12.11.09 Deutscher Komponentenmarkt: Optimismus hält EinzugNächstes Jahr geht es wieder aufwärts, ist man sich beim ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems sicher: Der deutsche Markt für elektronische Komponenten soll um sechs Prozent wachsen.
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Dr. Martin Stark, ZVEI: »Was hinter uns liegt, war Einzigartig.«
Wachstum kann der deutsche Markt dringend brauchen, denn in diesem Jahr rechnet der ZVEI aktuell mit einem Umsatzrückgang von 22 Prozent. Im Frühjahr hatte der Verband noch mit 16 Prozent kalkuliert. Schon allein dies zeigt, wie unsicher in der heutigen Wirtschaftssituation Vorhersagen sind. »Wir wissen nicht genau, was kommen wird. Wir wissen nur was hinter uns liegt, und das war Einzigartig«, stellt deshalb Dr. Martin Stark, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbandes fest. Das mag auch der Grund sein, weshalb die Prognosen des ZVEIs im Vergleich zu anderen Marktforschungsunternehmen eher als konservativ zu interpretieren sind. Eines scheint jedoch mittlerweile fest zu stehen: »Das Schlimmste dürfte überstanden sein«, so Dr. Stark.
Während der Umsatzrückgang in Deutschland in 2008 Jahr hauptsächlich auf die schwachen Halbleiterumsätze mit einem Minus von 13 Prozent zurückzuführen war, werden im laufenden Jahr alle Bereiche deutlich Federn lassen: Die Spanne bewegt sich zwischen minus 19 Prozent bei Leiterplatten bis minus 23 Prozent bei Integrierten Schichtschaltungen. Halbleiterbauelemente, die den deutschen Bauelemente-Markt nach wie vor mit einem Anteil von etwa 60 Prozent dominieren, werden 2009 um 22 Prozent zurückgehen, so der ZVEI.
Die Halbleitersparte ist dafür im nächsten Jahre wiederum hauptverantwortlich für das Wachstum. Für Deutschland rechnet der ZVEI mit einem Umsatzplus von knapp sieben Prozent auf 7,7 Mrd. Euro. Den gleichen Zuwachs auf damit rund 1,3 Mrd. Euro kalkuliert der Verband für den Bereich der passiven Bauelemente. Weniger prickelnd soll das Jahr für elektromechanische Bauelemente (+2,5 Prozent auf knapp 2,4 Mrd. Euro) und für die Leiterplattenindustrie (+3,5 Prozent auf etwas über 1,1 Mrd. Euro) werden. Daraus ergibt sich ein Gesamtwachstum für den Bereich elektronische Komponenten in 2010 von sechs Prozent auf 12,9 Mrd. Euro.
Nach wie vor der größte Absatzmarkt in Deutschland ist die Kfz-Industrie. In 2009 wurde zwar mit 4,6 Mrd. Euro um 27,5 Prozent weniger Umsatz gemacht, doch nächstes Jahr sollen es bereits wieder 7,6 Prozent sein. Positiv sieht es auch bei der Industrieelektronik, (+5,7 Prozent), Datentechnik (+4,2 Prozent) und Telekommunikation (+3,2 Prozent) aus.