Die zwei Hauptemotionen an der Börse sind die Gier und die Angst. Exemplarisch ist das hier bei der Wirecard Aktie sehr schön zu beobachten. Zum Ende einer Aufwärtsbewegung wird die Gier naturgemäß immer größer, weil man meint auf eine Goldader gestoßen zu sein. Wenn dann die Abwärtsbewegung einsetzt, dann kommt immer mehr die Angst zum Vorschein, bis hin zu nackter Panik. Die Angst löst mehrere Verhaltensweisen aus wie Flucht, Kampf und Erstarrung als Reaktion auf eine unmittelbare Gefahr. Das gilt übrigens auch für das Tierreich. Dann kommt noch eine Komponente dazu, die ausschließlich Menschen betrifft. Wenn die Gefahr als anhaltend empfunden wird, wie eben länger fallende Aktienkurse, dann kommen die Verdrängungsmechanismen dazu, die da sind: Das nicht hinschauen und wahrhaben wollen, die Opferrolle ( Die Gefahr wird als bösartige Absicht im Außen wahrgenommen und wird mit allen Mitteln bekämpft, sogar Verschwörungstheorien werden erfunden), oder man redet sich die Sache schön (Prinzip Hoffnung). Aber die wahre Ursache liegt in einem selbst. Man hat einfach eine Entscheidung getroffen, oft aus emotionalen Beweggründen, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt hat und hat keine Vorkehrungen getroffen für diesen Fall, dass sich die Sache nicht wie gewünscht entwickelt. Im gegenständlichen Fall haben sich viele im Mindesten die Finger verbrannt, und reagieren entsprechend den obigen Mustern. An der Börse wie im Leben gibt es keine Gewissheit, außer den Tod.
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