Facebook hat Rekordzahlen von 16,9 Mrd. $ (Q4/2017 13,0 Mrd $) Umsatz und 6,9 Mrd. $ (Q4/2017 4,3 Mrd $)Gewinn vorgelegt. Wie schon im Thread thematisiert sollte das eigentlich niemand überraschen. Die Zahl der täglich aktiven User wächst seit Jahren und wird es auch noch lange weiter tun, dementsprechend steigen die Umsätze.
Meiner Meinung nach wird die internetbasierte Ökonomie die ich als 4. Sektor sehe nach Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistung noch Jahrzehnte weiter dynamisch wachsen. Innerhalb der internetbasierten Ökonomie, zu der auch Unternehmen wie Apple und Amazon gezählt werden können sind die Unternehmen die in der Datenökonomie sind wie Google und Facebook noch interessanter, als die welche hybrid Internet und hybrid andere Branche sind so wie Amazon (Amazon könnte man als Mischung aus Internetfirma und Logistik-Konzern definieren).
Theorie des Kostenvorteils der Datenökonomie gegen Industrieunternehmen:
Die reinen Internetfirmen wie Facebook und Google haben meiner Meinung nach gegenüber Industriekonzernen oder Handelsunternehmen einen entscheidenden Kostenvorteil. Sie sparen sich große Teile der physischen Produktionsmittel und können daher mit viel weniger festen Kosten ihre Umsätze generieren. Beispielsweise braucht ein Unternehmen wie Daimler zahlreiche Fabrikhallen, Lager, Autoteile, Maschinen, Werkzeuge um seine Umsätze zu generieren. Da wo Daimler 10 Fabriken hat, braucht Facebook vielleicht 2 Rechenzentren und 2 Bürogebäude. Weiter ist der Verschleiss an Maschinen und Material in der Automobilindustrie ungeheuerlich, man hat eine hohe Reperaturquote. Zudem braucht man viel mehr Personal, da jedes Auto in weiten teilen eben doch von Menschen bearbeitet wird. Facebook kann Millionen Clicks generieren, wo über 10.000e Gruppen vielleicht ein einziger Facebookmitarbeiter wacht. Geringere Personalkosten. Zuletzt spart Facebook Personal, da die User den Inhalt generieren und man so keine oder wenige Redakteure braucht. Dies ist die Mitmachökonomie = der User generiert den Content, wie man sie auf Instagram, Wahtsapp oder Youtube hat. Durch diese grundsätzlich geringeren Kosten pro $ generiertem Umsatz kann man sich massiv Werbung leisten um seine reichweite zu vergrössern. Das ein Unternehmen der Datenökonomie auch Gewinne macht setzt freilich als weitere Vorraussetzung vorraus, das es genügend User erreicht, die eine positive Dynamik auslösen können.
Das dieser Kostenvorteil existiert sieht man an der Gewinnmarge von Datenökonomieunternehmen vs. Industrieunternehmen und Handelskonzernen: Konzerne mit hohen Kosten durch physische Kostenfaktoren: Gewinnmarge BMW: 8,9 % Gewinnmarge Daimler: 5,6 %
Gewinnmarge Wal-Mart: 1,0 %
Konzerne mit geringeren Kosten durch physische Kostenfaktoren:
Gewinnmarge Facebook: 39,3 %
Gewinnmarge BMW: 22,3 %
Genauso wie es im Konkurrenzkampf von Individuen kleine Unterschiede sind (zB. dichteres Haar, mehr oder weniger Körperfett, ein größeres Gehirn) die evolutionär zu einer höheren Fortplanzungsrate führen, so sind es beim Konkurrenzkapf von Unternehmen kleine Kostenvorteile die ein Unternehmen langfristig wachsen lassen. Im Vergleich der Datenökonomie gegenüber klassischen Industriekonzernen hat die Datenökonomie gewaltige Kostenvorteile, da sie den großen Raumaufwand, Materialaufwand, Maschinenaufwand und Personalaufwand nicht braucht. Dies wird selbstverständlich nicht zu einem verschwinden der Industriekonzerne führen, lediglich wird der relative Anteil der Internetökonomie an der Gesamtwirtschaft entwickelter Staaten die nächsten 20 Jahre stark anwachsen.
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