US-Finanzkrise - "Unfall" oder Vorsatz?
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neuester Beitrag: 26.05.08 11:59
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eröffnet am: | 20.05.08 11:03 von: | Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 59 |
neuester Beitrag: | 26.05.08 11:59 von: | Anti Lemmin. | Leser gesamt: | 27971 |
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Wer zahlt bei dieser Inflationierungs-Politik am Ende die Zeche? Ich vermute: Vor allem Ausländer, deren Dollarguthaben entwertet werden sollen; die Amis wollen sich in den nächsten Jahren von der Entwertung chinesischer US-Staatsanleihen und anderer Auslandsschulden "ernähren".
Diesen "Weimarer Entschuldungs-Coup" (auch der deutsche Staat entwertete nach dem verlorenen 1. Weltkrieg mit einer Mega-Inflation die lästigen Kriegsanleihen) haben die Amis vermutlich schon länger vor. Doch vor der jüngsten Finanzkrise gab es noch keinen geeigneten Aufhänger. Denn letztlich bedarf es für diesen Betrug zwingend einer "Legitimation".
Nun haben die Amis die Finanzkrise, und sie dient als Allround-Legitimation für "unkonventionelle Maßnahmen", die allesamt darauf abzielen, die größte Schuldernation der Welt durch Inflationierung und damit Entwertung ihrer Auslandsschulden zu gesunden. Tenor: "Tut uns leid, aber die widrigen Umstände zwingen uns leider dazu."
Mir kommt der böse Verdacht, dass den Machern in den Chefetagen der US-Broker, die diese desaströsen CDOs und CLOs ersannen, von Vornherein klar war, dass dieser "Coup" in einem Riesen-Fiasko enden würde. Der Trick war ein Spiel auf Zeit. Zunächst mal mussten sie den Schrott - wider besseres Wissen - als Super-Anlage-Chance anpreisen, wobei die AAA-Einstufung der Rating-Agenturen half, um ihn dann rechtzeitig, d.h. ehe der Mist zu stinken anfing, unbedarften Ausländern wie deutsche Landesbanken anzudienen.
Kurzum: In den USA sind Zyniker am Werk, die die Welt um ihre Ersparnisse betrügen wollen. Eine Finanzposse, die an einen schlechten Western erinnert.
Wenn diese Thesen zutreffen, müsste Folgendes zu beobachten sein:
- Der Dollarverfall sollte sich fortsetzen
- Die Rohstoff- und sonstigen Asset-Preise (inkl. Aktien) sollten weiter steigen
- Der Dollarverfall sorgt dabei für bilanzielle Scheingewinne der US-Firmen
mit hohem Exportanteil (Einnahmen in Euro werden rechnerisch höher, da in
Dollar bilanziert wird), die den Anstieg der Aktien-Indizes pro forma
rechtfertigen.
Der Knackpunkt an dieser Krücken-Konstruktion ist die galoppierende Inflation, die sich nicht ewig schön- bzw. wegrechnen lässt. Bereits heute merkt jeder Ami, der Nahrung und Benzin kauft, dass die Schönrechnungen der US-Statistiker ein einzige Lüge sind: Die reale Inflation liegt vermutlich bei deutlich über 8 Prozent, wenn man die Nahrungs- und Energiepreise korrekt einbezieht. Auf den Dollar gibt es somit -6 % Realzinsen.
Eine Weile werden es die Amis vermutlich noch schaffen, ihre 2002 mit Tiefstzinsen begonnene Politik der Vermögenswert-Inflation fortzusetzen - mit entsprechenden Anstiegen der US-Aktienindizes (das sind freilich "kranke" Anstiege, die auf einer Flucht in Sachwerte gründen und nicht auf "Wertanlage" im klassischen Sinn.)
