DAX Schluss: Über 5.000 Punkte MDAX auf Rekordhoch
Nach einer starken Eröffnung über der 5.000-Punkte-Marke setze der DAX kurzfristig leicht zurück, um im Handelsverlauf relativ lustlos um das Vortagesniveau pendelte. Ein positiver US-Handelsstart half dem DAX noch einmal über 5.000 Punkte. In den Feierabend ging das deutsche Börsenbarometer mit einem Gewinn von 0,26 Prozent auf 5.005,93 Punkte. Der MDAX lief heute klar besser als der DAX, baute seine Gewinne im Tagesverlauf immer weiter aus. Zum Handelschluss notierte er 0,51 Prozent höher bei 6.961,33 Zählern. Die Aktie von Volkswagen geht nahezu unverändert in das Wochenende. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Aussagen des Konzernchefs Bernd Pischetsrieder berichtet, will der Konzern den Erhalt aller Werke in Deutschland garantieren. Das Papier der Deutsche Lufthansa AG schließt ein knappes Prozent über dem Vortageskurs. Wie das "Handelsblatt" am Freitag berichtet, will das Unternehmen bei seinem Bodenpersonal drastische Kostensenkungen durchsetzen und setzt da! bei die Gewerkschaft unter Druck. Die Allianz kann die Gewinne aus den frühen Handelsstunden nicht halten und geht mit einem kleinen Minus aus dem Handel. Der Allfinanzkonzern gab gestern nach Börsenschluss bekannt, dass man trotz Hurrikan "Katrina" und den Überschwemmungen im Alpenraum an seinen Gewinnzielen für das Geschäftsjahr 2005 festhält. Belastend könnte sich ein Pressebericht der "Financial Times Deutschland" ausgewirkt haben, demzufolge das Unternehmen in Deutschland die Trennung des Vertriebs von den operativen Versicherern plant. Infineon und Siemens legten beide zu. Siemens um über 1 Prozent, Infineon sogar knapp 2 Prozent. Beide Unternehmen profitierten von Texas Instruments, die ihre Prognosen nach oben anhoben. Das Papier von Linde war ebenfalls gefragt. Wie man mitteilte, will man den Standort Ballenstedt in Sachsen-Anhalt weiter ausbauen. Zu den wenigen Verlierern des Tages gehörten E.ON und die Commerzbank, die beide mehr als ein Prozent verloren.Über 4 Prozent konnte das Papier von Schwarz Pharma im MDAX gewinnen. Laut einem Bericht im "Handelsblatt" erwartet das Unternehmen für sein Schmerzmittel Lacosamid, das sich noch in der letzten Phase der klinischen Erprobung befindet, einen höheren Umsatz als bislang angenommen. Die PUMA-Aktie fiel ebenfalls auf, die zum Handelsende noch knapp zwei Prozent gewinnen konnten. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Finanzanzeige hervorgeht, hat die Vermögensverwaltungsgesellschaft Mayfair ihre Beteiligung an dem Sportartikelhersteller auf über 25 Prozent aufgestockt. Schlusskurse (17:42 Uhr): DAX: 5.005,93 (+0,26 Prozent) MDAX: 6.961,33 (+0,51 Prozent) Tagesgewinner: Infineon, Metro, Henkel Tagesverlierer: Commerzbank, E.ON, Altana Unternehmensmeldungen: Der Automobilkonzern Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) hat den Erhalt aller Werke garantiert. Dies berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Aussagen des Konzernchefs Bernd Pischetsrieder. "Wir planen heute nicht, irgendeinen Standort zu schließen", erklär! te der Konzernchef laut dem Bericht in einem Artikel der Mitarbeiterzeitung "Autogramm". Dabei muss es sich allerdings für den Konzern insgesamt lohnen, in Deutschland produzierte Fahrzeuge trotz des hohen Euro-Kurses in die USA zu exportieren: "Genau das ist heute noch nicht der Fall. Wir verlieren auch 2005 in den USA viel Geld", erklärte er weiter. Wie die Wirtschaftszeitung weiter berichtet, dürften insbesondere die Mitarbeiter im Werk Brüssel von der Ankündigung des Konzernchefs erleichtert gewesen sein, zumal das Management des größten europäischen Automobilkonzerns zuletzt über die Schließung des Werkes spekuliert hatte. Die Gewerkschaften hatten zuletzt ein Einfrieren der Löhne für die kommenden zwei Jahre abgelehnt, was bei der Konzernführung auf wenig Verständnis stieß: "Die Entscheidung der Gewerkschaften bei VW in Brüssel wird verständlicherweise nicht gut von der Muttergesellschaft aufgenommen werden und die Zukunft des Werkes ernsthaft gefährden", erklärte die! Werksleitung am Freitag in Brüssel. Den Angaben