Wann platzt die Ölblase?

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neuester Beitrag: 25.04.21 11:04
eröffnet am: 15.03.08 17:35 von: Lemming711 Anzahl Beiträge: 687
neuester Beitrag: 25.04.21 11:04 von: Mariaodwia Leser gesamt: 94790
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11.06.08 11:40
5

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Containerschiffe drosseln das Tempo

Erhebliche Einsparungen durch Tempolimit
Schon seit geraumer Zeit versuchen die Containerreedereien daher, den Treibstoffverbrauch zu senken, indem sie die Schiffe langsamer fahren lassen. Die möglichen Einsparungen sind beachtlich. "Sind Schiffe statt mit 25 nur noch mit 20 Knoten unterwegs, verringert sich der Verbrauch um rund 50 Prozent", sagt Michael Behrendt, Chef der TUI-Tochter Hapag-Lloyd.
http://nachrichten.finanztreff.de/...elle,ftd,sektion,uebersicht.html
Quelle: FTD  

11.06.08 14:32
3

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Wenn ALLE

ihren Bedarf einmal kurzfristig um 50% reduzieren,
dann platzt die Ölblase!
WETTEN DASS!  

11.06.08 14:42
1

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711IEA erwägt Freigabe von strategischen Ölreserven

11.06.08 14:46

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Angebot erhöhen

Nachfrage um 50% senken

und PENG.

Rattatong Rattatong weg ist der Ballon ;-)  

11.06.08 14:49
2

535 Postings, 8785 Tage Bärentatze#401

habe ein witzig vergeben.
Das die jetzt erst darauf kommen, dass man sparen kann. Nicht auszumalen was für Gewinne durch zu hoch Kosten entgangen sind. :-)
-----------
Zitat André Kostolany
"An der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil."

11.06.08 14:52

13011 Postings, 7065 Tage Woodstore@Bärentatze

wundert mich allerdings auch....für die Einsparungen könnten sie auf den Linien
locker 2 Boote mehr Schippern lassen und hätten dann sogar noch 2,71 ? mehr
in der Tasche....komische Welt....!
So nötig könn se das dann ja noch nicht haben!
-----------
Woodstore
Großes fällt in sich selbst zusammen: Diese Beschränkung des Wachstums hat der göttliche Wille dem Erfolg aufgelegt.

11.06.08 14:58

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Sagte meine Oma auch immer

wer langsam fährt kommt auch in die Stadt
wer zu schnell fährt verliert ein Rad ;-)
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Wenn ich die Schnarchhähne sehe, die 10 Minuten vor der Bahnschranke den Motor nicht abstellen, dann könnte ich platzen!
Aber Dumpfbacken sterben wohl nicht aus. Wenn man 50% sparen kann, dann MUSS man es machen! So oder so!
Sonst machen es die Anderen
UND dann ist man gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell,
weg vom Fenster!  

11.06.08 15:11

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711So Jungens

wie sieht es aus?
Ab Morgen lassen wir alle mal das Auto stehen, oder?
http://tv.jubii.co.uk/video/iLyROoaftNLa.html  

11.06.08 17:09

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Der Ölrausch und seine Opfer

In der Wirtschaft

CONTINENTA Industrie 63,33 -5,18%

BAY.MOTORE Automobile 33,20 -3,38%

DAIMLER AG Automobile 43,39 -3,08%

Und auf der Welt

http://www.handelsblatt.com/news/...p=200053&_t=ft&_b=1441924

 

11.06.08 20:43
1

2176 Postings, 8925 Tage CrashPantherIch fahre bewusster Auto....

...und das hilft, so komme ich gut 100km weiter, früher schalten, kein abruptes Gas geben, vor Ampeln mit eingelegtem Gang rollen lassen, Motorbremse nutzen, oder gleich auf LPG umrüsten. All das hilft, Benzin zu sparen, aber erstmal sollte man den größten Verbrecher im Weißen Haus verjagen, der hat schließlich große Mitschuld an der Misere. Die Verbraucher, nicht nur in Deutschland, sollten sich zusammenschließen und dem Markt verweigern, dann bleiben die auf ihrem Öl und und und sitzen.
-----------
Good Times CP

12.06.08 07:50

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Sehe ich auch so

Die Verbraucher, nicht nur in Deutschland, sollten sich zusammenschließen und dem Markt verweigern, dann bleiben die auf ihrem Öl und und und sitzen.

