Wie sicher sind Einlagensicherungs-Fonds wie FDIC?

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neuester Beitrag: 27.08.08 13:12
eröffnet am: 12.07.08 14:40 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 98
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12.07.08 14:40
11

80400 Postings, 7304 Tage Anti LemmingWie sicher sind Einlagensicherungs-Fonds wie FDIC?

Nach der heutigen Pleite der kalifornischen Bank Indymac Bancorp...

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...bank/384872.html

... muss die FDIC - der "Einlagensicherungs-Fonds" der Amis - den Sparern der Bank 4 bis 8 Mrd. Dollar erstatten. Das ist für die finanziell dünn ausgestattete FDIC ein Stange Geld - und die Liste der Pleitebanken wird immer länger:

http://www.fdic.gov/bank/individual/failed/banklist.html

In Deutschland reichen die Mittel des hiesigen Einlagensicherungs-Fonds auch lediglich für den Kollaps einiger kleiner Fische wie der Kreissparkasse Buxtehude. Wenn es einen Big Player erwischt, gucken die Sparer in die Röhre.

http://srbg.de/...ensicherheit-durch-den-einlagensicherungsfonds.html

Sollten sich in USA die Bankenpleiten häufen (es gibt bei den Regionalbanken sehr viele Wackelkandidaten), dann werden auch die FDIC-Mittel nicht ausreichen, alle Löcher zu stopfen.

Wir erkennen die zunehmenden "Bedenken" der Kleinsparer, ob sie ihr Geld wirklich zurückerhalten, an zunehmenden "Runs on the bank", wie es ihn letzte Woche auch bei Indymac gab und letztes Jahr bei Northern Rock in GB (Bild unten).

Im Zweifel haut die Fed mit ihren Milliarden nur die großen Wall-Street-Häuser raus. Der kleine Mann geht in Finanzkrisen typischerweise leer aus, wenn er sich nicht beizeiten in der "Abhebe-Schlange" einreiht.

Die Zahlungsmoral des FDIC lässt übrigens zu wünschen übrig. Ex-Kunden der "Bank of New England" aus Boston, die Anfang der 1990-er Jahre Pleite ging, mussten teils sehr lange auf die Rückerstattungen warten.



"Run on the Bank": In langen Schlangen warteten letztes Jahr ängstliche Kunden vor Filialen der britischen Northern Rock, um ihre Ersparnisse abzuheben. Letzte Woche bildeten sich in USA auch vor den Indymac-Filialen solche Schlangen.  
Angehängte Grafik:
bcnconway.jpg
bcnconway.jpg

12.07.08 14:53
1

847 Postings, 6120 Tage magicbrokerda ich schon im Dialog

mit einem anderen Platzhirsch bin/war - hier mal ein Kompliment an einen anderen ...

Ich bin ja bekanntlich nicht Dein größter Fan, rein virtuell persönlich, aber Deine Recherchen und Beiträge sind oft sehr interessant. Genau dieses Thema hier geht mir schon ein paar Tage durch den Kopf und ich bin dabei mein Kapital umzuverteilen und schaue gerade aktiv nach Immobilien... Da meine Zeit meistens sehr begrenzt ist, hilft mir die fundamentale Recherche in Deinem Hauptthread oft das wichtigste komprimiert aufzuschnappen. Und mit diesem Thread hier hast Du (unbewusst und vermutlich auch ungewollt) mir quasi Arbeit abgenommen...

Danke.  

12.07.08 14:58
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80400 Postings, 7304 Tage Anti LemmingDer Run auf Staatsanleihen

den man in Krisenzeiten vor allem in USA beobachten kann, hat teilweise auch rechtliche Gründe: Wertpapiere im Depot - und das sind Staatsanleihen im Gegensatz zu Festgeld, Sparguthaben etc. - gehören zweifelsfrei dem Kunden. Geht die Bank Pleite, so bleibt dieser Besitz unantastbar. Festgeld und Sparguthaben hingegen können verloren gehen, wenn sie nicht später von einem Einlagensicherungsfonds erstattet werden. Bei diesen Erstattungen - die nicht sicher sind (Eingangsposting) - gibt es zudem Höchstgrenzen, die beim FDIC bei 100.000 Dollar pro Konto liegen.

