BONN (dpa-AFX) - Im Streit über die Mietpreise von Rohren, die für Glasfaser-Internet genutzt werden, hat die Bundesnetzagentur eine wegweisende Entscheidung gefällt. Die Behörde veröffentlichte am Mittwoch einen Entgelt-Entwurf, zu dem die EU-Kommission noch Stellung beziehen soll. Es geht um sogenannte Leerrohre der Telekom, die vom Verteilerkasten bis zum Haus liegen und Glasfaser des Magenta-Konzerns enthalten. Im Vergleich zu den von der Telekom beantragten Preisen sind die jetzt angepeilten Entgelte deutlich niedriger. Nach Auskunft eines Behördensprechers liegen die Monatspreise je nach Rohrkategorie zwischen 30 und 89 Prozent unter den von der Telekom beantragten Entgelten. Im Vergleich zu einem anderen Abschnitt, dem Hauptverteilernetz, bei dem es bereits regulierte Preise gibt, sind die nun geplanten Entgelte aber höher. Bei der Ermittlung der Entgelte wird berücksichtigt, dass die Telekom voraussichtlich Kunden verliert, wenn in ihren Rohren Glasfaser der Konkurrenz liegt.... Eine Telekom-Sprecherin äußerte sich kritisch zu den Plänen der Behörde, die beantragten Entgelte deutlich zu kürzen. "Dies widerspricht dem Ziel, Investitionen in den Glasfaserausbau - insbesondere die teuren Tiefbauarbeiten zur Verlegung von Rohren - durch angemessene Entgelte zu unterstützen." Niedrige Entgelte dienten "nur denen, die keinen Spaten in die Hand nehmen wollen".
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