Doch wenn die Inflation so weit ausufert, dass sie sich nicht mehr mit Statistiktricks weglügen lässt, wird dies - wie in den 1970-er Jahren - gravierende wirtschaftliche Folgen haben, u. a. einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit, drastische Konsum- und sonstige Wirtschaftsschwäche. Ausländer werden es sich nicht mehr gefallen lassen, dabei zuzusehen, wie ihre Dollar-Ersparnisse, gerechnet in ihren Heimatwährungen, immer stärker abwerten, weil die Fed sie mit negativen Realzinsen abspeist.
Dies wird das Ansehen der USA im Ausland immer stärker schädigen, Chinesen rümpfen schon heute insgeheim die Nase. Damit wird auch der Zustrom ausländischen Kapitals, an dem die Amis hängen wie der Junkie an der Nadel, abreißen. Dies dürfte den durch die galoppierende Inflation angeschobenen Abschwung weiter verschärfen. Ich rechne in der Folge mit einen wirtschaftlichen Kollaps, bei dem auch US-Aktien stark fallen und die Tiefs von 2003 deutlich unterbieten. Die Lage dürfte der großen Depression in den 1930-er Jahren ähneln.
Fazit: Sollten US-Aktien in den nächsten Wochen bzw. Monaten (bis zur Wahl?) weiter steigen, so ist dies kein Grund zur Beruhigung. Dem allenthalben zu vernehmenden Stimmen-Chor, "die US-Krise ist überwunden", sollte man daher äußerst skeptisch begegnen. Es dürfte sich um das vorerst "letzte Hurra" handeln.
P.S. (Diesen Beitrag hab ich heute schon - sehr viel kürzer - in den US-Bären-Thread gestellt, wünsche mir aber zu diesem mMn für alle Arivaner wichtigen Thema eine breitere Diskussion ohne das Filter der geschlossenen Benutzergruppe.)
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Boardmail an "Anti Lemming" |
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In 2002 haben die fünf größten US-Investmentbanken eine gemeinsame globale Handelsplattform für Kreditderivate, Markit.com, geschaffen, an der sich nach und nach sieben weitere Investmentbanken beteiligten. Diese unterliegt keinerlei Kontrolle durch staatliche Instanzen oder durch die Börsenaufsicht. Die Gründungsmitglieder von Markit emittierten etwa 85 % der globalen Kreditderivate (Gesamtvolumen aller Kreditderivate: über 45 Billionen USD). Diese Handelsplattform war und ist sicherlich eine sehr sinnvolle Einrichtung. Der "Sündenfall" erfolgte jedoch mit der Schaffung von collateral mortgage bzw. asset backed securities in kritischen Größenordnungen und insbesondere von Mixturen aus diesen, die als "Mogelpackungen" bezeichnet werden. So lange deren Grundlagen insgesamt o.k., d.h. "sicher", waren, waren diese sowohl für Verkäufer als auch für Käufer ein glänzendes Geschäft. Immerhin warfen die Mixturen aus unterschiedlichen Ratingklassen deutlich höhere Renditen als Mono-Obligationen mit den höchsten Ratings ab.
Was sich dann seit 2007 entwickelt hat, muss schon als "Unfall" bezeichnet werden. Wie in Goethes "Zauberlehrling" wurden und werden Schöpfer wie Besitzer von "toxic waste" (die Schöpfer sind ja z.T. auch Besitzer) "die Geister, die sie riefen, nicht mehr los".
Die Crux des Ganzen liegt m.E. in der Größenordnung und Komplexität der Marktinstrumente, über die die "Finanzzauberer" in gewisser Weise die Kontrolle verloren haben. Vorsätzliche Schädigung kann hier wohl nicht unterstellt werden. Allerdings werden sich die Initiatoren der "Mogelpackungen" nach Abschluss der Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaften von New York und Ohio wohl wegen vorsätzlicher Falschbewertungen im Verein mit den Ratingagenturen (Anlagebetrug?) verantworten müssen.
