Spiegel online:
Wie gefährlich ist Fukushima wirklich? Vergangene Woche konnte ich mir ein Bild von der Situation vor Ort machen. Ich war im sogenannten J-Village, wo sich derzeit die Experten versammeln, um die Probleme der havarierten Reaktoren in den Griff zu bekommen. Das J-Village liegt im evakuierten Gebiet. Ein befremdlicher Anblick: Eigentlich erwartet man in einem Katastrophengebiet Zerstörung - verbrannte Städte, eingestürzte Häuser. Dort aber ist alles ganz friedlich, nur menschenleer, wie ausgestorben.
Mit meiner Reise an den Ort der Katastrophe wollte ich ein Zeichen setzen und den Japanern zeigen, dass sie nicht ganz alleingelassen werden. Aber hätte ich mir Sorgen um meine Gesundheit gemacht, wäre ich sicher nicht dorthin gefahren. . . . .
Tschernobyl war ganz anders. 31 Menschen wurden direkt durch die Explosion getötet oder starben kurz darauf an den Folgen hochdosierter Radioaktivität. Gewaltige Mengen von Jod 131 und Cäsium 134 und 137 wurden freigesetzt und kontaminierten 195.000 Quadratkilometer. Die radioaktive Wolke wurde bis in die Stratosphäre geschleudert, von Winden verteilt und mit dem Regen zurück auf die Erde gespült. Dass so viel Radioaktivität entweichen konnte, lag unter anderem daran, dass der Kern des ukrainischen Reaktors aufgrund seiner Größe und Bauart keine effektive Schutzhülle besaß. In Fukushima sind die Reaktorkerne deutlich kleiner und, wie in deutschen Kernkraftwerken auch, umhüllt von zwei Behältern.
Ich bin damals als Leiter des internationalen Ärzteteams nach Kiew gereist - übrigens mitsamt meinen drei Kindern, die damals noch klein waren. Vor allem in der Ukraine, in Weißrussland und in Russland erlitten die Menschen gesundheitliche Schäden. Dort haben wir nach dem Unfall 6000 Fälle von Schilddrüsenkrebs vor allem bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert, ausgelöst durch Jod 131 in Milch und Milchprodukten.
Doch selbst hier waren die Folgen der Strahlung für die menschliche Gesundheit weitaus weniger drastisch, als es bis heute fast alle glauben.
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Was soll das heißen: "Eigentlich erwartet man in einem Katastrophengebiet Zerstörung - verbrannte Städte, eingestürzte Häuser. Dort aber ist alles ganz friedlich, nur menschenleer, wie ausgestorben." Wieso erwartet man nach einer Strahlenkatastrophe verbrannte Städte, eingestürzte Häuser ?!?!? Daß er sich keine Sorgen macht, ist natürlich schön für ihn.
6000 Fälle von Schilddrüsenkrebs, ist das eine Bagatelle - nicht wert, daß man sich große Sorgen macht ??!?
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