ROUNDUP/Nordex leidet noch unter Krisenjahr: Umsatz gesunken - Me..
05.08.10 09 :02 NORDERSTEDT (dpa-AFX) - Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat auch im zweiten Quartal noch unter den Spätfolgen der Wirtschaftskrise gelitten. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent auf 199 Millionen Euro, wie die TecDax-Gesellschaft am Donnerstag in Norderstedt bei Hamburg mitteilte. Grund dafür war die schwache Auftragslage aus dem vergangenen Jahr, die sich wie schon im ersten Quartal voll auf die Bilanz auswirkte. Der operative Gewinn (EBIT) ging um gut 27 Prozent auf 6 ,7 Millionen Euro zurück. Das war aber deutlich besser als im ersten Quartal, als das Unternehmen sich nur ganz knapp in den schwarzen Zahlen halten konnte. Damit übertraf das Unternehmen auch die Erwartungen von Analysten leicht. Das Nettoergebnis verbesserte sich auch im Vorjahresvergleich dank einer geringeren Steuerlast von 1 ,9 auf knapp 3 Millionen Euro. Vorbörslich legte die Nordex-Aktie leicht zu. Das Unternehmen bekräftigte trotz des schwachen Geschäftsverlaufs in der ersten Hälfte seine Jahresprognose. Der Vorstand erwartet eine Umsatzsteigerung im einstelligen Prozentbereich. Die Rentabilität soll dabei deutlich stärker zulegen. Im vergangenen Jahr hatte Nordex bei einem leichten Umsatzzuwachs auf knapp 1 ,2 Milliarden Euro einen Gewinnrückgang vor Zinsen und Steuern um mehr als ein Drittel auf 40 Millionen Euro verbucht. Das Jahresziel sei zu drei Vierteln gesichert, sagte Vorstandschef Thomas Richterich. 'Das letzte Viertel soll das Neugeschäft im zweiten Halbjahr beisteuern.' Mut macht dem Unternehmen, dass sich die Auftragslage im abgelaufenen Quartal deutlich verbessert hat. Es gingen den Angaben zufolge feste Bestellungen über 258 Millionen Euro ein. Damit war es das stärkste Quartal der vergangenen beiden Jahre. Im ersten Quartal lag der Auftragseingang bei enttäuschenden 71 ,1 Millionen Euro, vor einem Jahr bei 205 Millionen. Das Neugeschäft litt bis zum Jahresbeginn unter den Folgen der Wirtschaftskrise. Viele Investoren hatten Mühe, die Finanzierung für ihre Projekte zusammenzubekommen. Hinzu kam, dass Nordex sich in China bei der Auftragsvergabe benachteiligt fühlte, obwohl die Norddeutschen dort zwei Werke betreiben. Seit April geht es aber wieder aufwärts. Allein in diesem Monat waren nach früheren Angaben wieder fest finanzierte Aufträge über 94 Millionen Euro eingegangen. Zudem sicherte sich Nordex einen Rahmenvertrag über rund 300 Megawatt Außerdem ging endlich wieder eine Bestellung aus China ein. Seinen Auftragsbestand Ende Juni bezifferte das Unternehmen auf 2 ,3 Milliarden Euro, 481 Millionen Euro davon seien fest finanziert. Die Windenergie-Industrie gilt als Branche, die erst mit Verzögerung auf Konjunkturentwicklungen reagiert. Das heißt, dass sich eine Wirtschaftskrise erst spät in den Ergebnissen auswirkt. Umgekehrt dauert es auch, bis ein Aufschwung in den Bilanzen der Unternehmen ankommt./nl/stw/she
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