Wass wohl los ist, wenn ALLE ,

auch nur mal eine Woche

 nicht tanken

 

12.06.08 07:52

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Vorschlag: Die Autofreie Woche

alle machen mal eine Woche URLAUB, daheim ;-)  

12.06.08 07:55
1

1399 Postings, 7630 Tage Atomiseltsame Vorschäge,

alle schon von mir gemacht und auch durchgeführt bis hin zum Stromboykott, aber von euch war keiner dabei!!!

Mit sonnigem Gruß

Atomi
-----------
Mit sonnigem Gruß
Atomi

"Verallgemeinere nie"
Denn im Nu ist man um eine gute Erfahrung ärmer,
nur weil man den anderen unterschätzt hat.

12.06.08 08:43

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Und JEDER

der den Ölrausch weiter anheizt, macht sich mitschuldig, meine Meinung!
MfG Lemming711  

12.06.08 14:31

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Glos nimmt an Ölkonferenz in Saudi-Arabien teil

12.06.2008 - 13:34
BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Michael Glos beabsichtigt, an der von Saudi-Arabien angeregten Ölkonferenz am 22. Juni in Dschidda teilzunehmen. "Das ist eine große Chance zu erreichen, dass die Ölfördermenge ausgeweitet wird", sagte Glos Dow Jones Newswires am Donnerstag in Berlin am Rande einer Veranstaltung
http://nachrichten.finanztreff.de/...27872061,sektion,wirtschaft.html
Quelle: Dow Jones Newswires  

12.06.08 14:44

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Geringere Ölnachfrage erwartet

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für die Weltölnachfrage gesenkt.
http://www.handelsblatt.com/News/Boerse/...oelnachfrage-erwartet.html
Quelle: Handelsblatt
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Fördermenge erhöhen, Nachfrage senken, Verbrauch halbieren,
und damit Ölblase platzen lassen, könnte passen.  

12.06.08 14:48

2176 Postings, 8925 Tage CrashPanther@Lemming

Die Ölfördermenge muss meiner Ansicht nach nicht angehoben werden, es reicht schon, wenn man die Verbrecher in USA dingfest macht. Der Ölpreis und auch die Analysen spiegeln überhaupt keine Realität mehr wider.
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Good Times CP

12.06.08 15:21

2 Postings, 5867 Tage _Q7_Öl- SHORTIES schuld am steilen Anstieg

Demnach sind die SHORTIES (!) schuld am scharfen Anstieg des Ölpreis. Klingt im ersten Moment paradox - macht aber Sinn:

Sie Shorties bekamen im Zuge der fundamentalen Änderungen (Russische Ölproduktion sinkt, weltweite Ölexporte sinken, China verbrauch stark, US Ölvorräte fallen stärker als der US verbrauch) - in den letzten Monaten ihre SHORTS verkauft. In jedem Markt gibt es ständig SHORT und LONG bestände. Und die SHORTIES (wie Lemming, Crashpanter und viele andere hier auf Ariva; das ganze aber weltweit) haben teilweise in Panik, teils aus Vernunft ihre Shorts glatt gestellt.

Interessant dabei die COT-Daten - demnach sind haben sich die LONG bestände NICHT erhöht, sondern die SHORT bestände verringert.

Das heisst, wären nicht viele tausende kleinere und grössere Anleger in 2007/anfang 2008 short gegangen - dann wäre der Ölpreis vermutlich schon FRÜHER gestiegen, aber dafür weniger steil und schockierend schnell wie zuletzt....

