lieferstopp. CNPC hatte zwar im vergangenen Monat zunächst zugesagt, Transportkosten und Steuern zu stunden, war von dieser Zusage aber wieder abgerückt. Jukos stellte daraufhin die Lieferungen ein, weil Vorauszahlungen auf Transportkosten und Steuern in Höhe von 60 Millionen Dollar nicht finanzierbar waren.
Jukos hatte wiederholt gewarnt, seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen zu können, wenn Unternehmenskonten gesperrt bleiben und die russischen Steuerbehörden von ihren Nachforderungen in Milliardenhöhe nicht abrücken. Das Unternehmen hatte auch mit einer kompletten Einstellung der Ölförderung gedroht. Zahlungen an Zulieferer waren bereits in den vergangenen Monaten ausgesetzt worden. (nz)