Dies erklärt die zuweilen "irrational" erscheinende Flucht in US-Staatsanleihen, deren Realzins-Rendite teils negativ ist. Man könnte auch in Aktien fliehen (auch die sind für die Depotbanken unantastbares Privateigentum des Kunden), doch wer will das schon in Anbetracht der durch die Finanzkrise weiterhin drohenden Kursverluste.  

12.07.08 15:05
1
Interessant ist doch, dass am Freitag eben NICHT Staatsanleihen, sondern Oel und Gold der safe haven waren. Das ist eine sehr bedeutsame Entwicklung, weil so in der Vergangenheit nie zu beobachten. Staatsanleihen, insbesondere amerikanische, sind ein Spiel mit dem Feuer und in der jetzigen Krise -- rechtliche Aspekte hin oder her -- keineswegs sicher.  

12.07.08 15:25
2

80400 Postings, 7304 Tage Anti LemmingCaptain - Anleihen sind sicherer als Rohstoffe

Die Flucht in Rohstoffe und Gold hat sicherlich auch diesen Hintergrund. Bei Staatsanleihen aus Ländern mit nachhaltig hervorragender Bonität (z. B. Deutschland) hat man jedoch nach der Laufzeit von x Jahren eine recht hohe Gewissheit, sein Geld zu 100 % (der Nominale) zurückzuerhalten.

Bei Rohstoffen, Öl und Gold winken zwar evtl. weitere Kursgewinne, die aber nicht nur von der hohen physischen Nachfrage herrühren, sondern auch vom Run auf diese Assetklassen selbst (sogar Pensionsfonds investieren neuerdings in Rohstoffe). Dabei ist insbesondere Vorsicht geboten, wenn es sich lediglich um Zertifikate auf diese Assets von einer Bank handelt, da diese wie Sparguthaben mit der Pleite dieser Bank wertlos werden können.

Ob die Rechnung stetig weiter steigender Rohstoff-, Öl- und Goldpreise aufgeht, steht in den Sternen (nach 1981 etwa fiel der Goldpreis vom damaligen Top um ca. 70 %). Es bleibt eine Spekulation. Der Kauf von z. B. deutschen Staatsanleihen hingegen ist eine im Vergleich sehr konservative Geldanlage. Am Ende der Laufzeit bekommt man sein Geld nahezu sicher zurück, und auch die Zinsrendite bis dahin ist gesichert, was im Idealfall die Inflation ausgleicht.

Bei den Rohstoffen muss man sich zwingend bewusst machen, dass es zyklische Werte sind, deren Wert im Verlauf des Börsen-Zyklus stark schwanken kann. Diese Risiken werden in Boom-Zeiten freilich gern ausgeklammert. Wer wollte am Höhepunkt der Dot.com/Tech-Blase schon wissen, dass es eine Blase sein könnte?

Hier eine interessante Grafik zu diesen Zyklen aus dem Handelsblatt (Artikel von 2001):  
Angehängte Grafik:
bond_aktien_rohstoffe_zyklen.jpg (verkleinert auf 86%) vergrößern
bond_aktien_rohstoffe_zyklen.jpg

12.07.08 15:44
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7360 Postings, 6171 Tage relaxed#4 Die US-amerikanische Staatsanleihe ist sicher,

nur vielleicht in Zukunft nichts mehr wert. ;-)

Im Fall von Bankenpleiten und Systemausfällen eindeutig zuzuordnen sind Namensaktien.
Investiert in die Deutsche Telekom! ;-)))

Und nun seriöser: Investiert in Ausbildung und Kinder. Das eine wird in den USA vernachlässigt, das andere in Deutschland. ;-))  

12.07.08 15:47
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Was Du da erklaerst, traf ja in der Vergangenheit, unter "normalen" Bedingungen zu. Der Punkt ist aber, dass diese Krise eben kein normaler Abschwung in einem normalen Konjunkturzyklus ist, sondern hier geht es ans Eingemachte, sprich die Kreditwuerdigkeit der Regierungen. Insofern stimme ich nicht zu, dass deutsche, und schon gar nicht amerikanische, Staatsanleihen "relativ sicher" sind. Der Markt sah dies am Freitag genauso. Worauf ich hinweisen wollte, war, dass der normale Mechanismus "Konjukturabschwung = gut fuer Staatsanleihen" gestoert ist. Bei der ungeheuren Staatsverschuldung ueberall auch nicht wirklich verwunderlich, dass das mal passiert. Fannie und Freddie koennten jetzt der Trigger sein, der das Kreditkartenhaus -- auch der Regierungen -- zum Einsturz bringt. Es ist sicher richtig, dass in manche Rohstoffe auch spekulatives Geld geflossen ist. Bei Edelmetallen ist das bisher sicher nicht der Fall, da wird eher spekulativ (und manipulativ) geshortet. Ich weiss ja, dass Du kein Fan von Gold/Silber bist, aber Deine Skepsis hat sich seit 2004 schon wiederholt als falsch herausgestellt.
 