SHORTs wie LONGS  - keine seite kann für sich "moral" beanspruchen. Die Shorties, die es aber tun, spielen dann aber auch noch die Scheinheiligen und Moralapostel. und das ist doppel abscheulich.


Die wahren Spekulanten
Veröffentlich am 12.06.2008 08:01 Uhr von Theodore Butler

http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=7504
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Die bisher beispiellose Volatilität bei den Preisen für Rohöl, Getreide und andere Rohstoffe hat unsere volle Aufmerksamkeit bekommen und sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Der Aufschrei "Zu viel Spekulation" ist an der Tagesordnung. An dieser Aussage scheint viel Wahres zu sein, da nur wenige auf Angebot- und Nachfragefaktoren verweisen können, die für diese schockierenden Preisbewegungen verantwortlich sind. Aber vielleicht schauen wir nicht genau genug hin, wenn wir von Spekulation reden.

Die Index-Fonds bieten sich beim ersten Hinschauen als Schuldige für die exzessive Spekulation an. Diese institutionellen Riesenfonds halten umfangreiche Long-Positionen in vielen Rohstoffmärkten (aber nicht bei dem COMEX-Gold- und Silber-Futures). Ich habe schon zuvor über Index-Fonds geschrieben. Es ist ein wichtiges Thema, dennoch habe ich zuvor schon deutlich gemacht, dass ich kein besonderes Interesse daran habe, ob diese Fonds nun ihre Long-Positionen weiterhin halten oder nicht.

www.investmentrarities.com/01-16-07.html
Mit dem Rücken an der Wand
Echte Reformen bei den Aufsichtsbehörden

Aktuell macht sich politische Raserei breit, bei der Frage, ob nun die Aktivitäten dieser Index-Fonds reguliert werden sollten und ob vielleicht sogar der Verkauf ihrer Long-Positionen erzwungen werden sollte - wodurch die Preise für Öl und andere Rohstoffe sinken könnten. Auch wenn ich es fragwürdig finde, dass es diesen Index-Fonds damals erlaubt wurde, solch große Mengen an Long-Positionen anzuhäufen, es wurde ihnen nun einmal erlaubt - legal und in aller Öffentlichkeit.

Sollten die Index-Fonds gezwungen werden, ihre Long-Positionen auf den Markt zu werfen, dann gerieten, zumindest zeitweilig, die Preise für Öl und andere Rohstoffe unter Druck. Vielleicht sind ja vorübergehend sinkende Preise alles, was die Politiker interessiert. Auf diese Weise können sie den Sieg über die bösen Spekulanten erklären und wieder zu ihren gewohnten Aufgaben übergehen und das Land effektiv führen (in den Ruin?).

Aber bevor die Index-Fonds geteert, gefedert und in Zügen aus der Stadt transportiert werden, räumen wir erst einmal mit der geläufigen und irrigen Annahme auf, dass es die Käufe der Index-Fonds gewesen sind, die den jüngst erlebten, dramatischen Anstieg des Rohölpreises zu verantworten haben. Das stimmt einfach nicht! Die von den Index-Fonds gehaltenen Long-Positionen für Rohöl sind seit den letzten 10 Monaten, das Öl lag damals noch bei 70 $/ Barrel, mengenmäßig gleichgeblieben (oder haben sich reduziert). Gleiches gilt für die großen Long-Spekulanten und die kleineren (nicht Bericht erstattenden) Händler an der NYMEX, das zeigen die Angaben der CFTC im Commitment of Traders Report (COT). Den Angaben kann man ganz klar entnehmen, dass die Long-Händler an der NYMEX nicht offensiv gekauft haben und damit auch nicht den Preis für Öl in die Höhe getrieben haben. Falls nun Spekulanten hinter dem jüngsten Ansturm bei den Rohölpreisen stehen, die Long-Händler jedoch nicht hinzu gekauft haben, wer hat dann das Öl gekauft?