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Boardmail an "wawidu" |
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Kein Käufer kann sich herausreden, dass er mit Produkten die er nicht verstanden aber gekauft hatte hereingefallen ist, schon gar nicht ein Professioneller. In der heutigen Krise haben anfänglich weder die Käufer noch die Verkäufer ihr Treiben in allen Konsequenzen überblickt. Eine derartig global verteilte Dummheit kann nicht für Verschwörungstheorien herhalten. In späteren Phasen haben dann einige durchgeblickt (auf beiden Seiten) und sich recht anständig aus der Sache herausgemogelt. Letzteren kann man nun überhaupt keinen Vorwurf machen. Oder steht der Strohdumme bei uns ganz oben?
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Boardmail an "Malko07" |
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Wenn man sich allerdings im Euroland die Inflationsraten anschaut, kamm man auch hier das Grauen kriegen. Gott sei Dank gibt es ja noch hier Idioten, die arbeiten und ihr sauer verdientes Geld dem Kapitalmarkt anbieten, um anschließend nach 40 Jahren Knochenarbeit knapp über der Armutsgrenze dahin vegetierern zu können und sich über 1% Rentenerhöhungen als besonderen Ausgleich für die Inflationsrate freuen müssen, sozusagen als Anzahlung für ein monatliches Roggenbrötchen.
Manchem Abgeordneten mag die Entwicklung auf den Magen schlagen, als Ausgleich für Schonkost gibts da aber die Diätenerhöhung.
Also nicht nur auf Oncle Sam schauen!
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Boardmail an "pfeifenlümmel" |
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meinung nach am besten. zentralbank schauspieler die mit statistik design und
medienauftritten vorgeben das chaos zu beherrschen; im finanzcasino wo die
realwirtschaft nur noch noch als störende randerscheinung wahrgenommen wird.
weder reformierbar noch kaputtbar.
im endstatidum, seit jahren die boj.
0 wachtum, 0 zinsen, grüne zettelchen mit den bildern toter präsidenten schiffladungs
weise, als deckung ein einer staatsverschuldung jenseits von gut und böse.
angeblich wird so wirtschafts- geldmengenpolitik gemacht.
tatsächlich entscheiden die doch nur noch über die höhe der carrytrades.
no way out :-).
navigatorc
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Boardmail an "NavigatorC" |
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... eine Interresante Abhandlung dazu ist auch "Der Welt-Geldbetrug" von Hr. Hamer...
müßt halt mal Googeln, gibts als PDF-File mit ca. 10 Seiten, Veröffentlicht Nov. 2004.
Er beschreibt er schon damals die Machenschaften der US-Finanz, mit US-Dollar verfall usw.
Grüße Ente
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Boardmail an "depotente" |
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Trotzdem gings uns und dem Durchschnitts-Ami immer besser, brach grad in den letzten Jahrzehnten ungeahnter Wohlstand aus.
Immobiliensturz und Finanzdesaster waren lediglich nur Folgen einer Blase und Blasen platzen nun mal, iss Naturgesetz, geht kein Weg dran vorbei.
Solche Finanzkrisen warn immer Top-Kaufgelegenheiten, diese eine mal iss alles anders??? ich glaub nie un nimmer dran...
Natürlich warn die Amis bis vor kurzem der grösste Gorilla, neue King Kongs (EU, Indien, China, Russland) machen erste Gehversuche, solch Konkurrenz schmerzt zwar aber zwingt zu produktiven Lösungen.
Und diese Lösungen trau ich den Amis viel eher zu wie allen anderen...
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Boardmail an "lehna" |
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Das » Wall Street Journal stellt ebenfalls fest, dass die Bemühungen von Fed und US-Regierung kaum Wirkung entfaltet haben. Man müsse deshalb auch unpopuläre Maßnahmen in Erwägung ziehen, wie zum Beispiel das Drucken von Geld. ?Es ist nicht die schlechteste Option, um den Immobilienmarkt zu stabilisieren?, gibt das Blatt zu Bedenken, die Reflation könne tatsächlich helfen, die Krise an der Wall Street abzumildern. ?Wenn wir aber stattdessen die Immobilienpreise um weitere 25 bis 30 Prozent abstürzen lassen, könnte das dazu führen, dass Washington bald das gesamt Immobiliengeschäft verstaatlichen muss.? Zwar berge das Drucken von Geld auch Risiken, doch die Alternative sei lediglich, ?sich mit einem Patchwork an inadäquaten Maßnahmen herumzuschlagen.?"
