Daher könnte ich mir vorstellen, dass die Osram Aktie den gleichen Verlauf nimmt wie die Infineon Aktie (35-75-0,30-9), z.B Osram (24-50-0,60-12)
Fakt ist, Osram bricht sein "Brot-und-Butter-Geschäftsfeld" der traditionellen Leuchten weg. Das ist wie eine Eisscholle auf der man steht und die immer mehr schmilzt und kleiner wird. Und das schrumpfen dieses bisher mit am wichtigsten Umsatzbringers von Osram geht schneller voran als die Umsatz- und Gewinnsteigerungen bei neuen Produkten dies ausgleichen können. Noch dazu gehen LED-Leuchtmittel langsam aber sicher in die Reifephase des übergeordneten Produktzyklus über, was bedeutet dass nicht nur die Wachstumsraten sich abflachen, sondern auch die Konkurrenz aus Billigländern zugenommen hat und der Markt langsam enger wird. Stellt man sich das mal als Umsatz-Graph auf einer Zeitachse vor mit einer steil abfallenden Kurve für traditionelle Leuchtmittel und einer gemächlich ansteigenden Kurve für LEDs und vielleicht noch ein paar zusätzlichen Kurven für die sonstigen innovativen Geschäftsbereiche, dann ist halt die Frage wo sich diese Kurven kreuzen werden... und noch interessanter ist dann die jeweils erste Ableitung dieser Kurven, die zeigen könnte, wann das Umsatzwachstum in den anderen Bereichen die Umsatzschrumpfung des traditionellen Lichtbereichs auffangen könnte.
Bin mir aber nicht sicher, ob ich Osram mit Infineon gleichsetzen würde. Die Beinahe-Pleite von IFX ist ja schon ein paar Jahre her, aber ich meine da waren ein paar Faktoren doch etwas anders gelagert als jetzt hier bei Osram.
Und zur Charttechnik:
Der Kursanstieg der letzten zwei Tage ist kein Turnaround. Die fundamentale Situation bei Osram ist noch die gleiche wie Donnerstag nachmittag als die Aktie knapp über 32 Euro notierte. Rein charttechnisch war eine Gegenbewegung fällig, wenn auch nicht überfällig. Mag sein dass diese Gegenbewegung bis in den unteren 40er-Bereich gehen wird. Aber dort sollte man dann wohl eher seine Long-Positionen glattstellen falls man wie ich dick im Minus ist, und nicht darauf hoffen dass dann der große Durchbruch kommt. Man soll nie "nie" sagen an der Börse, aber jeder Kurs darüber würde fürs erste völlig auf tönernen Füßen stehen.
Aufs nächste halbe Jahr gerechnet, gehe ich aber persönlich auch davon aus dass wir am Ende von der Wahrscheinlichkeit her eher zehn Euro niedriger als jetzt stehen werden, als zehn Euro höher.
|