CHART-KOLUMNE: Aufwärtstrend im DAX weiterhin intakt
HAMBURG (S-T Systemtrade) - Im Vergleich zur Vorwoche, konnten die wichtigsten internationalen Aktien-Indizes kaum nennenswerte Kursveränderungen vollziehen. Auf breiter Front "traten" sie förmlich "auf der Stelle" und vollzogen somit eine erneute Konsolidierung innerhalb der überwiegend noch immer intakten Aufwärtstrends. Wichtig hierbei ist, dass innerhalb dieser Konsolidierungsphase kaum nennenswerte Abschläge zu verzeichnen waren, somit unterstellen wir aktuell noch immer eine grundsätzlich hohe Bewegungsdynamik und (daraus resultierend) ziehen den Schluss, dass es weiterhin gerechtfertigt sein sollte, an einer mittelfristig optimistischen Erwartungshaltung festzuhalten.
Während wir in Europa und den USA somit überwiegend wenig Veränderung sehen, fällt die Entwicklung der beiden, von uns beurteilten asiatischen Aktien-Indizes auf. Der hongkonger Hang Seng Index, bereits über Wochen auffallend als das Börsenbarometer mit einer hohen inneren Stärke, markiert zum Wochenende hin mit (bisher) 13243 ein neues Bewegungshoch innerhalb des laufenden Aufwärtstrends. Im Sinne der Definition setzt dieser Index seinen Aufschwung fort und überwand hierbei seine jüngst ausgebildete Schiebezone innerhalb der laufenden Aufwärtsbewegung.
Markttechnisch auffallend ist in diesem Zusammenhang jedoch auch weiterhin die sich aus- und fortbildende Divergenz zwischen Kursverlauf und Schwungkraft. In der Konsequenz gilt es somit noch immer, bestehende strategische Long-Positionen engmaschig per Stop-Kurs abzusichern und Short-Positionen weiterhin zurückzustellen.
Der japanische Nikkei 225 gehört dagegen zu den Börsenbarometern, die seit Tagen eine überaus schwache Markttechnik aufweisen und somit sowohl charttechnisch, als auch aus Sicht der Indikatoren, nicht mehr als Markt innerhalb eines intakten Aufwärtstrends auf Tagesbasis bezeichnet werden können. Der Nikkei 225 bildet bzw. durchläuft aktuell einen tertiären Abwärtsimpuls in Richtung des potentiell unteren Unterstützungsbandes bei 11013 / 10960 Indexpunkten. Spekulativ bietet sich die untere Bereichsgrenze an, eine Trading-Long-Position zu eröffnen, wenn sich knapp oberhalb der genannten Chartmarken im Kursverlauf ein Kaufmuster ausbilden sollte, welches eine akzeptable statistische Trefferquote aufweist, einen möglichen Impulswechsel einzuleiten. Als Stop-Kurs wählen wir in jenem Falle das entsprechende Mustertief.
RANDMÄRKTE
Bund-Future
Der Bund-Future erweist sich ebenfalls als überaus stabil und führt einen Impulswechsel bisher nicht durch. Grundsätzlich liegt uns innerhalb eines intakten, übergeordneten Aufwärtstrends die bisherige Ausbildung einer Konsolidierungszone vor, deren Begrenzungen wir aktuell in den Bereichen um 115.26 auf der Oberseite und 113.91 / 113.69 auf der Unterseite definieren. Auf Grund der rückläufigen Schwungkraft und der damit vorliegenden negativen Divergenz zwischen Schwungkraft und Kursverlauf, unterstellen wir weiterhin einen wahrscheinlichen Impulswechsel, ausgehend von der unmittelbaren Nähe des Kurses zur oberen Bereichsgrenze.
Unser Augenmerk liegt weiterhin auf der oberen Bereichsgrenze um 115.26. Sollte es hier erneut zur Ausbildung eines Kursmusters kommen, welches zumindest unter statistischen Gesichtspunkten als sinnvolles Verkaufssignal eingestuft werden kann, werden wir erneut auf der Verkaufsseite in den Markt treten. Brent-Crude-Oil
Die Preisentwicklung des Brent-Crude-Oil ging in der abgelaufenen Handelswoche in eine seitwärts ausgerichtete Konsolidierungsphase über. Die bereits mehrfach definierten Begrenzungen gelten weiter. Wir leiteten diese auf folgenden Kursniveaus her: 42.17 / 42.41 USD auf der Oberseite und 40.20 USD auf der Unterseite (im engeren Sinne). Als Grundaussage gilt weiterhin: innerhalb dieser genannten Begrenzungen betrachten wir die Ölpreisentwicklung als Trading-Markt, nicht als Positionsmarkt. Interessant im Sinne einer mittelfristig ausgerichteten Positionierung wird unserer Ansicht nach die Preisentwicklung des Brent-Crude-Oils erst wieder, wenn eine der beiden oben definierten Begrenzungen über- bzw. unterschritten wird.
EURO / USD
Unter strategischen Gesichtspunkten ist die Entwicklung des Wechselkursverhältnisses zwischen EURO / USD unverändert zu den Aussagen der Vortage / -wochen. Grundsätzlich liegt uns weiterhin eine breit gefasste Konsolidierungszone vor, innerhalb derer sich tertiäre Bewegungsimpulse ausbilden, deren Wegstrecken aktuell jedoch kürzer werden. Zur Zeit unterstellen wir somit deutlich rückläufige Schwungkraft.
