GESCO AG - Ungebremstes Wachstum ?
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Zitat aus dem Falken-Telegramm vom 10.11.08:
Es geht aufwärts
Es gibt einige Analysten und Investoren aus dem Nebenwertebereich, die in der Liste der zurzeit meist beachteten und beliebtesten Unternehmen die Gesco AG ganz vorn sehen. Diese Wertschätzung wird dem Unternehmen nicht erst seit Kurzem entgegengebracht. Denn bereits seit Jahren drängt sich die Mittelstandsholding mit dem Schwerpunkt Fahrzeug-/Maschinenbau und Kunststofftechnik mit einem dynamischen Wachstum bei einer sehr guten Kostenentwicklung in den Mittelpunkt des Interesses.
Erneut wird das Wachstum mit der Vorlage der Halbjahreszahlen des laufenden Geschäftsjahres 2008/2009 belegt. Dabei schaffte die Gesco das Kunststück, sich von den schlechten Konjunkturaussichten zu lösen, und vermeldete einen Anstieg der Auftragseingänge in Höhe von 21 %. Demnach spricht vieles für ein weiterhin ungebremstes Wachstum.
Diese positive Entwicklung kann auch aus der Gewinn- und Verlustrechnung des abgelaufenen ersten Halbjahres herausgelesen werden. Umsatzsteigerungen von über 16 % steht ein Ergebnisanstieg in Höhe von 34,5 % entgegen. Hiefür verantwortlich sind insbesondere die hohe Auslastung der Produktionskapazitäten und damit einhergehend Degressionseffekte im Fixkostenbereich. Nach Abzug der Anteile für Minderheitsgesellschafter verbleibt den Aktionären ein Gewinn je Aktie in Höhe von 4,52 Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg in Höhe von 43,5 %.
Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die vorher als durchaus optimistisch empfundenen Zielvorgaben leicht erreicht werden sollten. Der in Aussicht gestellte Gewinn je Aktie in Höhe von 7,11 Euro sollte sogar noch übertroffen werden. Bei einem derzeitigen Kursniveau von knapp 41 Euro würde das auf Gesamtjahresbasis ein KGV von über 5,8 bedeuten.
Das einzige Manko des Unternehmens, wenn es denn überhaupt eins gibt, waren die hohen Kursniveaus, die auf eine Überbewertung durch den Markt hindeuteten. Ähnlich sahen es die Spezialisten des Falkenbriefs, die bei 51,50 Euro ausgestiegen sind und sich über Gewinne von 45 % freuen konnten. Die derzeit niedrigeren Kursniveaus lassen wieder einen Einstieg interessant erscheinen. Den richtigen Einstiegszeitpunkt können Sie dem Falkenbrief entnehmen.
Zitat Ende
Laßt uns mal drüber reden ;-)
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An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil.
André Kostolany
MfG
Palaimon
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Aus meiner Sicht sind die 40 Cent schon ziemlich mickrig. Ich weiß nicht, womit man es begründen will, dass man lediglich für 20% vom EpS an die Aktionäre, die ja durch die Kursentwicklung schon genug gebeutelt sind, ausschütten möchte.
Ein neues Unternehmen hat man jedenfalls in 2023 nicht erworben (nur ein paar Arondierungsübernahmen). Und dass Herr Rumberg in seinen letzten Wochen als CEO nun noch die Prokura hat, größere Übernahmen vorzunehmen, glaube ich eigentlich auch nicht. Der neue Vorstand wird strategische und finanzielle Beinfteiheit haben wollen.
Überhaupt ist die Hängepartie auf dem CEO Posten für die Gesco mMn Gift. Es weiß doch niemand, wie es weitergehen soll. Welche strategischen Entscheidungen mit welchen Konsequenzen der neue CEO trifft. Was wird aus Astroplast und Funke? Werden die wieder auf Kurs gebracht oder verkauft? Viele Unsicherheiten bei Gesco aktuell.
Und da ist eine Dividende von nur 40 Cent jetzt kein Vertrauensbeweis. Wenn man hätte signalisieren wollen, dass man durch das Tal durch ist und es wieder bergauf geht, hätte man den Aktionären doch z.B. 80 Cent vorschlagen können. Für mich sieht das Ganze so aus als ob da vielleicht noch weitere schlechte Zeiten kommen könnten...