zufolge hatte ein Kon zernsprecher am Dienstag erklärt, der Abbau von 14.000 der rund 125.000 Arbeitsplätze in Europa sei eines von mehreren Szenarien bei den geplanten Sparmaßnahmen. Bisher sei es gelungen, den drohenden Stellenabbau von durch eine Verbesserung der Produktivität und Kostensenkungen zu vermeiden, wird das Management in Brüssel zitiert. Die Anlage in Belgien produziert die VW-Modelle Golf und Lupo sowie den Audi A3 und beschäftigt rund 5.700 Mitarbeiter. Wie die Zeitung weiter berichtet, äußerte sich Pischetsrieder außerdem zuversichtlich, dass der neue kompakte Geländewagen in Wolfsburg gefertigt werde: Wir sollten aber den Kompakt-SUV in Wolfsburg bauen, auch um eine verbesserte Kapazitätsauslastung des Werks zu erreichen. Wenn wir gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung den Kompakt-SUV in Wolfsburg auf solide wirtschaftliche Füße stellen, wäre das ein positives Signal auch für künftige Produktentscheidungen." Die Deutsche Lufthansa AG (ISIN DE0008232125/ WKN 823212) will bei! ihrem Bodenpersonal drastische Kostensenkungen durchsetzen und setzt dabei die Gewerkschaft unter Druck. Wie das "Handelsblatt" am Freitag berichtet, droht die Fluglinie im Falle einer Weigerung der Gewerkschaft ver.di mit der Auslagerung der Passagierabfertigung. Dabei zeigt sich die Gewerkschaft bei den Verhandlungen um Einsparungen bei den Lohnkosten kompromissbereit, sofern der Konzern eine Arbeitsplatzgarantie gewährt. "Eine Absenkung der Kosten um ein Drittel, wie sie Lufthansa offenbar erwägt, ist allerdings absolut unrealistisch", sagte Verdi-Verhandlungsführer Steffen Kühhirt gegenüber der Wirtschaftszeitung. Die Gewerkschaft will jedoch in jedem Fall verhindern, dass Lufthansa die Passagierdienste an Dritte vergebe oder eine eigene Abfertigungsgesellschaft mit niedrigeren Tarifen gründe. In der Mitarbeiterzeitschrift "Lufthanseat" hatte die Fluggesellschaft am Freitag auf die starke Konkurrenzsituation bei der Passagierabfertigung in Deutschland verwiesen. Die Pe! rsonalkosten lägen um ein Drittel höher als bei den Wettbewerbern. In diesem Zusammenhang verhandelt man derzeit mit ver.di über eine neue Vergütungsstruktur für mehrere Tausend Beschäftigte. Dabei habe Lufthansa aufgrund der hohen Kosten bereits Aufträge im Bereich Passagierabfertigung verloren. Wie die Zeitung unter Berufung auf Unternehmensangaben weiter berichtet, müsse die Lufthansa-Sparte "Passage", um langfristig wettbewerbsfähig zu sein und die Arbeitsplätze erhalten zu können, ein operatives Ergebnis von 500 Mio. Euro im Jahr erwirtschaften. 2005 sei es angesichts der hohen Treibstoffkosten aber bereits schwierig, das Vorjahresergebnis von 265 Mio. Euro zu halten. Die Deutsche Lufthansa AG hat sich mit der Gewerkschaft ver.di bei den Tarifverhandlungen der Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs auf einen Abschluss geeinigt. Wie die "Financial Times Deutschland" am Freitag unter Berufung auf Konzernangaben berichtet, wird die Fluggesellschaft ihre Personalkosten beim Catering um im ersten Jahr um mehr als 30 Mio. Euro senken. Im Gegenzug wi! rd es bis zum Jahr 2010 keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Eine Konzernsprecherin erklärte gegenüber der Zeitung, dass die Einsparungen in den folgenden Jahren noch steigen werden, da unter anderem bis zu 25 Prozent niedrigere Einstiegstarife vereinbart wurden. Die wöchentliche Arbeitszeit soll bis 2010 ohne Lohnausgleich von derzeit 40 Stunden auf 38 Stunden gesenkt werden. Die Regelungen gelten vom 1. Oktober an. Die Gewerkschaft ver.di äußerte sich zufrieden über den Tarifabschluss, der die rund 7.500 Arbeitsplätze bei LSG Sky Chefs bis zum Jahr 2010 sichert. "Die Beschäftigten können jetzt aufatmen und beruhigt nach vorne schauen", sagte Jan Kahmann vom ver.di-Bundesvorstand, "ihre Arbeitsplätze sind in den nächsten Jahren sicher." Der Allfinanzkonzern Allianz AG (ISIN DE0008404005/ WKN 840400) gab am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt, dass man an den Gewinnzielen für das Geschäftsjahr 2005 festhält. Trotz erheblicher Schäden durch den Hurrikan Katrina un! d die Überschwemmungen