Die Antwort ist erdrückend einfach - die spekulativen Shorts haben gekauft. Die für jedermann zugänglichen Daten der COT beweisen das. Die Rückkäufe der zuvor verkauften Short-Futures-Kontrakte - in erster Line in der Kategorie der Commercials - macht den Großteil der ungefähr über die letzten 8 Monate gemachten Verkäufe aus - damals lag Rohöl noch bei 70 $/ Barrel.

Es gibt immer eine Short-Position für eine Long-Position, das gilt für alle Rohstoff-Futures-Kontrakte. Wenn nur genügend Longs Panik bekommen und offensiv verkaufen, dann stürzen die Preise ein. Wenn nur genügend Shorts Panik bekommen und ihre Short-Positionen offensiv verkaufen, dann starten die Preise durch. Öl hat keine heftigen Preissprünge hinter sich, weil so viele neue Longs in den Markt kamen. Sie stiegen sprunghaft an, weil eine ausreichende Zahl von Shorts in Schwierigkeiten geraten war. Sie bekamen Panik und stellten die vorher leerverkauften Kontrakte glatt, damit nicht noch größere Verluste entstehen konnten.

Ich stimme zwar zu, wenn man sagt, der sprunghafte Anstieg der Ölpreise sei durch Spekulation entstanden, doch sollte man zumindest die Art der Spekulanten genauer bestimmen, die für diese Käufe verantwortlich waren. Es waren die Shorts und nicht die Longs. Die Angaben zeigen, dass die Longs in Wirklichkeit verkauft haben. Das heißt nicht, dass die Ölpreise in Zukunft nicht fallen werden. Sie werden fallen, wenn genügend Longs Panik bekommen und verkaufen. Das ist im Großen und Ganzen das vorherrschende Handelsmuster in den meisten Märkten.

Wenn wir korrekterweise diese Art der spekulativen Ölkäufe als die wahre Ursache der jüngsten Preisspitzen ausmachen, dann kommen wir zur eigentlichen, verborgenen Problematik beim Thema Spekulation. Das Problem ist, dass die zahlreichen Shorts in Wahrheit in ihren eigenen Short-Positionen gefangen sind. Die Shorts sitzen in der Klemme, da die Index-Fonds kaufen und langfristig halten. Das heißt nicht, dass die Preise nicht stark fallen können, wenn die Index-Fonds long sind. Als der Markt zum Beispiel um fast 100% stieg und dann um 40% fiel, gab es kaum eine Veränderung bei der umfangreichen Position der Index-Fonds. Aber gerade weil die Index-Fonds halten und nicht verkaufen - ganz gleich ob die Preise nun steigen oder fallen - können die Shorts nicht aus ihren Short-Positionen aussteigen, selbst bei fallenden Preisen. Wenn die Preise schließlich fallen, dann beschwert sich keiner über die Index-Fonds - nur dann, wenn die Preise steigen.





Erst kürzlich wurden die Index-Fonds in vielen Kommentaren als unfaire Marktakteure hingestellt, da sie nicht verkaufen, sondern langfristig investieren. Aber es gibt keine Regelung, die es jemanden verbieten würde, langfristig in Futures zu investieren. Die Index-Fonds spielten mit offenen Karten, als sie in den vergangenen Jahren in die Futures-Märkte traten. Jeder hat von Anfang an gewusst, wie sie sich verhalten werden und die Fonds wären die Letzten gewesen, die sich in den Markt hätten schleichen können; sie sind so groß, dass man sie meilenweit sehen konnte. An Anfang hatten sich die Shorts noch die Lippen geleckt, da die wussten, dass die Index-Fonds keine Lieferung verlangen würden und daher auch keine Gefahr für einen Short-Squeeze drohte. Die Shorts wussten ebenfalls, dass die Index-Fonds gezwungen sein würden, ihre Positionen immer wieder überzurollen, womit sich den Shorts auch die Gelegenheit bot, das obligatorische Überrollen der Index-Fonds auszunutzen, um die eigenen Spread-Vorteile durchzudrücken.