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Ich habe mich dazu entschieden, nicht alle meine Gescoaktien zu veräußern - aber ich glaube nicht an eine kurzfristige Trendumkehr sondern glaube, dass man schon etwa zwei Jahre mindestens Zeit mitbringen muss, um Gesco wieder nachhaltig steigen zu sehen.
Wenn man die SMC Studie betrachtet, muss man ja feststellen, dass selbst SMC, die ja grundsätzlich eher positiv für Gesco gestimmt sind, 2024 als (weiteres) Übergangsjahr sieht. Man glaubt, dass der Umsatz im Grunde flat bleibt und beim EBIT (wenn man das um Firmenwertabschreibungen bereinigte nimmt) soll es sogar einen leichten Rückgang geben. Zudem glaubt SMC nun auch nicht mehr daran, dass die Gesco im laufenden Jahr irgendwelche größeren Übernahmen tätigen kann.
Das liegt mMn (auch) daran, dass der alte CEO als "lame duck" wohl besser kein Geld mehr ausgibt, um dem neuen nicht ins Handwerk zu pfuschen und der neue CEO wohl erst einmal einen Eindruck von den Beteiligungen bekommen muss, um zu wissen, wo man besser verkauft und wo man strategisch sinnvoll zukauft.
Und das bedauerlicherweise in einem Jahr, in dem laut Mitbewerber Indus die Multipel für Unternehmenskäufe derzeit auf einem vernünftigen Niveau sind.
Ich würde persönlich (aber nur meine Meinung) daher eher davon ausgehen, dass es bei Gesco erst wieder ab 2025 aufwärts gehen könnte und auch der Kurs erst dann wieder signifikant anspringen könnte...
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Die vorab gemeldeten Zahlen 2023 wurden heute von Gesco bestätigt. Zeitgleich wurde, wie hier ja schon befürchtet, ein eher mauer Ausblick auf 2024 gegeben.
In 2024 soll der Umsatz leicht steigen, das Konzernergebnis am unteren Ende der Prognose aber nur gleichbleiben (wenn man das ausgewiesene Ergebnis 2023 um die in 2023 angefallenen einmaligen Abschreibungen auf Beteiligungen bereinigt).
Von den seinerzeit groß angekündigten Zielzahlen für 2025 (Strategie Next Level 25) - 1 Mrd Euro Umsatz bei 100 Mio Euro EBIT - ist man meilenweit entfernt. Mir stößt auch die Aussage von den Hidden Champions etwas sauer auf. Wenn man tatsächlich nur diese Hidden Champions des Mittelstands im Portfolio hätte, wäre eine Ebitmarge von etwa 6,5% doch ein bisschen arg dünn.
Das schließt nicht aus, dass Gesco wieder besser wird in den nächsten Jahren. Entscheidend wird es sein, wie der neue CEO dann ab Juli mit den offenbar vorhandenen "Problemunternehmen" verfährt (Astrolplast und Funke) und welche strategischen Ziele er für die Gescogruppe erreichen möchte. Ich bin da sehr gespannt.
Weil mich persönlich die Zahlen nicht vom Hocker reißen und ich die Gesco aktuell in so eine Art "Interregnum" sehe in dem eben noch nicht klar ist, wo es mit dem Unternehmen hingehen soll, würde ich die Aktie weiter als Halteposition sehen. Für einen Kauf fehlen mir noch einige wichtige Informationen.
Ist aber nur meine persönliche Meinung und keine Empfehlung.
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Wir werden nach der Hauptversammlung wohl erhellt hier rausgehen ;-) Ich bleibe dabei und freue mich auf den Kursanstieg!
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Die " gekauften" Hochschaukler wie die SMC Studie, die Bewertung von GSC Research .....geschenkt.
Was die beiden Großaktionär Stefan Heimöller und das Investment Vehikel TVG angeht.... Erfolgsberauscht und antreibend, Motto: alles für Gesco ....stehen die Beiden nicht wirklich.
Cave: wer statt investieren....in so einem Geschäft in dem Gesco unterwegs ist.... eigene Aktien zurück gekauft, da wirds dem kritischen Begleiter Angst und Bange...
Ich bin raus.... abgehakt und für immer und ewig aus dem Gedächtnis gestrichen.
Klar Schiff auch mit Bechtle, weg damit, auch ein Wert der immer gehypt wird immer positiv besprochen wird....und es einfach nicht bringt.
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Quellen ? ..oder ist das nur deine Meinung bzw. Vermutung ?