12.07.08 15:51
1

3256 Postings, 6393 Tage loshamoonverstehe die frage nicht?

wie sicher ist der einlagefond? sicher ist er schon, die frage ist doch eher, wieviel bankenpleiten auf einmal kann der einlagefond schultern?

bei einem reserve-ratio von 1,22% würde ich sagen: eine grosse bank kann er schaffen.

wenn aber plötzlich 2 grosse banken gleichzeitig die hand heben, was dann?

dann gibt es noch eine art backup-sicherung der us-regierung. soweit ich weiss, 30 milliarden dollar.

 

12.07.08 15:53
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937 Postings, 6584 Tage CaptainAmericaSpanien

hat diese eine Langlaeufer-Anleihen-Emission verschoben, weil sie keiner zeichnen wollte. Das ist ein untruegliches Zeichen, dass wir es mit sehr viel mehr als einem normalen Abschwung zu tun haben. Warum sollte das nicht auch demnaechst mit amerikanischen Staatsanleihen passieren? Erwartest Du tatsaechlich von den Chinesen und Arabern, dass sie noch mehr von dem Schrott kaufen?  

12.07.08 15:54

937 Postings, 6584 Tage CaptainAmerica... diese Woche ...

12.07.08 15:55
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244 Postings, 5981 Tage martinsgartenEinlagensicherung in D

wenn ich richtig liege bei den privaten banken bis 20.000 ?. Das löst sich aber in Luft auf, da nach meinem Wissen der Fond nur ein Volumen von an die 4 bis 5 Mrd aufweisst. Bei den Sparkassen ist der Staat im Rennen. Deshalb erscheinen sie sicherer. Die Sicherhei der Anleihen hat einen Makel - die tatsächliche Inflation (Geldmenge - Wachstum)
http://www.bundesbank.de/download/statistik/saisonbwirt/i406.pdf
Über die Jahre wird bei einen negativen Realzins (den wir haben) das Vermögen weginflationiert. Sicher bleibt im Moment eigentlich nur Gold + Silber unter dem Kopfkissen. Díe ETF´s und Xetra Gold sind mir suspekt.  

12.07.08 15:59

937 Postings, 6584 Tage CaptainAmerica@martinsgarten

Die 20.000 EUR gelten fuer auslaendische Banken, z.B. niederlaendische oder tuerkische. In Deutschland sind Sichteinlagen "unbegrenzt" versichert, was immer das in der Praxis auch bedeuten mag. Es gibt in D drei unabhaengige Einlagensicherungsfonds, jeweils einen fuer Sparkassen, Volksbanken und Privatbanken. Der der Volksbanken ist der aelteste und wahrscheinlich auch der sicherste, weil sich die Volksbanken (a) nicht signifikant am Immo-Wahnsinn beteiligt haben (wie die Privatbanken) und (b) nicht indirekt am Staat haengen (wie die Sparkassen).  

12.07.08 16:00

3256 Postings, 6393 Tage loshamooncaptain of america.....

....ich sehe das ähnlich...

fannie und freddie könnten die kritische masse (10.000 milliarden usd als maximalverlust der kreditkrise) zum zünden bringen. ein bailout würde die staatsanleihen aufgrund des eintretenden dollarverfalls in den keller drücken.

viel zu unsicher sowas zu kaufen.  

12.07.08 16:15
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8485 Postings, 6407 Tage StöffenMehr zur Einlagensicherung in Deutschland

Wie viel Geld tatsächlich im Topf des Einlagensicherungsfonds ist, beantwortet uns die Bankenlobby nicht. Laut Statut des Einlagensicherungsfonds besteht absolute "Geheimhaltungs- und Schweigepflicht". Man will "keinen Anlass für Spekulationen geben" (Bankensprecher). Tscha, was soll man davon halten?


