kein Wunschkonzert. Gerechtigkeit wird zwar empört verlangt, prallt aber an den Gerichten, der Regierung und den medial verbreiteten Lügen ("FnF haben die Bankenkrise 2008 ausgelöst") ab. Gerechtigkeit wird allenfalls sehr dosiert (Lamberth-Entschädigung) gewährt.
Letztlich ist das, was bei FnF läuft, eine Verteilungsschlacht. In dieser Schlacht kommt es stark darauf an, wie angreifbar die Teilnehmer jeweils sind. Stammaktien sind am schwächsten aufgestellt, da stark verwässerbar. Das ist eine Schwachstelle, die bei der Verteilungsschlacht höchstwahrscheinlich ausgenutzt wird.
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Die Teilnehmer der Verteilungsschlacht sind (in der Reihenfolge ihres Einflusses und ihrer "Gestaltungsmacht"):
1. Die Zeichner der neuen Aktien. Von ihnen sollen 140 Mrd. $ an frischem Kapital kommen. Dieses Geld geben sie nur, wenn für sie die "Konditionen stimmen". Sie geben bei den Verhandlungen am stärksten den Ton an. Sie haben ein Interesse daran, dass die anderen Schlachtteilnehmer möglichst wenig erhalten, weil dann mehr für sie selbst rausspringt (z. B. besonders niedriger IPO-Kurs).
2. Die Regierung. Sie hält 191 Mrd. $ an offiziellen SPS und inkl. der LP aus dem Schatten-NWS der 4. Briefvereinbarung über 300 Mrd. $ vorrangigem Kapital. Solange die SPS existieren, werden die Zeichner (1) NICHT zeichnen. Auch die Warrants und die JPS müssen vorher weg. Die Regierung hat ein Interesse daran, möglichst viel Geld aus ihrer Beteiligung herauszuholen, muss aber stark die Interessen der Zeichner (1) berücksichtigen.
3. Die JPS-Halter. Die JPS "müssen weg", bevor die KE kommt, weil sonst keiner zeichnet (Mnuchin hatte gesagt, dass niemand die neuen Aktien zeichnen wird, solange es noch eine ranghöhere Klasse über ihnen gibt, eben die JPS). Die für (1) und (2) vorteilhafteste Methode, die JPS loszuwerden, ist deren Umwandlung in Stammaktien. Eine solche Umwandlung ist gemäß der JPS-Verträge aber vertraglich nicht vorgesehen und daher nur möglich, wenn 2/3 der JPS-Halter zustimmen. Also müssen auch für die JPS-Halter die "Konditionen" der Umwandlung stimmen, sonst geben die JPS-Halter keine Zustimmung zur Umwandlung - und die KE kann nicht stattfinden.
4. Die Stammaktien-Halter. Sie sind die schwächsten im Bunde, weil sie beliebig verwässert werden können und in der Zwangsverwaltung auch kein Widerspruchsrecht dagegen haben. Dass eine mehr oder weniger große Verwässerung erfolgen wird, ist daher nahezu sicher. Die Altaktionärs-schonendste Variante wäre, wenn die Regierung nur die Warrants ausübt und die SPS löscht.
In Calabrias neuem Buch steht jedoch, dass die US-Regierung behauptet, eine Abschreibung (Löschung) der SPS sei illegal.. Er nennt dazu keine Quellen. Dennoch ist deshalb eine SPS-in-Stammaktien-Umwandlung wahrscheinlicher als (nur) eine Warrants-Ausübung.
Wahrscheinlich werden die SPS bzw. die LP der Regierung zeitgleich mit den JPS (also "in einem Rutsch") in Stammaktien umgewandelt. Während dies passiert, dürften sämtliche Aktien vom Handel ausgesetzt sein. Danach dürfte ein starker Reverse Split - z. B. 1000 zu 1 - erfolgen, der die verwässerten legacy Stammaktien (bis zu mehrere Billionen Stücke) wieder auf Kurse von dann z. B.. 30 Dollar hebt. Die neuen Stammaktien, vermutlich wieder mit Ticker FNM, werden nach KE/Freilassung auch die Halter der legacy Stammaktien in ihren Depots vorfinden, allerdings in viel kleinerer Stückzahl als heute. (Hängt vom RS ab, bei 1000 zu 1 sind es tausendmal weniger.)
Den Zeichnern werden im Zuge der Freilassung/KE weitere dieser FNM-Aktien zum gleichen Kurs (ca. 30 $) angeboten.
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Der Kuchen ist danach so verteilt.
- Ca. 40% der neuen Aktien entfallen auf Regierung, JPS und die "legacy" Stammaktienhalter, letztere erhalten allerdings nur "Brosamen", weil sie die Schwächsten im Bunde sind.
- Ca. 60% der neuen Aktien werden im Zug des secondary offering neu emittiert und den Zeichnern angeboten. Weil die neuen Zeichner in so großem Maße zum finalen Aktienkapital beisteuern, haben sie auch besonders viel Macht und Einfluss bei den KE-Verhandlungen.
Alle neuen FNM-Aktien zusammen (also 100%) dürften zum Zeitpunkt der Freilassung einen Marktwert von 250 Mrd. $ haben. Das ist die anfängliche Marktkapitalsierung, die dann in den folgenden Monaten infolge von Kursanstiegen (Auspreisung des "IPO-Discounts") um 20% steigen dürfte, so dass die finale MK bei ca. 300 Mrd. $ liegen dürfte.
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Mein Plan: Die JPS halten, die KE/Freilassung abwarten, danach die neuen FNM-Stammaktien einige Monate im Depot lassen (evtl. mit Puts oder covered Call absichern). Dann bei Erreichen der MK von 300 Mrd. $ "Kasse machen". FNM ist für mich wegen der hohen politischen Risiken keine "Halteposition".
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