Punkt 2: Ein ARP ist grundsätzlich positiv anzusehen und dafür gibt genügend Bsp. von Firmen bei denen das ARP positiv auf den Kurs
gewirkt hat, siehe Bsp. BASF und Mercedes. Auch bei Gesco hat sich das positiv, zwar nur minimal z. Zt., aber eben positiv
ausgewirkt. Wasrten wir es ab und schauen mal im zweiten Halbjahr des Jahres 2024 wo wir dann stehen mit dem Kurs
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In einem Diskussionsforum sollen unterschiedliche Meinungen zu einem Thema ausgetauscht werden. Deshalb erhebe ich mit meiner aktuell eher negativen Meinung zur Gesco auch keinen "Wahrheitsanspruch".
Mal abgesehen davon, wie man das Unternehmen generell sieht, habe ich mal eine Frage: In einem anderen Diskussionsforum wird darüber berichtet, dass die Doerrenberg, Gescos mit Abstand größte Beteiligung, in einem Umstrukturierungsprozess steckt. Demnach sollen große Teile des Unternehmens verkauft (ggfs.auch mit einer Prämie des Verkäufers) oder stillgelegt werden. Ich finde dazu nirgendwo etwas, halte die Forumsteilnehmer, die diese Info verbreitet haben aber für glaubwürdig.
Ist hier jemand, der da Näheres weiß?
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War hier vielleicht jemand auf der HV vorgestern und kann etwas dazu sagen, wie dort die Stimmung so war und ob es irgendwelche interessanten Fragen (und Antworten) gab?
Vielen Dank schon vorab.
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Die gestern gemeldete Änderung der Prognose für das Geschäftsjahr ist ein ziemliches Trauerspiel.
Die Umsatzprognose wird "nur" um etwa 10% zurückgenommen - da wird dann auch die schlechte gesamtwirtschaftliche Situation eine gewisse Rolle spielen - aber das Ergebnis soll nun nach vorher angenommenen (jeweils in der Mitte der Prognose) 27 Mio Euro nur noch 10 Mio Euro betragen. Das ist schon ein heftiger (Rück)Schlag.
Kommt das in etwa so, dürfte das EpS nur noch bei ca. 1 Euro liegen.
Ich finde es unverständlich bis unverschämt, dass sich der inzwischen ausgeschiedene CEO, Herr Rumberg, noch vor wenigen Wochen auf der HV selber für den angeblich im Wesentlichen erfolgreichen Umbau der Holding abgefeuert hat. MMn muss der gute Mann schon eine ziemlich exklusive Definition von "Erfolg" haben.
Ganz offensichtlich klemmt es bei Gesco an allen Ecken und Enden. Offenbar haben diverse Beteiligungen (u.a. wohl auch die Doerrenberg) erhebliche Probleme - sonst würde das Ergebnis nicht so viel deutlicher als der Umsatz einbrechen.
Erinnert sich noch wer an die vollmundigen Versprechungen von Herrn Rumberg? Next Level 2025? 1 Mrd Euro Umsatz bei
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Na ja viel weiter kann man von seinen Zielen ja nun nicht entfernt sein - und das nach einem, wie auf der HV ja behauptet wurde, erfolgreichen Umbau.
Man kann nur mit den Kopf schütteln..
Das Erbe, dass der neue Vorstand antreten muss ist jedenfalls sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig. Hoffentlich kann der neue CEO auch Sanierung, denn offensichtlich steht die mindestens bei einigen Beteiligungen an (und btw. Säuberungen sind oft nicht grade kostenlos sondern belasten die GuV mit Sonderausgaben).
Erfreulich ist nur, dass die Bilanz bei Gesco in Ordnung ist - relativ geringe Nettoverschuldung und hohe Eigenkapitalquote. Aber dafür könnte der letzte Vorstand auch nicht wirklich was - die Grundlagen haben noch Herr Spartmann und Herr Mayrose geschaffen.
Was bleibt als Aktionär: Wahrscheinlich Augen zu und durch. Man kann hoffen, dass es jetzt nach dem Ausscheiden von Herrn Rumberg nur besser werden kann und Gesco wieder zurückfindet. Am besten wäre es wohl, sich (wie gesagt wahrscheinlich schmerzhaft) von nicht funktionierenden Beteiligungen bzw. Unternehmensteilen zu trennen, sich personell neu aufzustellen (natürlich muss man auch erörtern, inwieweit die CFO und natürlich der Aufsichtsrat da Mitverantwortung zu übernehmen haben) und dann die Gesco ganz langsam wieder in den Wind zu drehen. Ich persönlich, falls das interessiert, werde mit meinen Aktien wenigstens vorerst an Bord bleiben und mich der Hoffnung hingeben, dass es ja eigentlich nur besser werden kann...