Der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken und die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH ? in welchem Verhältnis stehen sie zueinander?

Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) existiert seit 1998 als gesetzliche Sicherungseinrichtung. Sie schützt 90 Prozent der Einlagen, maximal 20.000 Euro pro Einleger.

Gemäß Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (EAG) gehören Banken, welche das Einlagengeschäft in privater Rechtsform betreiben, der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) qua Gesetz an. Ausnahmen hiervon gelten nur für Zweigniederlassungen von Einlagenkreditinstituten aus EU-Mitgliedsstaaten, die ihre Sicherung aus dem Heimatland mitbringen.

Darüber hinaus können die privaten deutschen Banken freiwillig im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. mitwirken. Der Schutz des Einlagensicherungsfonds beginnt dort, wo die Sicherung der EdB aufhört (Subsidiarität des Einlagensicherungsfonds). Er übernimmt im Falle der Insolvenz eines mitwirkenden Institutes den 10-prozentigen Selbstbehalt und die Einlagenteile, welche die 20.000 Euro-Grenze übersteigen bis zur jeweiligen Sicherungsgrenze. Im Entschädigungsfall erhält der Kunde die Entschädigung durch den Einlagensicherungsfonds aus einer Hand.

http://www.bankenverband.de/einlagensicherung

Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH

Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) ist die gesetzliche Entschädigungseinrichtung für die Einlagenkreditinstitute in privater Rechtsform.
Daneben gibt es für die öffentlich-rechtlichen Institute die Entschädigungseinrichtung des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands GmbH und für sonstige Finanzdienstleister die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW). Neben der EdB besteht für die Kreditinstitute in privater Rechtsform auf freiwilliger Basis der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V.
Die EdB ist eine hundertprozentige Tochter des Bundesverbandes deutscher Banken e. V.

Ihr sind mit Rechtsverordnung des Bundesministers der Finanzen vom 24. August 1998 aufgrund von § 7 Abs. 1 Satz 1 und 3 des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes (EAEG) die Aufgaben und Befugnisse einer Entschädigungseinrichtung für die in § 6 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 EAEG genannten privatrechtlichen Institute zugewiesen worden.

Der Schutzumfang ist in EAEG § 4 und § 5 geregelt. Die EdB schützt:

1) 90 % der Einlagen, maximal den Gegenwert von 20.000 Euro
2) 90 % der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften, maximal den Gegenwert von 20.000 Euro.

Der Einlagenschutz schließt neben sämtlichen Einlagenarten - im Wesentlichen Sicht-, Termin- und Spareinlagen - auch auf den Namen lautende Sparbriefe ein. Verbindlichkeiten, über die eine Bank Inhaberpapiere ausgestellt hat, wie Inhaberschuldverschreibungen und Inhabereinlagenzertifikate, werden dagegen nicht geschützt.

Der Entschädigungsanspruch besteht nicht, wenn die Einlagen nicht auf Euro oder die Währung eines EU-Mitgliedstaates lauten.
Eine Entschädigung aus einem Wertpapiergeschäft kommt insbesondere dann in Betracht, wenn das Institut pflichtwidrig nicht im Stande ist, im Eigentum des Kunden befindliche und für ihn verwahrte Wertpapiere zurückzugeben.

http://www.edb-banken.de/index.asp
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Vielen Dank! Ihr Beitrag wird gerade eingefügt.

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12.07.08 16:28
2

80400 Postings, 7304 Tage Anti LemmingWir bewegen uns also, wenn ich das zusammenfasse,

auf dem schmalen Grat zwischen einer (temporären) Konjunktur-/Wirtschaftskrise und einem (dauerhaften) Doomsday-Szenario mit weitgehender (globaler) Papiergeld-Entwertung.

Obwohl ich mich anfangs zu den "Realo"-Bären zählte, die von einem mittelschweren zyklischen Aussetzer ausgehen, fange ich zunehmend an, auch die Doomsday-Szenarien ernster zu nehmen. Dazu zählt sicherlich der von Warren Buffett als "worst case" befürchtete Derivate-Crash.

