Nordex // Alsthom evtl auch auf Kauftour ... Nordex: Übernahme-Fantasie in der Wind-Branche
Der französische Atomkonzern Areva hat bei seiner geplanten Übernahme des deutschen Windrad-Herstellers REpower überraschend einen Rivalen aus Indien bekommen. Der indische Windturbinen-Hersteller Suzlon kündigte am Freitag ein Angebot von 1,02 Milliarden Euro für das Hamburger Unternehmen an. Mit einem deutlichen Aufschlag von 20 Prozent will Suzlon die Offerte des französischen Atomkonzerns Areva ausstechen.
Die Franzosen, mit fast 30 Prozent auch größter Aktionär von REpower, hatten 850 Millionen Euro geboten. Die Inder sind nach eigenen Angaben die Nummer eins in Asien und weltweit auf Platz fünf hinter Marktführer Vestas Wind Systems aus Dänemark, General Electric, der deutschen Enercon und der spanischen Gamesa Tecnológica.
Satte Kursgewinne
Die Aktien der Windanlagen-Bauer sind am Freitag im Kielwasser des Bieterkampfes um REpower Systems nach oben gesprungen. REpower-Aktien, die zuvor vom Handel ausgesetzt worden waren, sprangen um 28 Prozent nach oben auf 144 Euro. Nordex gewannen im TecDAX zeitweise gut zehn Prozent auf 21,10 Euro an die Spitze. Plambeck legten rund neun Prozent zu. Gamesa gewannen in Spanien vier Prozent auf 23,15 Euro und Vestas Wind Systems sprangen in Kopenhagen um rund zehn Prozent hoch.
Günstig bewertete Windkraft-Branche
Der um REpower entbrannte Bieterkampf schürt Händlern zufolge weiter die Übernahmefantasie vor allem für Windkraftanlagen-Herstell er, strahle aber positiv auf den gesamten Sektor erneuerbarer Energien aus. Im Hinterkopf der Börsianer wirke auch noch ein Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit dem Chef der Alstom-Kraftwerkssparte Philippe Joubert vom Mittwoch positiv nach. Joubert zufolge wollen sich die Franzosen stärker im Bereich regenerative Energien betätigen und erwägen noch in diesem Jahr Zukäufe bei Wind und Solar.
Bereits am Morgen hätten ohnehin gute Zahlen von Vestas Wind Systems dem Sektor einen positiven Impuls gegeben, ergänzte ein Händler. Ohnehin sei der Sektor relativ günstig bewertet, was Spielraum nach oben erzeuge.
Nordex durchstößt Aufwärtstrend-Kanal nach oben Bei der Nordex-Aktie kommen zur Übernahme-Fantasie auch noch positive Chart-Aspekte hinzu. Mit dem Sprung über 19,60 Euro hat der TecDAX-Wert einen kurzfristigen Aufwärtstrend-Kanal nach oben durchbrochen und dürfte nun die alten Vorjahreshöhen von Mai bei 23 Euro (siehe Chart-Vergrößerung oben) anstreben. Darüber hinaus winken längerfristig Kurse um 45 Euro, wo die Nordex-Aktie im September 2002 ein Zwischenhoch markierte.
Tipp: Mit Stopp-Loss bei 15 Euro engagiert bleiben. Dort verläuft eine bis ins Jahr 2005 zurück reichende Aufwärtstrendlinie. -
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