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War Gesco im übrigen auch vor dem Dividendenabschlag bei Kursen um 18 EUR.
Dementsprechend habe ich heute bei 13,85 EUR nochmals nachgekauft und mein EK auf 16 EUR verbilligt.
Angesichts der desaströsen Q1-Zahlen war die Gewinnwarnung hier überfällig. Kein Wunder, dass die Aktie nach einem kurzen Zucker über 19 EUR wieder systematisch abverkauft wurde.
Einfach schwach, dass der Vorstand hier nicht mehr proaktiv handelt, sondern erst unter dem Druck des Aktienmarkts, der spätestens im Mai realisiert hat, dass 4x Q1 nicht einmal 8 Mio ? statt avisierter 27 Mio ? Jahresgewinn ergibt und mithin die Guidance von 26 bis 28 Mio Gewinn nach Minderheitsanteilen bereits zur HV am 29.05.2024 ein reines Phantasiegespinst des Vorstands war, der gesehen haben musste, dass die Performance in Q2 sich nahtlos an Q1 anschließt und der bei einem Blick in die Medien auch realisiert haben sollte, wie mies die Wirtschaftsstimmung in Deutschland ist und dass es unter der Ampelregierung bis Sept 2025 nahezu sicher weder einen nennenswerten Wachstumsimpuls noch einen Bürokratieabbau geben wird, der eine signifikante Verbesserung des Geschäftsklimas im 2. Halbjahr auslösen könnte.
Bevor man in Deutschland irgendeine Dokumentations- oder Meldepflicht abschafft, muss man deren Folgen erst einmal aufwendig evaluieren, durch Befragungen bzw. weitere Aufzeichnungspflichten... Ebenso sicher wäre die erste Handlung nach Abschaffung einer gesetzlichen Regelung garantiert eine Dokumentationspflicht dazu, wieviel Arbeitsstunden die Unternehmen durch Wegfall der Gesetzesnorm einsparen... das muss man schon ganz genau wissen... reine Wirtschaftsdaten in Fiorm von BIP-Wachstum genügen da nicht... im Zweifel ist Trump schuld...
Freiheit / Liberalität / Neoliberalismus werden hierzulande gern mit Schlagworten wie Turbokapitalismus, Sozialabbau oder Nachtwächterstaat desavouiert.
Das Ergebnis sind Mittelstandsunternehmen wie Gesco, die in Bürokratie ertrinken und kaum noch Kraft zum Ergreifen innovativer Wachstumschancen haben.
In einer Welt, wo Nvidia die KI-Fantasie entfacht, Umsatz und Gewinn quartalsweise um Multimilliarden erhöht und die MKAP binnen zwei Jahren verzwanzigfacht, fesselt man die deutsche Wirtschaft mit vermeintlich grüner Klimaschutzpolitik und erstickt sie mit den höchsten Energiepreisen unter den weltweit größten Industrienationen.
Dass es im dt. Mittelstand mittlerweile lichterloh brennt, lässt sich an Gescos vorläufigen Halbjahreszahlen und der gedrittelten Jahresgewinnprognose unschwer ablesen.
Wenn schlechte Wirtschafts- und Finanzpolitik auf ein schwaches Management trifft gehen Umsatz- und Gewinn zwangsläufig in die Knie, selbst dann, wenn die Weltwirtschaft angetrieben durch den höchsten weltweiten Ölverbrauch aller Zeiten allen Kriegen und hohem Zinsniveau zum Trotz weiter stabil mit mehr als 3% wächst. Die Probleme in Deutschland wie bei Gesco sind hausgemacht und müssen hier gelöst werden. Ein guter Anfang dafür wäre die These, bisher alles bzw. sehr viel FALSCH gemacht zu haben und demnach grundlegende Änderungen der (Unternehmens-) Politik bzw. des Geschäftsmodells anzugehen. Kein weiter so!
Beim aktuellen Kurs sehe ich all diese negativen externen wie unternehmensinternen Entwicklungen mehr als ausreichend eingepreist. Die Marktkapitalisierung liegt nur noch bei 150 Mio EUR und somit bei nur noch 55% des bilanzierten Eigenkapitals i.H.v. 272 Mio ?.