Im ersten Fall (zyklischer Abschwung) wären Staatsanleihen die beste und bequemste (da liquideste) Wahl.

im zweiten Fall (Endzeit-Kollaps des Finanzsystems) wären physische Assets wie Immobilien, Grundstücke, Edelmetalle vorzuziehen.

Ich bin erstaunt, wie viele hier im Thread inzwischen mit dem Doomsday-Szenario rechnen. Klar dürfte sein: "Auge in Auge" mit dem Abgrund sieht Vieles schlimmer aus, als es sich später im Rückblick erweist (an Tiefs wimmelt es von Pessimisten, wobei wir zurzeit sicherlich noch weit von "dem Tief" entfernt sind). Außerdem glaube ich, dass der Rohstoff-Hype, den ja kaum jemand hinterfragt, die Realitäts-Wahrnehmung filtert und teils verzerrt - auch in Hinblick auf Doomsday-Erwartung.

Wie auch immer - für einen "älteren Investor" von sagen wir 60 bis 70 Jahren (zu denen ich nicht zähle), wären spekulative Anlagen in Gold und Rohstoffe möglicherweise zu "gewagt", will er doch noch zu Lebzeiten davon zehren. Allgemein gilt: Je älter ein Investor ist, desto weniger riskant sollten seine Anlagen sein. Gold-Knockouts, Rohstoff-Zertis usw. sind mMn her was für Frischlinge und Zocker, die ein Totalverlust oder schwerer Einbruch nicht um ihre "Life-Savings" bringt.

Entscheidend ist aber das übergeordnete Szenario. Auf Endzeit-Kollaps zu setzen bleibt spekulativ.  

12.07.08 16:30
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3256 Postings, 6393 Tage loshamoonENDGAME


fannie und freddie sind die achillesferse des us-finanzsystems. der fall dieser beiden institute ist symbolisch zu vergleichen mit dem fall des WTC in nyc am 11.9.

endgame mit schlussakkord. die amerikanischen sicherungssysteme sind auf solche katastrophen nicht vorbereitet. die rettungsmassnahmen klingen nach panik und hilflosigkeit. sie erlauben nur ein kurzes aufatmen.

die us-wirtschaft wird auseinanderfliegen, irgendwann zum stillstand kommen, auskühlen und schliesslich veröden.

mögen sich die selbsternannten retter noch so sehr mit ihrer selbstvergottung blähen, sie verlassen den bannkreis des menschlichen scheiterns nicht.


wir sollten uns würdevoll von der wirtschaftsmacht usa und dem greenback verabschieden und uns richtung osten orientieren.  

12.07.08 16:39

34 Postings, 5776 Tage knapp-danebenWem die Einlagensicherung .. .

... nicht sicher genug ist und folglich überlegt, wie bringe ich mein Geld in Sicherheit,
dem sei neben Immobilien und Edelmetallen weiterhin empfohlen, sein Geld in, in Betrieb befindliche Solarkraftwerke zu investieren. Das ist ein hochsolides Sachinvestment. Die meisten Musterrechnungen gehen von ca. 20 Betriebsjahren aus, in der Praxis arbeiten Solarkraftwerke aber mit, dann sehr geringen Wirkungseinbußen noch weitere 15, 20 oder 25 Jahre. Ein abgeschiebenes Solarkraftwerk ist im Verhältnis genauso rentabel wie ein abgeschriebenes Kernkraftwerk (siehe aktuelle Diskussion).
Wichtig ist die Investition in ein schon laufendes Solarkraftwerke, da auch Projekte in Bau oder in Entwicklung (die höhere Renditen versprechen) - zusätzlich zu den normalen Unwägbarkeiten - von der Finankrise betroffen werden können.
Es gibt viele interessante Angebote in D und Südeuropa, ich will an dieser Stelle keinen nennen, um mich nicht dem Verdacht auszusetzen, Werbung zu machen.
Grüße aus Berlin  

12.07.08 16:45

80400 Postings, 7304 Tage Anti Lemmingloshamoon

Das hört sich an wie eine Zustandsbeschreibung der Endzeit unseres Universums, wenn es sich einmal annähernd maximal ausgedehnt haben wird, alle Sonnen ausgebrannt und implodiert sind und die verbliebenen Staubpartikel infolge zunehmender Kälte, die sich aus der Raumausdehnung ergibt, langsam ihre Brown'sche Molekularbewegung einstellen.

