ist eigentlich kein Sturm, sondern die atemlose Stille, weil alle wie gebannt nach Jackson Hole blicken. In Jackson Hole (Wyoming) findet das wichtigste jährliche Jahrestreffen der Notenbankchefs der US-Bundesstaaten statt. Es hat am Mittwoch begonnen und endet mit der Abschlussrede von Jerome Powell, die heute um 16:00 Uhr unserer Zeit beginnt. In dieser Rede werden Aussagen zum weiteren Vorgehen der FED in Bezug auf QE bzw. Tapering, Rates usw. erwartet. Die Rede, bzw. ob Dovish oder Hawkish wird die Märkte weltweit bewegen. Bereits in den Tagen vor Beginn des Treffens signalisierten neueste Wirtschaftsdaten aus den USA eine tendenzielle Abkühlung der Konjunktur.
Das war zu erwarten, denn der Basiseffekt lässt grüßen. Ich gehe deshalb davon aus, dass Powell vorsichtig Bedenken anmeldet, wonach die Konjunktur schwächeln könnte, wenn man jetzt zum Tapering übergeht, also die Geldflüsse, die während der Pandemie die Wirtschaft gepampert haben, wieder verringert. Ebensowenig würden sich vor dieser Kulisse die Zinsen wieder anheben lassen. Ergo wird Powell wohl ankündigen, dass man alles so belässt, wie es im Moment ist, aber die Szene weiterhin "scharf beobachtet" (was denn sonst).
Klar dürfte aber sein, dass sich das System des exogen erzeugten Wirtschaftswachstums nicht ewig halten lässt. Sobald die USA damit aufhören, wertloses Papiergeld in ihre Wirtschaft zu pumpen, tritt deren strukturelle Schwäche gnadenlos zutage. Wie die Börse, die das alles im Moment wie in einem Anfall geistiger Umnachtung ausblendet, dann reagiert dazu braucht es nicht viel Fantasie. Denn am schlimmsten reagiert die Börse, wenn sie enttäuscht wird. Und enttäuscht wird sie sein, denn sie verlässt sich (noch) auf potemkinsche Dörfer.
Besser, man macht sich darauf gefasst, dass das Hochjazzen der Kurse mit gepumptem Geld irgendwann mit einem Knall endet.
Der deutsche Markt stellt sich wesentlich besser, weil sich die deutsche Wirtschaft besser stellt. Aber leider können sich die hiesigen Börsen nicht von den USA abkoppeln. Wir werden also (wie so oft) mit hineingezogen.
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