In den USA wäre eine so verheerende Bewertung eines nach wie vor profitablen und dividendenfähigen Unternehmens undenkbar! Dass deutsche Industrieunternehmen, ganz gleich ob KMU oder DAX-Mitglied, mittlerweile flächendeckend unter dem bilanzierten Eigenkapital notieren, sollten Politik und Management endlich als das verstehen was es ist, ein letztes Warnsignal des Kapitalmarkts und die Aufforderung zu einer radikalen Kehrtwende Richtung Wachstum und Shareholder Value.
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Ich bin schon seit den Zeiten von Mayrose und Spartmann bei Gesco investiert. Insofern habe ich nicht vor, aktuell die Flinte ins Korn zu werfen.
Aber nachkaufen werde ich jetzt erst einmal nicht mehr.
Wenn Gesco die Mitte der Prognose trifft und ein Konzernergebnis von etwa 10 Mio Euro erreicht, sollte das zu einem EpS von 90 Cent führen (Pareto schätzt sogar nur 73 Cent).
Das würde einem 2024er KGV von 15,5 führen (bei Paretos Zahlen wäre es sogar gut 19).
Wenn ich das einmal mit dem Mitbewerber Indus vergleiche: Der notiert, nachdem der Kurs ebenfalls durch eine (allerdings deutlich maßvollere) Korrektur der prognostizierten Zahlen nach unten, rasiert wurde, nur noch bei 20,5 Euro je Aktie. Und das bei einem angenommenen EpS von 2,75 Euro (ich nehme mal eine der vorsichtigeren Schätzungen).
Daraus ergibt sich dann ein KGV von nur 7,5 - also halb so hoch wie das von Gesco.
Zudem sehe ich bei Gesco aktuell eine größere Schwäche bei Doerrenberg, der immer noch größten und wichtigsten Beteiligung der Gesco. Schon im letzten Jahr sind Astroplast und Funke so schlecht gelaufen, dass man Sonderabschreibungen bei diesen beiden Beteiligungen vornehmen musste. Mit scheint daher das Beteiligungsportfolio bei Gesco aktuell nicht so sehr gut aufgestellt zu sein. Wer weiß, was da noch an Aufräumarbeiten auf den dann neuen CEO zukommt. Und das mal ganz abgesehen davon, dass die von Vorgänger Rumberg erarbeitete Strategie "Next Level 25" ja ziemlich in die Brüche gegangen ist. Weder wird man in 2025 einen Umsatz von 1 Mrd Euro ereichen noch eine Ebitmarge von 10% - so weit lehne ich mich mal aus dem Fenster.
Deshalb halte ich die Gewinnschätzung von Pareto für das nächste Jahr (1,71 Euro EpS) für ziemlich ambitioniert. Klar, diese Zahl würde dann nur noch zu einem KGV von gut 8 führen. Damit wäre die Gesco in 2025 aber immer noch teurer als die Indus in 2024 - und auch hier soll es laut der vorsichtigen Studie in 2025 ergebnisseitig vorangehen - auf 3 Euro - was dann einem KGV von nur noch 6,8 entsprechen würde.
Also frage ich mich schon, warum ich aktuell Gesco kaufen sollte, wenn es, jedenfalls in meinen Augen eine günstigere Alternative gibt?
Einen schönen Sonntag noch allerseits
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Festzuhalten bleibt, dass sich der Aktienkurs in der Ägide des ausgeschiedenen Vorstands deutlich reduziert hat. Bei Rumbergs Amtsantritt lag der Kurs der Gescoaktie noch bei um die 30 Euro, heute bei um die 14 Euro, der Kurs hat sich also halbiert.
Zudem hat man die sicher auch für viele Aktionäre zu einem Markenkern der Gescoaktie Dividendenstrategie geändert - von vorher jahrelang verlässlichen ca. 40% auf irgendwas zwischen 20 und 60%. Begründung war, dass man ja Geld für Zukäufe sammeln müsse. Zugekauft wurde danach jedoch lediglich ein einziges Unternehmen auf Tochterebene.
Dafür hat man dann für das letzte Jahr ein Aktienrückkaufprogramm durchgezogen. Hier wurde ja auch gefragt, warum man den Kurs seinerzeit mit 17,80 Euro vergleichsweise niedrig angesetzt hatte. Ich stelle mal fest, dass der Großaktionär TGV seinen Anteil um etwa 4% Punkte reduziert hat und dabei offenbar auch über das Rückkaufsprogramm gegangen ist. Der Großaktionär war offenbar warum auch immer schlauer als viele Kleinanleger, die den Preis von 17,80 nicht so interessant gefunden haben (heute bei Kursen unter 14 Euro würde das sicher anders aussehen).