Das letzte Zittern der Staubkörner im lichtlosen Endzeitnebel.
 

12.07.08 16:52

3256 Postings, 6393 Tage loshamoonENDGAME 2



Was dann die Herren des scheiterns an überzeugungen und einschätzungen nachträglich von sich geben werden, ist nicht viel mehr als eine geräuschkulisse.

Der untergangsprophet, dem die stunde versagt blieb, die ihn hätte rechtfertigen können, schwächt sich ab zum Niedergangsdiagnostiker. Als solcher hat er immer recht, wenn auch nur zu seiner eigenen genugtuung.

von manchen vorher felsenfeststehenden antworten wird nur noch ein leeres überzeugungspathos zurückbleiben.

Sollte das etwa der hinterlistige kreuzschluss allen gleichgewichts sein ???  

12.07.08 16:53

80400 Postings, 7304 Tage Anti LemmingKnapp-daneben

In welchen Rohstoff investiert man eigentlich, wenn man sich an einem Solarkraftwerk beteiligt? In die Apparate auf der grünen Wiese, die die Sonnenstrahlen einfagen, oder in die Sonne - als ultimative Energiequelle der Welt - selbst?

Ich möchte mal zu bedenken geben, dass - wenn wir auf regenerative Energie, vor allem Sonnenenergie, umgestellt haben und die Öl-/Kohle-/Uran-Ära langsam ad acta gelegt wird - das ganze Knappheits-Geschwätz der Rohstoff-Fraktion hinfällig wird.

Silizium für Solarzellen gibt es übrigens wie Quarzsand am Meer.  

12.07.08 17:02
1

34 Postings, 5776 Tage knapp-danebenNüchtern betrachtet ...

... investiert man in die Apparate auf der grünen Wiese und bezieht seine Rendite aus der garantierten Stromabnahme. Für die eigene Rechnung wichtig sind auch steuerliche Aspekte erheblich. Die Verzinsung ist eher konservativ und für Crash-Befürchter ist der Nachteil, dass man sie in lustigen bunten Papierchen (Geldscheine) erhält. Aber es sind physische Sachanlagen, deren Wertzuwachs mit der Preisentwicklung fossiler Energieträger korreliert.

Man investiert aber auch in Zukunft. Das ist das Gute daran.

Silizium für Solarzellen wird immer unwichtiger, weil die Massenproduktionen der nächsten Generation (die jetzt gerade beginnt siehe Nanosolar, Sulfurcell u.v.m.) den Rohstoff bestenfalls noch als sehr dünne Schicht benötigen.

Güße aus Berlin

 

12.07.08 17:20

3256 Postings, 6393 Tage loshamooninvestiert in die zukunft?

du klingst ja wie der sachbearbeiter der abteilung alternative anlagevehikel, der stadtsparkasse bocholt?

zukunft? ein gnädiger nachschlag an zeit, epoche und schicksal. abschnitt und stückwerk vom endlosen.

 

12.07.08 17:20
Es hat niemand was von Gold-Knockouts gesagt. Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen und schon als solche im "Doomsday"-Szenario keine gute Wahl (Emittentenrisiko). Meine Wahl sind physische Gold- und Silbermuenzen (vor allem Silber) sowie Minengesellschaften fuer groessere Betraege (z.B. Pan American Silver oder Silver Wheaton).  

12.07.08 17:24

80400 Postings, 7304 Tage Anti LemmingCaptain

Gehst Du denn von dem Doomsday-Szenario (finaler Kollaps der USA) aus? Deine Antwort interessiert mich auch deshalb, weil Du gerade 4 Jahre dort gelebt hast und daher die aktuelle Lage gut genug aus eigener Anschauung kennst.

Wir sollten dennoch Eines festhalten:

Sachwert-Anlage ist nicht zwingend die Erwartung eines globalen Finanzkollaps, kann aber im Sinne des Eingangspostings davor schützen, sein Geld (Sparguthaben) an die Bank zu verlieren.  

12.07.08 17:25
... und ich fuehle mich damit deutlich sicherer als mit Anleihen. Vergiss mal diese ausgelutschten Risiko-0815-Faustregeln vom Bankberater. Was riskant ist und was nicht, kann sich ganz schnell drehen, wenn die Huette nur genug brennt.  

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