Das Erreichen der Prognose... wird die Sicht keines Analysten oder Aktionärs hier verändern.
Die Pessimisten werden sich durch einen horrenden Jahresfehlbetrag bestätigt sehen, dass Evotec selbst bei 800 Mio EUR Jahresumsatz weit mehr als 100 Mio EUR Verlust schreibt.
Wen interessiert da das EBITDA oder gar das bereinigte EBITDA???
Hinten kackt die Ente... und die für Evotec traditionell bittere Kennzahl heißt EPS...
Optimisten wiederum werden sich darin bestätigt sehen, dem neuen Management wieder mehr Vertrauen schenken zu können und auf starke und hoffentlich profitable Umsatzzuwächse in 2025ff. dank neuem JPOD zu hoffen.
Im Ergebnis muss man konstatieren, dass hier bislang nur Kurzfristzocker und Shortseller auf ihre Kosten gekommen sind, während Langfristsnleger auf horrenden Kursverlusten sitzen und das Gefühl haben, in dieser Aktie jahrelang gefangen zu sein, weil man sich einfach nicht eingestehen will, dass man gnadenlos auf's falsche Pferd gesetzt hat...
Die Idee ist gut, das technische Know how ebenso, aber wenn eine Firma auch 20 Jahre nach Börsenstart noch immer keine schwarzen Zahlen schreibt und kommunikationstechnisch intransparent wie ein Startup daherkommt, dann muss sich doch ernsthaft niemand über die miese Kursperformance wundern und auch nicht darüber, dass augenscheinlich niemand das Unternehmen zu hier im Forum gern herumgereichten Phantasiekursen von 15 bis 25 EUR übernehmen will.
Börse ist keine Einbahnstraße und natürlich hat Evotec die Chance, das Ruder herumzureißen und dem Kapitalmarkt endlich ein hochprofitables und wachstumsstarkes Geschäftsmodell zu präsentieren.
Allein, die Börse glaubt momentan nicht daran und der Analystenkonsens für 2025 sieht ein weiteres Verlustjahr...
Viele Anleger drehen ihr Depot in jedem Quartal mehrfach... was interessiert die ein Unternehmen, was in zwei oder drei Jahren vielleicht mal einen Jahresüberschuss erzielen könnte, bis dahin aber noch viele Quartalsberichte mit unterirdischer Profitabilität vorlegen wird...
Im Ergebnis tickt die Börse doch ganz einfach... Aktien mit Umsatz- und Gewinnwachstum steigen stetig... Aktien mit fallenden Gewinnen oder Verlusten sinken mittel- und langfristig...
Sie sind immer wieder mal gut für eine kurzfristige 10 oder 20% Rallye, die aber regelmäßig abverkauft wird, solange das Grundübel fehlender Profitabilität nicht final beseitigt ist.
Von bereinigten Gewinnen kann sich niemand etwas kaufen, solange das IST unter dem Strich negativ ist, d.h. Eigenkapital vernichtet wird...
Meta, Microsoft und Co. bauen trotz Milliardengewinnen aus Profitabilitätsgründen immer wieder Kosten ab.
Notorisch unprofitable Unternehmen wie Evotec malen immer wieder schöne Zukunftsaussichten an die Wand, sind indes unfähig oder unwillig, knallharte Sanierungsschritte zu gehen, um das Unternehmen binnen ein / zwei Quartalen auf links zu drehen und profitabel zu machen.
Schuld daran scheint mir auch eine deutsche Mentalität zu sein, dass es vor der Ernte immer erst nochmal richtig schmerzhaft werden muss.
Wir begreifen nicht, dass kein Aktionär mehr Bock hat, sich jahrelange Verlustphasen reinzuziehen, weil das bei Biotechs irgendwie so sein müsse...
Wenn dem so ist, dann hat die gesamte Branche ein Existenzproblem, solange es die Nvidias dieser Welt gibt, die eine gute Geschäftsidee SOFORT in gigantisches, hochprofitables Wachstum umsetzen können...
Und im Ergebnis soll man sich dann darüber freuen, dass sich Evotec in zwei oder drei Jahren nach unzähligen frustrierenden Börsentagen und Negativnachrichten vielleicht einen Verdoppler hinlegt, während Nvidia sich seit März 2020 Verzwanzigfacht hat... und nach einen bombastischen Jahr 2023 weitere 200% in 2024 draufgesattelt hat...
Wie stark müsste der Evotec Kursanstieg sein, um sich die Verluste und den Ärger der letzten zwei Jahre schönreden zu können?
Kangweilige Immoaktien wie Grand City Properties oder Aroundtown haben auf Jahressicht Verdopplerpotenzial, weil deren Gewinne in 2025 absehbar explodieren werden...
Wo soll bei Evotec die Phantasie herkommen, die in der Jahresbilanz 2025 unverhofft 50 oder 100 Mio Jahresüberschuss entstehen lässt?
Ich bin der ewigen Durchhalteparolen müde und will hier endlich ein Konzept sehen, wie das Unternehmen spätestens in Q4 25 zu einem Quartalsgewinn kommt.
Bereinigte EBITDA-Margen, die unter dem Strich weiter fette Verluste entstehen lassen, entlocken mir kein müdes Lächeln. Unternehmen werden gegründet, um marktübliche Renditen zu erzielen. Nicht lediglich einmalige Negativrenditen sind betriebswirtschaftlich die lautstarke Aufforderung, das Geschäftskonzept grundlegend zu verändern und unprofitable Geschäfte SOFORT einzustellen. Unternehmen sind kein Sozialamt für ideenlose, dauerhaft erfolglose, überbezahlte Führungskräfte
Wer sich von Q4 eine wundersame Erhöhung der Profitabilität erhofft, hat das Geschäftsmodell und die Ursachen der langjährigen Verluste noch imner nicht verstanden und wird hier einmal mehr auf die Nase fallen, solange Evotec nicht radikal auf Profitabilität getrimmt wird.
Solange hier immer nur über mögliche Übernahmepreise statt über profitabilitätssteigernde Maßnahmen diskutiert wird, wird sich der Vorstand in seiner uninspirierten Gangart bestätigt sehen. Unfassbar, dass das Unternehmen damit durchkommt, mehr als 6 Monate nach dem ursprünglich geplanten Veröffentlichungstermin noch immer keine neue Mittelfristplanung publiziert zu haben und dennoch hier im Forum noch immer so unfassbar treue und unkritische Aktionäre vorzufinden... Würde auch nur einer von euch Bundesliga oder Olympia schauen wollen, wenn dort nur untrainierte, unmotivierte Sportler herumliefen statt der von uns erwarteten WELTKLASSE?
Warum sind wir bei börsennotierten mittelständischen deutschen Firmen vielfach mit Geschäftsführern zufrieden, die selbst in der Kreisklasse nur zum Bankwärmen taugen würden?
Wo ist in Deutschland der Spirit für Wettbewerb auf Weltklasseniveau? Wo ist die Siegermentalität?
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