im Alpenraum im August hält die Allianz an ihre n Gewinnzielen für das laufende Jahr fest. Die Allianz schätzt ihr Schadenvolumen für diese beiden Naturkatastrophen auf etwa 500 Mio. Euro vor Steuern und Anteilen Dritter. Dies entspricht etwa 1,2 Prozent der Combined Ratio. Für die Allianz Gruppe hat der Hurrikan Katrina in den USA Schäden bis zu 470 Mio. Euro verursacht. Dies dürfte den Gewinn um ungefähr 300 Mio. Euro verringern. Trotz dieser Zahlungen an Kunden kann die Allianz alle angekündigten Ziele erreichen, so die Mitteilung des Münchner Konzerns weiter. Die Allianz AG plant Presseangaben zufolge in Deutschland die Trennung des Vertriebs von den operativen Versicherern. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland", die sich bei ihren Angaben auf Versicherungskreise beruft, ist dies ein Teil der Strukturreform, welche von Konzernvorstandschef Michael Diekmann angestoßen wurde und in der kommenden Woche im Aufsichtsrat der Allianz diskutiert werden soll. Bisher haben die 10.500 Allianz-Vertreter Agenturve! rträge mit der Allianz-Versicherung oder anderen operativen Gesellschaften. Die traditionell enge Verzahnung von Versicherung und Vertrieb ist der Kern des bisherigen Geschäftsmodells. Dabei verkaufen die Vertreter größtenteils ausschließlich Allianz-Verträge. Künftig sollen die Allianz-Gesellschaften Provisionen mit den neuen Vertriebsunternehmen aushandeln. Ziel einer solchen Ausgliederung ist es in der Regel, die Vertriebe offener zu machen für Angebote anderer Anbieter. Laut dem Bericht hat die Allianz dabei eine höhere Transparenz im Auge, wobei außerdem auch die Gewinne der einzelnen Versicherer deutlicher werden sollen. Der Technologiekonzern Linde AG (ISIN DE0006483001/ WKN 648300) teilte heute mit, dass er 12,5 Mio. Euro in den Ausbau der Komponentenfertigung für seine Sparte Material Handling (Gabelstapler und Lagertechnikgeräte) am Standort Ballenstedt (Sachsen-Anhalt) investiert. Durch die Erweiterung der Produktionskapazitäten steigt die Zahl der Arbeitsplät! ze um 28 auf insgesamt 189. Die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht sich im Zuge der Inbetriebnahme der neuen Fertigungshalle von neun auf 16. In Ballenstedt werden künftig hydraulische Steuerventile für die Produkte der drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo gefertigt. Hydraulische Steuerventile sind Kernstücke für die Dreh- und Hubgerüstfunktionen von Staplern und bilden für Linde ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb. Die SCHWARZ PHARMA AG (ISIN DE0007221905/ WKN 722190) hat ihre Umsatzerwartungen für das Schmerzmittel Lacosamid nach oben geschraubt, obwohl sich das Medikament noch in der letzten Phase der klinischen Erprobung befindet. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unterlagen einer Konferenz zu den Entwicklungsprojekten berichtet, erwartet der im MDAX notierte Pharmahersteller für das Mittel zur Behandlung von neurophatischem Schmerz nun einen Umsatz von bis zu 600 Mill. Euro jährlich, nachdem man zuvor Erlöse in Höhe von 400 Mio. Euro in Aussicht gestellt hatte. "Die positiven Ergebnisse der Phase-III-Studie, di! e wir im August veröffentlichten, haben uns zu dem Schritt veranlasst", wird eine Firmensprecherin zitiert. Die Prognose ziele auf das fünfte Jahr nach einem Marktstart. Zulassungsanträge bei den Arzneimittelbehörden in Europa und den USA sollen aber erst Ende 2006 gestellt werden, hieß es weiter. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft Mayfair hat ihre Beteiligung an dem Sportartikelhersteller PUMA AG Rudolf Dassler Sport (ISIN DE0006969603/ WKN 696960) auf über 25 Prozent aufgestockt. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Finanzanzeige hervorgeht, hält Mayfair derzeit 25,27 Prozent der ausstehenden Stammaktien. Am 6. September wurde dabei die Schwelle von 25 Prozent überschritten. Im Mai hatte Mayfair eine Beteiligung von knapp 17 Prozent an dem im MDAX notierten Konzern erworben. Bei Mayfair handelt es sich um die Vermögensverwaltung der Familien Günter und Daniela Herz (Tchibo-Erben). Gruß Moya
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