Aber schließlich gibt es so etwas, wie das Gesetz der unbeabsichtigten Konsequenzen und dieses Gesetz wurde auch nicht beim Handelstanz zwischen den Index-Fonds und den Shorts außer Kraft gesetzt. Damals, als die Index-Fonds ihre ersten Futures-Positionen beim Öl oder Getreide aufbauten, gab es diese extrem angespannte Angebots- und Nachfragesituation noch nicht. Aus diesem Grund ging auch eine Vielzahl von Shorts auf die Käufe der Index-Fonds ein. Aber dann spitzten sich die Bedingungen zu und die Shorts scheinen sich jetzt auf der falschen Seite wiederzufinden und sie suchen nach einem Ausweg. Die einfachste Lösung für die Shorts wäre, die Aufsichtsbehörden dazu zu bringen, Index-Fonds-Verkäufe per Erlass zu erzwingen.

Man sollte ganz ehrlich sagen, wie es wirklich läuft. Ich empfinde es als unfair, wenn die Index-Fonds als die wahren Spekulanten dargestellt werden (ihre Kontrakte sind schließlich vollständig, zu 100% gedeckt, bezahlt und sie werden langfristig gehalten). Den als Commercials verkleideten Short-Spekulanten, die auf's schnelle Geld aus sind, wird jedoch die Rolle der unschuldigen Opfer zugewiesen. Wenn die Aufsichtsbehörden die Regeln zum Nachteil der Index-Fonds abändern wollen, dann sollen sie das tun. Aber diesen Fonds darf nicht nachgesagt werden, sie seien die Bösen, während die Shorts ohne Anschuldigungen aus dem Schneider sind. Wenn wir Engpässe beim Öl oder Getreide oder sonstwas bekommen, werden die Preise steigen - mit oder ohne Beteiligung der Index-Fonds.

Ich habe allerdings ein Interesse an den Zuständen im Silbersektor (und Goldsektor), deswegen möchte ich kurz darlegen, was ich über die Geschäfte der Index-Fonds bei den eben genannten Metallen denke. Bei den COMEX-Futures für Gold und Silber gibt es keine Beteiligung der Index-Fonds (sie kaufen Gold und Silber über die ETFs und direkt). Die Bestätigung dafür findet man im COT-Report, betrachtet man die gleichbleibend geringen Zahlen für die Brutto- und Netto-Long-Positionen (Spreads abgerechnet) im der Kategorie der Commercials (bei jedem Rohstoff findet man die Index-Fonds in dieser Kategorie). Daher kann man zuallererst einmal feststellen, dass jeder, beliebig gemachte Erlass zur Begrenzung von Rohstoff-Long-Postionen der Index-Fonds nicht zu einer Liquidierung bei den Gold- und Silber-Futures führen wird, weil es da nichts zu liquidieren gibt.

Ein solcher Rundumschlag, der die Index-Fonds zur Liquidierung ihrer Futures-Kontrakte zwingen soll, könnte in Wirklichkeit die Wahl der Investitionsmöglichkeiten der großen Marktteilnehmer einschränken, das wiederum könnte zu mehr Käufen bei den Edelmetallen führen - und nicht zu sinkenden. Immer stärker drängt sich mir der Gedanke auf, unabhängig von der Diskussion um die Index-Fonds, wie wenige, richtig gute Investitionsmöglichkeiten eigentlich noch bleiben, sieht man vom Silber einmal ab.

Auch wenn es im Futures-Handel für Gold und Silber keine Beteiligung der Index-Fonds gibt, haben wir es hier mit einer ähnlichen Short-Situation zu tun, sie zieht sich durch alle Märkte. In den meisten Märkten gibt es eine echte Spekulanten-Connection, die verborgen agiert und in der aktuellen Debatte außen vor gelassen wird. Diese Connection besteht in Form von einer großen Anzahl von Shorts, die in der Falle sitzen. Weder können sie die Lieferbedingungen für ihre Kontrakte ohne weiteres erfüllen, noch können sie sich retten, indem sie ihre Short-Verbindlichkeiten durch Glattstellungen begleichen. Das ist die wirkliche, aber unausgesprochene Motivation in der derzeitigen Debatte über die Index-Fonds. Wie kann man die Shorts noch heimlich vor ihrem selbstverschuldeten Unsinn retten, der die Gefahr explosiv steigender Preise in sich birgt?

