und ist Daum deshalb sauer?
30.05.2006
Burda-Konzern will in Internet bis zu 600 Millionen Euro investieren Verlagschef Hubert Burda steigerte den Konzernumsatz um 5,5 Prozent auf gut 1,5 Milliarden Euro
Der deutsche Familienkonzern Burda will den Bereich Internet auch durch Zukäufe kräftig erweitern. "Niemand wird den digitalen Siegeszug aufhalten, und wir werden bei den Siegern sein", sagte Verlags-Vize Jürgen Todenhöfer am Dienstag in München. Innerhalb von zwei Jahren will Burda die Internet-Umsätze erneut verdoppeln. In die Zukäufe will das Familienunternehmen bis zu 500 Millionen Euro investieren. Im Gesamtkonzern rechnet Burda auch im laufenden Jahr mit einem Umsatzplus.
2005 konnte Burda dank Zuwächsen im Internet und bei den Verlagsaktivitäten im Ausland den Konzernumsatz um bereinigt 5,5 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro steigern. Die Erlöse im Stammgeschäft aus Druck-Aktivitäten und Inlands-Zeitschriften gingen leicht zurück. Das Ergebnis sei stabil geblieben, sagte Todenhöfer. "Wir haben gute Zahlen in einem äußerst schwierigen Marktumfeld erzielt."
Für die Internet-Ärasieht sich die Hubert Burda Media sehr gut aufgestellt. "Zeitschriftenmarken haben ein großes Potenzial in der digitalen Medienwelt", sagte Verleger Hubert Burda. Im vergangenen Jahr legten die Internet-Umsätze um 36 Prozent auf gut 174 Millionen Euro zu, über zwei Jahre verdoppelten sie sich.
Für eine erneute Verdoppelung bis 2007 brauche man auch weitere, gezielte Zukäufe, sagte Technologie-Vorstand Paul-Bernhard Kallen. "Wir würden auch vor einer größeren Akquisition nicht zurückschrecken." Dies könne 50 Millionen, aber auch 450 bis 500 Mio. Euro bedeuten. Im Inland sei der Markt weitgehend verteilt, daher beobachte der Konzern mögliche Kandidaten im Ausland intensiver.
Neben neueren Standbeinen wie Internet und Direktmarketing will Burda aber auch das Geschäft mit den Zeitschriften nicht vernachlässigen. Zwar sei hier im Inland das große Wachstum nicht mehr möglich. "Das Stammgeschäft ist aber weiter hoch interessant, weil es gute Renditen abwirft", sagte Todenhöfer. Zu den Gewinnbringern gehören hier unter anderem die "Bunte", "InStyle" und "Focus".
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Titel um 27 auf weltweit 258 Zeitschriften - allerdings allein durch neue Projekte im Ausland. Im Inland ist die Integration der Verlagsgruppe Milchstrasse nach Angaben von "Focus"-Chef Helmut Markwort, im Burda-Vorstand für die Milchstrasse zuständig, gut verlaufen.
"Alle Blätter sind auf einem guten Weg." Im vergangenen Jahr habe die Milchstrasse ein "sehr ordentliches Ergebnis" abgeliefert. Um die Schlagkraft weiter zu erhöhen bündelt Burda künftig die Marken der Milchstrasse ("May", "TV Spielfilm", "Fit For Fun" und den deutschen "Playboy" in einer neuen Einheit, der "Burda Lifestyle Community". (ejf)
Vom 05.08.2005 09:13
Telefonica will sich von Lycos Europe trennen
Der spanische Telekomkonzern Telefonica plant einem Pressebericht zufolge den Verkauf seiner Anteile am Internet-Dienstleister Lycos Europe. " Die Gespräche gehen sehr gut voran" , will das " Handelsblatt" aus Verhandlungskreisen erfahren haben.
Der Verkauf des Anteils von 32,1 Prozent könnte Ende des Jahres oder im ersten Halbjahr 2006 abgeschlossen werden. Das Paket hat nach aktuellem Börsenkurs einen Wert von etwa 100 Millionen Euro.
Dem Blatt zufolge interessiert sich das US-Internet-Unternehmen Lycos Inc. für die Anteile der Spanier. Lycos Inc. ist mittlerweile eine Tochter der südkoreanischen Daum Communication. Trotz gleichen Namens und gleichen Auftritts sind die Amerikaner nicht mit Lycos Europe verbunden.
Lycos Inc. ist in Europa bislang operativ nicht tätig und sucht nach einem Partner, mit dem der Einstieg bei Lycos Europe gestemmt werden kann, heiße es in Branchenkreisen. Dazu verhandelten die Amerikaner mit der Münchener Burda-Gruppe (Focus, Bunte). Der Zeitschriftenkonzern gab dazu keinen Kommentar ab. Lycos Inc. und Telefonica waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (dpa/hal)
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