http://www.handelsblatt.com/News/Jou...ekenkrise.html
"Die vor einigen Jahren in den USA und anderen Ländern befürchtete Deflation hielt Bernanke für keine große Gefahr: ?Die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heute ihr elektronisches Äquivalent), die ihr die Produktion so vieler US-Dollars erlaubt, wie sie wünscht ? und das ohne Kosten.?[1]
Unter seinen Kritikern sei Claus Vogt mit dem ?Das Greenspan Dossier? erwähnt, dem zufolge er einmal angeregt habe, Dollars im Deflationsfall tatsächlich mit dem Hubschrauber abwerfen zu lassen, weswegen er in Finanzkreisen auch ?Helikopter Ben? genannt wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Ben_Bernanke
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Boardmail an "hedera" |
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...der nimmermüden Bärenbrüder, die tägich von der Realität korrigiert werden und trotzdem nicht in der Lage sind zu lernen....
Das Ding - begonnen mit den Bomben auf Saddams Palast im März 2003, was gleichzeitig den Tiefststand aller bedeutenden Indizes weltweit darstellte - wird jetzt bis zum bitteren Ende durchgezogen. Den Dollar wird es danach in der heutigen Form nicht mehr geben. Interessant für die Drahtzieher ist nur, wieviel harte Assets Sie bis dahin gegen wertloses grünes Klopapier noch eintauschen können. Und jede Beteiligung an einem Unternehmen gekauft in einer Währung, die ich selber unbegrenzt drucken kann, ist mehr wert, als wenn ich auf dem Zeug sitzen bleibe und warte, bis es wertlos ist. Selbst wenn Mondpreise gezahlt werden. Völlig uninteressant.
Würde man Euch Bärenbrüdern eine Gelddruckmaschine in den Keller stellen, würdet Ihr auch so viel davon drucken und damit sofort so viel einkaufen, wie es nur irgend geht. Immer mit der Angst im Rücken, das man Euch die Gelddruckmaschine wieder wegnehmen kann oder der Händler das Geld irgendwann nicht mehr akzeptiert. Und genau so geht es heute der USA....
Und hättet Ihr die Gelddruckmaschine - würdet Ihr dann noch arbeiten gehen? Ich meine, so richtig was herstellen? Nein???? Na seht Ihr, genau wie die USA, die alten Dienstleistungskönige....
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Boardmail an "Wertzuwachs" |
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Du kannst uns ja mal schlauer machen.
Wer sind die Drahtzieher?
Wer kauft gerade harte Assets?
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Boardmail an "obgicou" |
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Wer sind die Drahtzieher?
Wer kauft gerade harte Assets?
Manche Frage beantwort ich gern mit Gegenfragen....:
Wer liess die Flugzeuge in`s World Trade Center fliegen?
Wer bezichtigte nur 2 Stunden später Saddam des Anschlags?
Wer behauptete wider besseren Wissens, Saddam hätte die Atombombe?
Wer schaltete mit den ersten Bomben im März 2003 das noch heute laufende Buy Programm ein?
Wer druckt das Geld und gibt es anschließend befreundeten Adressen gegen minimale Sicherheiten, die damit wahre Kauforgien auslösen?
Warum wird momentan noch mehr Geld gegen wertlosen Subprime Müll ausgeliefert?
Die vorletzte Frage dürfte selbst für einen Bärenbruder einfach zu beantworten sein. Bei dem Rest musst Du vielleicht ein bisschen stöbern...
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Boardmail an "Wertzuwachs" |
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Du überschätzt mich maßlos; selbst auf die vorletzte Frage habe ich keine einfache Antwort
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Boardmail an "obgicou" |
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Auch ein Signal das in den usa nichts mehr anzulegen gibt.