Nirgendwo ist das Problem der gefangenen Shorts extremer als beim COMEX-Silber (und in zweiter Line auch beim Gold). Das Problem der Shorts ist hier noch viel schlimmer, eben weil es bei den COMEX-Silber-Futures keine langfristige Präsenz der Index-Fonds gibt. Die hier bestehende Long-Position ist relativ gestreut und ihr ist nicht mit einer beliebigen Verordnung, durch die Liquidierungen erzwungen werden sollen, beizukommen. Die großen Silber- und Gold-Shorts an der COMEX wünschten sich wahrscheinlich, dass es hier einen Index-Fond gäbe oder eben andere große, konzentrierte Long-Positionen, die man angreifen und gegen die man Stimmung machen können, um die eigenen Short-Postionen endlich abzuschütteln. Aber zum Leid der Shorts ist eben das komplette Gegenteil der Fall.

Ich bin zwar überzeugt, dass noch ein sehr umfangreiches Kontingent an Short-Position bei einer ganzen Reihe von Rohstoffen gefangen liegt, doch haben wir es beim COMEX-Silber mit der superkonzentrierten Form einer gefangenen Position zu tun. Das erhebt und intensiviert das Problem auf's Extremste. Während viel über zu viel Spekulation in unseren Märkten (wie zum Beispiel beim Öl) debattiert wird, spricht keiner über das Thema Konzentration oder der Absicht zu manipulieren - zwei essentielle Komponenten der Manipulation. Das liegt daran, dass es in den meisten Märkten keine Konzentration oder Manipulationsabsichten gibt. Natürlich mit Ausnahme von Silber (und Gold).

Anders ausgedrückt: Ich denke, dass man den Shorts ohne Weiteres Vorwürfe wegen der plötzlichen Preisspitze zum Beispiel beim Ölpreis machen sollte, dennoch denke ich nicht, dass sie die Preise absichtlich nach oben manipuliert haben oder dass sie hier eine konzentrierte Position gehalten haben. Der gesunde Verstand und die öffentlich zugänglichen Daten bestätigen das. Aber derselbe Verstand und dieselbe Datenquelle bestätigen auch das Gegenteil - in Bezug auf Gold und Silber - nämlich eine vorsätzliche und anhand von Zahlen belegbare Manipulation auf der Short-Seite.





Die im COT enthaltenen Angaben deuten ganz klar darauf hin, dass die auf der Short-Seite von Silber und Gold vorherrschenden Konzentrationen haushoch über der Short-Konzentration im Ölmarkt liegen oder irgendeines anderen Marktes, der jemals Ziel von Manipulationsvorwürfen geworden ist. Und das ist und bleibt so, egal ob nun der prozentuale Anteil am Gesamtmarkt betrachtet wird oder die Tage der Weltproduktion.

Im jüngsten COT, nach Stand vom 3. Juni, lag der Prozentsatz der von den 8 größten Händlern gehaltenen Netto-Short-Positionen für Rohöl-Futures an der NYMEX bei 12,8%. Diese Konzentration ist insgesamt relativ niedrig, vergleicht man sie mit den meisten anderen Futures-Märkten, hauptsächlich deshalb, weil der Markt für Rohöl einer der größten Futures-Märkte überhaupt ist. Sie ist jedoch bemerkenswert niedrig, wenn man sie mit den Konzentrationsniveaus von Silber und Gold vergleicht. Die angegebene Konzentration der 8 größten Short-Händler beim Silber beträgt 53,8% und 57,2% beim Gold. Verglichen mit Rohöl liegen die hier angegebenen Konzentrationsniveaus der Short-Seite in beiden Fällen viermal so hoch.

