Dienstag, 28. Dezember 2004 Fischer ruft auf "Spenden statt Böller"
Bundesaußenminister Joschka Fischer hat die Deutschen aufgerufen, für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien zu spenden. Die Bürger sollten sich überlegen, ob sie statt Böller an Silvester nicht lieber den entsprechenden Gegenwert auf die verschiedenen Spendenkonten der Hilfsorganisationen überweisen könnten, sagte Fischer. Viele Hilfsorganisationen haben bereits Experten in die verwüsteten Küstenregionen von Indien, Sri Lanka und Thailand geschickt. Entscheidend für die rasche Hilfe sei aber der Einsatz der vielen einheimischen Mitarbeiter und Freiwilligen, mit denen sie zum Teil schon seit langem zusammenarbeiten, betonten die Hilfswerke. Am dringendsten wird sauberes Wasser gebraucht. "Die Situation ist weit dramatischer als bisher angenommen. Es muss schnell gehandelt werden, sonst drohen Seuchen", sagte Martin Baumann von der Deutschen Welthungerhilfe in Sri Lanka. Er beschrieb Leichenberge und Massengräber in der Region Mullaittivu im Norden des Landes. Nach einer Lageerkundung durch drei Experten reisten 14 Helfer des Technischen Hilfswerks mit Wasseraufbereitungsanlagen nach Sri Lanka ab. Das THW-Team kann Trinkwasser für 20.000 Menschen aufbereiten. Außerdem schickt das THW einen Suchtrupp nach Thailand. In Phuket sollen 15 THW-Helfer, darunter zwei Ärzte, nach Vermissten suchen. Auch drei Hunde gehören zum Team. Das Deutsche Rote Kreuz entsandte drei Experten nach Sri Lanka und einen nach Indonesien. Sie werden vor allem erkunden, wo welche Hilfe gebraucht wird, um die Verteilung der Hilfsgüter zu koordinieren. Mehr als 10.000 einheimische Rot-Kreuz-Helfer leisten schon rund um die Uhr Soforthilfe. Auch andere Hilfsorganisationen wie die Welthungerhilfe, die Caritas, World Vision, UNICEF, die Malteser und das Feuerwehr-Netzwerk schickten deutsche Experten in die Katastrophenregion.
So long (oder doch besser short?) Kalli
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