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/357319.html
gruss E8
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Boardmail an "E8DEF285" |
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Die "Hope now - pay later" Mentalität der Amis könnte auch bei den Chinesen als Schuss ins Knie enden. Womöglich bieten ihnen die "Gringos" wie ein zahlungsunfähiger Schuldner eines Tages einen Vergleich an: "O.k., wir zahlen Euch 30 % des Restwerts eurer US-Staatsanleihen in einer Hartwährung Eurer Wahl, wenn ihr die anderen 70 % als Verlust abschreibt und auf die verbleibenden Ansprüche gegen uns verzichtet."
HANDELSBLATT, Mittwoch, 21. Mai 2008, 09:58 Uhr
US-Immobilienrettung
Durch die Kellerdecke
Von Dwight Cass, breakingviews.com
Hört sich das nicht großartig an? Sie sind ein amerikanischer Darlehensnehmer mit einer Hypothek, die den Wert Ihres Eigenheims übersteigt. Sie haben mit den Zahlungen zu kämpfen und denken tatsächlich schon daran, die Haustürschlüssel abzugeben. Aber dann bietet Ihnen die Regierung auf einmal an, die Darlehenssumme der Hypothek um fünfzehn Prozent oder mehr zu kürzen und Ihnen einen billigeren Kredit zu gewähren. Ach ja, und Fannie Mae und Freddie Mac, die beiden staatlich gestützten Baufinanzierer, werden die Rechnung am Ende übernehmen.
Chris Dodd und Richard Shelby, die beiden US-Senatoren, die sich den Deal ausgedacht haben, glauben, dass es da nicht viel zu überlegen gibt. Wenn es ihnen darum geht, so dazustehen, als ob sie sich um den Immobilienmarkt kümmern würden, dann versteht sich die Sache tatsächlich von selbst. Aber wenn es ihr Ziel ist, wie Dodd behauptet, ein Sicherheitsnetz unter den Immobilienpreisen einzuziehen, dann wird das neue Gesetz da nicht viel ausrichten können. Es läuft vielmehr Gefahr, die Sache nur noch zu verschlimmern.
Zunächst einmal bietet der Plan einige abwegige Anreize. So rechnen die Senatoren zum Beispiel damit, dass über eine Million an Kreditnehmern, die in Schwierigkeiten stecken und mit ihren Zahlungen in Verzug sind, sich die neuen Hypothekengarantien über 300 Mrd. Dollar zu Nutze machen. Aber was ist mit denen, die von negativem Eigenkapital heimgesucht werden und trotzdem ihre Zahlungen leisten? Sie könnten in Versuchung geraten, ihre Zahlungen einzustellen, nur um sich für das Programm zu qualifizieren.
[Wozu echte Dollarscheine hinlegen, wenn es Buchgeld-Dollars umsonst gibt? - A.L.]
Der größte Fehler des Plans besteht allerdings darin, dass er zu einer weiteren Abschwächung der Immobilienpreise beitragen könnte. Denn dann werden die Kreditanbieter die Verluste, die bisher nur auf dem Papier bestehen, tatsächlich realisieren müssen. Eine Abstufung ihres Werts um 15 Prozent mag für manche Immobilien angemessen sein ? dies entspricht immerhin der von der Spitze bis zur Talsohle reichenden Prognose von Freddie Mac -, aber für andere Häuser könnte dieser Abschlag zu groß sein. Auf jeden Fall wird eine Abschreibung der Kreditportfolios um 53 Mrd. Dollar die Vergabe neuer Hypotheken nicht gerade anheizen.
Die Senatoren gehen davon aus, dass die Geldgeber eher damit leben können, 15 Prozent vom Wert der Sicherheiten zu verlieren, als mit den Einbußen, die sie erleiden würden, wenn die Kredite ganz ausfielen. [Das würde sinngemäß auch für die Chinesen im obigen - fiktivem - Vergleich gelten - A.L.] Das mag schon zutreffen, aber es setzt auch voraus, dass die Kapitalgeber überhaupt in der Lage sind, Vorteile aus diesem Abtausch zu ziehen. In der Realität sind die meisten Hypotheken in den vergangenen Jahren verbrieft worden, und es ist nicht klar, wer in diesem forderungsbesicherten Ringelreihen aus Kreditanbietern, Abwicklern und Hypothekenbondinvestoren gesetzlich zu deren Modifizierung befugt ist.