Und vergessen sie nicht, dass die angegebenen Zahlen die wirklich in diesen Märkten herrschende Konzentration deutlich untertreiben; wenn sie erst einmal alle Spread-Transaktionen abrechnen, fallen die Vergleiche umso krasser aus. Rechnet man alle Spreads beim Rohöl ab, so steigt die reale Netto-Konzentration der 8 größten Short-Händler auf vielleicht 19% am Gesamtmarkt, während die prozentuale Konzentration beim Silber auf ganze 79% springt und beim Gold den neuen Rekord von 84% erreicht. Es will einfach nicht in meinen Kopf, dass man es nicht als Manipulation bezeichnen kann, wenn acht Händler 79% und 84% des Gesamtmarktes kontrollieren.

In die entsprechenden Tage der Weltproduktion umgerechnet, ist der Vergleich schon gar nicht mehr darstellbar. Beim Rohöl stehen die 8 größten Händler für 2 Tage der Weltölproduktion (174 Millionen Barrel leerverkauft vs. 85 Millionen Barrel Tagesproduktion). Beim Gold haben die 8 größten Shorts 103 Tage der Weltproduktion leerverkauft (22,8 Millionen Unzen vs. 220,000 Unzen tägliche Produktion aus den Minen der Welt). Beim Silber haben die größten Shorts 183 Tage der Weltproduktion leerverkauft (330 Millionen Unzen vs. 1,8 Millionen Unzen tägliche Produktion aus den Minen der Welt). Bei dieser Betrachtungsweise ist die konzentrierte Short-Position beim Gold 50-mal so konzentriert wie beim Öl, beim Silber ist 90-mal so konzentriert. Das verschlägt einem einfach nur die Sprache.

Jetzt kommt aber die wichtigste Botschaft dieses Artikels. Wenn sie denken, ich beschwere mich über die Super-Short-Konzentration beim Silber und beim Gold, nur damit ich belegen kann, dass die Preise hier manipuliert sind - dann haben sie nur teilweise Recht. Ich möchte noch etwas anderes deutlich werden lassen. Wenn sie meine Annahme teilen, dass die plausibelste Erklärung für den plötzlichen Preisanstieg beim Rohöl in den panikartigen Versuchen, Short-Positionen glattzustellen zu finden sind, dann frage ich sie, was wohl höchstwahrscheinlich mit den Silberpreisen passieren wird, wenn einige der Big-Shorts den Versuch unternehmen, ihre Positionen zurückzukaufen?

Ja, ich schimpfe und ereifere mich wegen der manipulativen und preisdrückenden Wirkungen der konzentrierten Short-Position beim Silber, und dich denke das ist auch gut so - aber diese Manipulation bringt auch große Vorteile mit sich. Die von unten wirkende Anziehungskraft der Short-Position und auch der explosive Effekt, den diese Position noch auf die Preise haben wird, darf nicht unterschätzt werden. Wenn so wenige Glattstellungen in solch großen Märkten wie beim Rohöl derart großen Einfluss auf den Preis haben können, dann kann man sich kaum die potentielle Wirkung einer großen Menge von Glattstellungen in einem solch kleinen Markt wie dem Silbermarkt vorstellen.

Das ist die strahlend bullische Seite der Short-Konzentration beim Silber (und beim Gold). Da die konzentrierte Position derartig groß ist (in Prozenten als auch ganz praktisch betrachtet) und auch noch von so wenigen Marktteilnehmern gehalten wird, muss jede größere Glattstellung, durch ganz gleich welchen der großen Shorts, ohne jeden Zweifel tiefgreifende Auswirkungen auf den Preis haben. Viel tiefgreifender als wir sie beim Rohöl gesehen haben. Eigentlich sollten die wachsenden Konzentrationsextreme jedem klarmachen, dass das Spiel bald vorbei ist. Die Tatsache, dass immer weniger Händler irgendetwas mit der Short-Seite beim Silber zu tun haben wollen, zeigt, dass die Manipulatoren immer isolierter und verzweifelter agieren. Wären Gold und Silber unter Freimarktbedingungen derart attraktive Kandidaten für Leerverkäufe, dann würden mehr und mehr Marktteilnehmer short gehen, und nicht weniger.