Wie geht es jetzt weiter?
Die Aktie scheint sich um die 14 Euro und knapp drunter stabilisiert zu haben. Damit liegt sie zwar deutlich unter dem Wert des EK - aber das laufende Jahr dürfte ergebnistechnisch auch zum Vergessen sein - und da die deutsche Industrie keinerlei Anstalten macht, im zweiten Halbjahr anzuspringen, dürfte auch Gesco nicht wirklich positiv überraschen bei Umsatz und vor allem beim Ergebnis. Erreicht Gesco die eigenen eingedampften Prognosen, dürften etwa 90 Cent je Aktie verdient werden. Es könnte natürlich auch sein (und wäre nicht ungewöhnlich), dass der neue CEO versucht, alle Risiken aus den Bilanzen herauszubekommen. In diesem Jahr kann er eventuelle "Grausamkeiten" noch auf den alten Vorstand schieben, im neuen Jahr wäre er selber dafür verantwortlich zu machen.
Natürlich gibt es auch die Hoffnung darauf, dass der neue CEO das Unternehmen wieder in ruhigeres Fahrwasser führt. MMn wäre das zunächst einmal wichtiger als der Ausbau der Geschäfte durch Übernahmen weiterer Beteiligungen. Gesco muss erst einmal konsolidiert werden - es gibt derzeit einfach zu viele Baustellen. Andererseits gibt es im Portfolio der Gesco ja auch durchaus gute Unternehmen, die aktuell aber eben unter der schwachen Konjunktur leiden. Die Aufgabe des neuen CEOs wird mMn daher zunächst einmal darin bestehen, sich von den Unternehmen, die nicht mehr so leicht in die Spur finden vielleicht auch zu trennen und bei Doerrenberg "aufzuräumen".
Dann könnte Gesco auch wieder die kleine aber durchaus feine Holding der früheren Jahre werden. Keine vollmundigen Ankündigungen mehr dafür solide und wertschaffende Arbeit ohne immer den Lautsprecher dabei einzuschalten. Wie gesagt, die Bilanz ist ja durchaus in Ordnung, das Eigenkapital je Aktie liegt deutlich höher als der Aktienkurs und der Kurs der Aktie wurde ja bereits heftigst gerupft.
Ich habe daher meine Position in den letzten Wochen leicht erhöht (zu Kursen bis 14 Euro) - auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass Gesco einen langen Weg vor sich hat und es vielleicht aktuell auch Unternehmen gibt, die besser aussehen (das habe ich bei der Gewichtung in meinem Depot auch berücksichtigt). Aber irgendwann wird die Konjunktur wieder anspringen oder es wird wenigstens leichtes Wachstum geben und das dürfte sich dann auch auf die Gesco positiv auswirken. Im laufenden Jahr sehe ich da aber noch keine wirkliche Wende. Vielleicht wird das zweite Halbjahr ergebnistechnisch leicht besser als das erste (das ja wirklich grottenschlecht war) aber das dürfte es dann auch gewesen sein.
An der Börse (jetzt kommt was fürs Phrasenschwein) wird ja angeblich die Zukunft gehandelt - und da besteht wenigstens bei mir (aber ohne Gewähr) die Hoffnung, dass man mit einem neuen Vorstand auch wieder erfolgreicher arbeiten kann. Zudem hoffe ich, dass man im nächsten Jahr nicht wieder einen Kniefall vor einem Großaktionär macht und eine niedrige Dividenden mit einem Aktienrückkaufsprogramm kombiniert, damit der Großaktionär einigermaßen kursschonend seine Aktien teilweise loswerden kann. Gesco war früher immer ein Dividendenwert und ich hoffe, dorthin kehrt man auch wieder zurück.
Zum Schluss noch ein Hinweis auf eine interessante Studie der Baader Bank, die Gesco positiv sieht (und zum Kauf rät, wobei ich das Kursziel von 22 Euro schon für ziemlich ambitioniert halte): https://www.gesco.de/fileadmin/user_upload/investor-relation?
Hier sind auch die einzelnen Gesellschaften der Gesco mMn sehr instruktiv beschrieben.
Einen schönen Tag noch allerseits
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