Bedenken dieser Art sind ein Grund dafür, warum sich das ?Hope Now?-Programm des US-Finanzministers Hank Paulson zur Umstrukturierung von Hypothekendarlehen zweitklassiger Bonität bisher nur im Schneckentempo vorwärts bewegt hat. Angesichts der Risiken wäre es vielleicht das Beste, wenn es dem Plan der Senatoren Dodd und Shelby so ähnlich erginge.
http://www.handelsblatt.com/News/Boerse/...durch-die-kellerdecke.html
Bild dazu:
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Boardmail an "Anti Lemming" |
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Besonders für Obgicou dürfte das recht interessant sein...
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mich zu wiederholen. Aber der Satz:
Womöglich bieten ihnen die "Gringos" wie ein zahlungsunfähiger Schuldner eines Tages einen Vergleich an: "O.k., wir zahlen Euch 30 % des Restwerts eurer US-Staatsanleihen in einer Hartwährung Eurer Wahl, wenn ihr die anderen 70 % als Verlust abschreibt und auf die verbleibenden Ansprüche gegen uns verzichtet."
zeigt immer noch die eindimensionale Denkweise. Machen wir mal ein Kinderspiel. Das eine Kind bekommt viel "Monopoly Geld" plus eine schicke Eismaschine. Das andere Kind hat erstmal nichts. Nun wird dem einen Kind die Herstellung des Eises zu mühsam. Es gibt die Eismaschine dem anderen Kind, das nun mühsam Eis produziert und als Belohnung Monopoly Geld erhält. Zusammen mit dem Versprechen, sich von dem Geld bei einem anderen Kind - welches z.B. Brause hat - dort was kaufen zu können. Tagein, tagaus produziert das Kind nun Eis, wohingegen das andere Kind faul in der Sonne liegt, Eis schleckt und ab und zu mal neben sich greift, um ein paar Scheinchen rüber zu werfen. Das andere Kind kann sogar von dem Monopoly Geld Brause kaufen, weil das Kind mit der Brause die Scheinchen so schön bunt findet.
Irgendwann hat das Kind mit der Brause genug von den bunten Scheinchen. Es rückt keine Brause mehr dagegen raus. Nun ruft aber das mittlereile recht dick gewordene Kind mit dem Monopoly Geld nach mehr Eis. Das Kind mit der Eismaschine beginnt zu denken:
- Ich hab jetzt viele von den Scheinchen, kann aber keine Brause mehr kaufen
- ich habe also schon lange Zeit hier umsonst geschuftet und das bei der Hitze
- das dicke Kind liegt seit Wochen nur faul rum und geht mir langsam auf den Senkel
- als Entschädigung behalt ich nun die Eismaschine....bähhhh!
Und genau das wird passieren. China als Werkbank der USA wird nicht auf Rückzahlung von irgendeiner Gummiwährung pochen - man wird einfach die Fabriken, Gebäude und das Know-How als Entschädigung einbehalten. Ist alles sowieso schon im eigenen Land....
Und dann vorsichtshalber "Alarmstufe Rot" ausrufen und schauen, was der Cowboy macht....
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ich muß Dich schon wieder enttäuschen; finde das gar nicht so interessant;
ich glaube sicher nicht alles, was die Mainstream-Medien so verzapfen, aber eben so wenig glaube ich an irgendwelche Theorien, die im Kern immer darauf hinauslaufen, daß irgendwo auf der Welt irgendwelche Typen an einem geheimen Ort sitzen und die Weltgeschicke so lenken, wie es ihnen in den Kram paßt.
Da schau ich mir lieber einen James Bond Film an, der gibt wenigstens nicht vor Non-Fiction zu sein.
