Wie schon früher in diesem Thread beschrieben hat sich Evotec ja recht breit aufgestellt und ist mit über 60 verschiedenen Kunden am Start. Davon gehören 12 zu den "Grossen" in der Pharmaindustrie".
Angenommen, XYZ übernimmt Evotec, was passiert dann? 1. Möglichkeit a) Die Verträge zwischen EVT und ihren Kunden sind so ausgestaltet, dass Lizenzzahlungen (Royalties) im Falle einer Übernahme durch einen Wettbewerber wegfallen. Der Übernehmer nimmt also am Erfolg eines Medikamentes anderer Kunden nicht teil.
Möglichkeit b) Der Übernehmer nimmt voll am Erfolg der Vermarktung teil.
Möglichkeit a) erscheint mir plausibler.
2. Durch eine Übernahme brechen Kunden weg, zumindest die direkten Wettbewerber werden sich sicher nicht weiter zur Zusammenarbeit mit EVT verpflichten.
3. Angenommen, Roche wäre interessiert. Mit der Übernahme ersparte sich Roche die möglichen Royalties, hätte dann aber einen Haufen Forscher am Bein kleben, denen die Aufträge ausgehen. Die Royaltyzahlungen dürften nicht so schwer wiegen als dass sie zur Übernahme Anreiz bieten.
4. Das Spektrum der Forschungsarbeit von EVT ist inzwischen so weit gespreizt, dass die zunehmend spezialisierten Pharmaunternehmen viel zu viel "Randgeschäft" einkaufen würden, welches überhaupt nicht dem eigenen Kerngeschäft entspräche.
5. Angenommen, der angebotene Preis liegt ca. 100 Prozent über dem momentanen Kurs. Das wären ca EUR 7,50. Damit wäre EVT mit knapp unter 1 Mrd. Euro bewertet. Das ist m.E. zu viel für die derzeitige Pipeline, sowie für den zukünftigen Wegfall der Royalties.
Fazit:
Nichts ist unmöglich, ich halte aber eine Übernahme für sehr unwahrscheinlich. Zudem entscheidet sich ja in den nächsten 9-12 Monaten bereits eine ganze Menge in der Pipeline, dann wäre ich gerne noch dabei.
|