Was weiß die Deutsche Bank ? PSI wird am Donnerstag, den 26.04.12 die Q1-Zahlen präsentieren. Sollte PSI rund 40 Millionen Euro Umsatz mit ca. 2 Mio. Euro EBIT vermelden, ist davon auszugehen, dass PSI unsauber kommuniziert. Mit anderen Worten: Es deutete darauf hin, dass Analysten Zahlen und Entwicklungen von PSI exclusiv zur Verfügung gestellt würden, beispielsweise der Deutschen Bank. Eine gezielte Herausgabe von Insiderinformationen widerspricht dem Aktienrecht und ist justiziabel. Wenn ich sämtliche öffentlich zugänglichen Parameter analysiere, dürfte eine Punktlandung gemäß Q1/11 äußerst unwahrscheinlich sein. Dann sollte Herr Karnick mal erklären, wie er zu seinen Ergebnissen kommt. Warum wurde mit den Jahreszahlen 2011 am 15.03.12 nicht für alle offensichtlich mitgeteilt, dass die Auftragseingänge im Q1/12 sehr gut seien ( allerdings ohne merkwürdige Zwischenstände nach dem zweiten Monat ), die Gewinnmargen jedoch erst ab dem zweiten Quartal deutlich anziehen würden. ( Zu Beginn der Finanzkrise wurden 2009 Geschäfte mit schwachen Margen abgeschlossen, die nun endgültig fakturiert sind, ( oder der Abschluss 2011 wurde noch etwas "aufgehübscht" und Gewinne "vorgezogen") ) Ich kann nachvollziehen, dass die IR-Abteilung Kursrückschläge vermeiden will. Allerdings kann das nur durch die Geschäftstätigkeit gewährleistet werden. Auch die Bilanzierung enthält Gestaltungsmöchlichkeiten im gewissen Umfang. Bei PSI erinnert die Kommunikation teilweise an die Zeiten des Neuen Marktes. Das ist besonders bedauerlich, da im Unternehmen ansonsten seriös und hart gearbeitet wird. Die Kommunikation ist aber auf mehreren Ebenen mangelhaft. Auch sollten Aufträge abgeschlossen und nicht als Luftschloss projeziert werden. Ich kritisiere außerdem, dass wichtige Mitteilungen, wie z.B. Quartalszahlen nicht außerhalb der Börsenhandelszeiten veröffentlicht werden. Damit werden Privatanleger benachteiligt, die nicht die Gelegenheit haben, permanent am Nachrichtenticker zu sitzen, um sofort handeln zu können. Beispielhaft vorbildlich sehe ich die Kommunikation der Software AG. Quartalszahlen werden per Ad hoch außerhalb der Börsenhandelszeiten herausgegeben. Die Gewinnwarnung am 10.01.12 lief absolut sauber als Ad hoc vor Handelsbeginn. Vorher keinerlei Kurseinbrüche, das war alles wasserdicht. Von den entsprechenden Tiefstständen hatte die Aktie dann wieder vorübergehend über zwanzig Prozent zugelegt. Die Directors Dealings sind über jeden Zweifel erhaben, 2011 trotz Finanzkrise nur Käufe, wenn auch geringe Volumina. Trotz Gewinnwarnung 2012 keinerlei Verkäufe. Für mich gilt es, abzuwägen. Ich bin von dem Potential der PSI-AG weiterhin überzeugt. Ich investiere aber grundsätzlich nur in Unternehmen, die sauber kommunizieren. In einigen Unternehmen, die auf meiner Liste standen, aber wegen eigenartiger Informationspolitik nicht als Investment in Frage kamen, wurden in den entsprechenden Abteilungen aufgeräumt. Den Kursen hat das nur gut getan. Ich erwarte von "meinen" Unternehmen souveräne Coolness im Geschäft, in der Präsentation und in der Kommunikation. Auch das Schaufenster muss ansprechen. Die zehn Schonjahre sind vorbei, jetzt zählt die Marge. Wenn es nicht aus eigener Kraft funktioniert, hilft vielleicht das System Ducati. Die Investoren der kleinen, profitablen Motorrad-Edelschmiede verkaufen an Audi/VW weil das Potential unter dem Global-Player viel leichter ausgeschöpft werden kann. Ein schöner Aufschlag und dann ist gut.
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