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Da schau ich mir lieber einen James Bond Film an, der gibt wenigstens nicht vor Non-Fiction zu sein.
Kannst Du ja machen....meine Frau und ich waren vor ein paar Wochen wandern am Gardasee. Da haben wir von oben gute Einblicke in Sachen James Bond gehabt - da wurden gerade mehrere Szenen für den neuen Bond abgedreht. War sehr interessant, kannst ja mal im nächsen Film drauf achten. Der Gardasee hat an dem Tag bestimmt eine hervorragende Kulisse abgegeben....
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Und NIEMAND berichtet darüber....so wie auch NIEMAND darüber berichtete, das am 11.09. 3 Hochhäuser in die Knie gingen, obwohl nur 2 Flugzeuge in die Zwillingstürme reingeflogen sind....vermutlich ist das dritte Hochhaus vor Schreck in sich zusammen gefallen....
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http://video.google.de/videoplay?docid=-2152679313583916027
sich um solche Sachen einen feuchten Dreck kümmern. Nur haben diese Jungs die Zügel in der Hand. Und wenn eine Korrektur erwünscht ist, wird Sie kommen. Ansonsten wird halt ein klitzekleines Buy Programm alles und jedes im Wert so lange genau dort halten, wo man es haben will.
Mit den ersten Bomben auf Saddams Palast im März 2003 wurde das Programm gestartet um mit einem Paukenschlag die Baisse zu beenden und auch um der Welt über eine steigende Börse zu zeigen, wer man ist. Und das Programm läuft und läuft und läuft.....
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Und was träumte man nicht alles. Vom baldigen Crash, vom ultrastarken Dollar....herrlich...und überall lag man falsch. Nicht von den Ereignissen, sondern von den Reaktionen des Marktes ( wobei Markt jetzt wahrlich der falsche Begriff ist... ) auf die Ereignisse.
Nur zu denken gab das bisher Niemanden. Irgendwann versucht man dann die Unlogik zu verstehen. Und genau dann haben die Jungs Ihr Ziel erreicht....
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Wer will, findet im Netz garantiert eine passende Verschwörungstheorie und der Aufklärer möchte die Welt unbedingt davor retten, hehehe...
Grad wenn Börsen anders laufen wie der Guru will können nur böse Mächte am Rad drehn.
Gern wird solch Stuss auch hier bei Ariva verbreitet und aufgesogen.
Aber Sorry, ihr Netzaufklärer, euch gabs auch schon im Mittelalter, dort gabs die Hexenjäger, tapfere Retter vorm absolut Bösen....
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Boardmail an "lehna" |
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Man kann natürlich auch naiv sein und alles als Wahrheit hinnehmen. Nur stelle ich halt Fragen. Beantwortet wurde sinnigerweise bisher hier noch keine - stattdessen sollen halt die Threads geschlossen werden. Oder man fliegt gleich raus. Das ist schon interessant.
Und bei solchen Vorgehensweisen sehen sich die Bärenbrüder selbst gern als kritische Beobachter des Geschehens und zweifeln alles mögliche an.
Nur eben nichts Grundsätzliches...
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Unter Umweltaspekten finde ich übrigens bedenklich, dass immer mehr Bäume zum Drucken von Dollars gefällt werden müssen. Da steckt bestimmt International Paper hinter!!
Dow-Jones-Aktie "International Paper" (IP). Der Kurs schwächelt seit Jahren wegen des epochalen Niedergangs der Zeitungs-Industrie (daran ist auch Ariva schuld!). Mit aller Kraft versucht die IP-Geschäftsleitung nun, im lukrativen Dollarnoten-Druck verlorenes Terrain gutzumachen.
Im Chart könnte sich bei 25 Dollar nun ein Doppelboden mit dem Tief im Herbst 2000 ausbilden. Damals - beim Platzen der Dot.com-Blase - wurden auch mehr Dollars benötigt als physisch im Umlauf waren. Die noch längst nicht bewältigte US-Bankenkrise verspricht auch diesmal ungeahntes Wachstum!
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Boardmail an "Anti Lemming" |
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