Denjenigen, die denken, diese Short-Händler wären so mächtig und hätten alles unter Kontrolle, so dass sie bis in alle Ewigkeit weiter manipulieren können, empfehle ich erneutes Nachdenken. Das sichere Scheitern dieser Short-Manipulation wird, zu gegebener Zeit, durch die physischen Tatsachen garantiert. Die Shorts können alle nur erdenklichen Papierspiele spielen aber in dem Moment, in dem eine Knappheit im Großhandel offensichtlich wird, werden die Shorts zerkrümelt. Ich trage mich mit dem Gedanken in naher Zukunft Informationen zu publik zu machen, die dahingehend Beweise liefern sollen.

In der Zwischenzeit müssen wir lernen, die täglichen Ereignisse, so wie sie kommen, zu dechiffrieren und zu verstehen. Dass die Ölpreise in der letzten Zeit in die Höhe schossen (so wie auch Weizen und Baumwolle vor nicht allzu langer Zeit), liegt meiner Meinung nach an einer Reihe von Shorts, die in Bedrängnis gerieten und sich zur eiligen Glattstellung ihrer Short-Positionen entschlossen haben. Da ich weiß, dass die Short-Position beim Silber in den Händen von nur sehr wenigen Markteilnehmern liegt, wird die Begleichung dieser Positionen nicht nur ein Randereignis bleiben. Es wird ein Ereignis, das mit grundlegenden und zentralen Veränderungen im Markt selbst einhergeht. Die Glattstellungen bei Öl, Weizen und Baumwolle sind nur ein kleiner Hinweis auf das, was bei Glattstellungen im Silbermarkt anstehen wird.


© Theodore Butler

(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 10.06.2008 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.


 

12.06.08 17:17

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Und die SHORTIES

(wie Lemming, Crashpanter und viele andere hier auf Ariva; das ganze aber weltweit) haben teilweise in Panik, teils aus Vernunft ihre Shorts glatt gestellt.

Wass meine Person betrifft,  bist Du da auf dem Holzweg!

 

12.06.08 17:22

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711Und ich bleibe dabei

JEDER, der den Ölrausch weiter anheizt, macht sich mitschuldig!
MfG Lemming711  

12.06.08 17:28

2176 Postings, 8925 Tage CrashPantherIch bin immer noch Short und stocke auf!

Bei 33,54$ ist der nächste Widerstand, aber es kann durchaus nochmal hoch gehen.
Bush muss einfach weg, je eher desto besser, dann sackt die Öllobby in USAzusammen
und Öl fällt auf sein gewohntes Niveau.
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Good Times CP

12.06.08 17:33

2176 Postings, 8925 Tage CrashPantherAusserdem bin ich erst Short gegangen,

als der Ölpreis über 17$ lag, weil das nach meiner Meinung völlig überzogen ist.
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Good Times CP

12.06.08 17:34

335 Postings, 6008 Tage runningman11Short macht Sinn

M.M. nach machen nur Shorts Sinn. Ein weiterer Anstieg nach oben ist sicher begrenzt, ca. max. 145 $. Ab diesem Niveau ist die Weltwirtschaft in Gefahr. Nach unten ist alles bis ca. 85-90$ offen. Aus diesem Grund bin ich short.

Runningman  

12.06.08 19:56

9173 Postings, 6679 Tage Lemming711CFTC geht gegen Öl-Future-Spekulationen in Europa

12.06.2008 - 18:55
WASHINGTON (Dow Jones)--Die USA wollen offenbar weitere Maßnahmen gegen die Spekulation an den Ölmärkten ergreifen.
http://nachrichten.finanztreff.de/...27872685,sektion,wirtschaft.html
Quelle: Dow Jones Newswires  

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