Als Begrenzungen der übergeordneten Konsolidierungszone definieren wir aktuell die unveränderten Bereiche um 1.1967 / 1.1955 USD auf der Unterseite, sowie 1.2381 USD auf der Oberseite.
Innerhalb dieser strategisch wichtigen Chartmarken, gilt das Wechselkursverhältnis beider Währungen weitestgehend als neutral und ausgeglichen zwischen Angebot und Nachfrage. ^ DAX Widerstände: 4099 (u), 4156 / 4175 (u); Unterstützungen: 3911 / 3899 (u), 3836 (u), 3778 (u), 3758 / 3749 (O); Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten Aufwärtsimpuls im DAX INDEX: 3851 / 3834 Minimumkorrektur 3792 Normalkorrektur 3751 / 3734 Maximumkorrektur°
Zum Wochenende hin liegt uns im Kursverlauf des DAX folgende chart- wie markttechnische Ausgangslage vor: der deutsche Aktienindex bewegt sich unverändert in einem, seit Mitte August gültigen sekundären Aufwärtstrend, der aktuell auch weiterhin chart- wie markttechnisch bestätigt wird. Mit Überwindung der jüngsten Widerstandshürde im Bereich um 3900 / 3911, eröffnete sich das Börsenbarometer zumindest unter analytischen Gesichtspunkten ein weiterführendes Aufwärtspotential in Richtung 4100, der nächst höheren, herleitbaren Zone, in der wir "alten", lokalen Angebotsüberhang erwarten.
Auffallend ist, dass der laufende Aufwärtstrend bisher zwei Reaktionen vollzog, die beide nur im Rahmen einer Minimumkorrektur verliefen, d.h., das errechnete minimale Reaktionspotential wurde nicht ausgeschöpft. In der Konsequenz unterstellen wir, mit Verweis auf unsere statistischen Untersuchungen von Reaktionsabläufen, dass der DAX zumindest bisher eine ausreichend hohe Bewegungsdynamik aufweist, die eine akzeptable Zuverlässigkeit und Stabilität des laufenden Sekundärtrends erwarten lässt.
In der Konsequenz daraus, bleiben wir für den deutschen Aktienmarkt vorerst auch weiterhin optimistisch. Wir gehen konkret davon aus, dass einem Kursanstieg in Richtung 4100 zum aktuellen Zeitpunkt nichts ernsthaft im Wege steht. An dieser Aussage halten wir fest, solange folgende Aspekte gelten:
(1) der DAX unterschreitet sein jeweils errechnetes, minimales Korrekturpotential nicht (dieses berechnen wir aktuell im Bereich um 3851 / 3834) und
(2) der deutsche Aktienindex unterschreitet nicht sein jüngstes Reaktionstief, welches am 09. September bei 3836 Indexpunkten markiert wurde.
In der praktischen Konsequenz halten wir an bestehenden Long-Positionen unverändert fest. Da uns keine konkreten Verkaufssignale vorliegen, weder auf Grundlage eines Kursmusters, noch auf Indikatorbasis, stellen wir zur Zeit jede mittelfristig ausgerichtete Short-Positionierung zurück, da sich diese gegen die aktuell dominante Trendrichtung stellen würde. Bestehende Long-Positionen behalten wir bei und passen lediglich den Stop-Kurs an.
Als markttechnisch kritisch, war bis vor wenigen Tagen die Entwicklung der Schwungkraft zum Kursverlauf zu werten. Hier baute sich eine Divergenz auf, welche im Grunde ein gestiegenes Risiko im Zusammenhang mit einer erneuten Reaktion signalisierte. Dieser Sachverhalt hat sich in den letzten Handelstagen weitestgehend relativiert, d.h. konkret, diese angesprochene Divergenz liegt nicht mehr vor.
Schlussfolgernd halten wir fest: es lassen sich aktuell aus dem Kursverlauf des DAX heraus keine wirklich auffallenden Indizien herleiten, die eine ernste Gefährdung des mittelfristig tendenziellen Kursanstieges belegen würden. Kurzfristige Reaktionsrisiken liegen im Grunde immer vor und können nur mit einem sinnvollen Stop-Kurs-Management begegnet werden. Wir bleiben für den DAX optimistisch, solange die beiden oben aufgeführten Punkte im Bezug auf Minimumkorrektur und Reaktionstief nicht zur Disposition stehen.
Sehen wir über den Tellerrand hinaus, können wir auch hier keine wirklich gefährdenden Argumente unter technischen Gesichtspunkten sehen. Wir halten die Wechselkursentwicklung EURO / USD weiterhin für ?neutral? innerhalb der breit gefassten, definierten Konsolidierungszone und gehen ebenfalls von einem vorläufig "geklammerten" Öl-Preis aus.
--- Uwe Wagner ---
Die auf dieser Seite enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Alle Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers wieder, die nicht notwendigerweise der Meinung der S-T Systemtrade AG entspricht. Alle Meinungen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Angemessenheit der auf dieser Seite enthaltenen Angaben oder Einschätzungen wird keine Gewähr übernommen. Quelle: DPA-AFX
Greetz
|