...und da es keine Reaktionen im Yahoo!-Kurs gibt, war es wohl leider doch nur "Bla bla". Na ja, das wird dann hoffentlich den einen oder anderen Aktivisten auf den Plan rufen, der sich für heute eine (positive) Auflösung des Steuerrätsels gewünscht hat. Zusammenfassungen des Interviews wird es hoffentlich dann noch geben.
Mir ist es eigentlich egal, wie Yahoo! performt, wenn nur Alibaba endlich seine Schwäche nachhaltig besiegen und den Weg nach oben antreten kann. Es hat sich gezeigt, dass Yahoo! dann über kurz oder lang mitzieht, deshalb sehe ich den Tag bisher als sehr gelungen an. Mal sehen, was bis Handelsende noch passiert. Eine Alibaba-Aktie bei $130 würde selbst im aktuellen Szenario einen konsverativen Yahoo!-Kurs von ca. $60 nach sich ziehen. Vielleicht mag das für die Inhaber "heißer Wetten" nicht ausreichend sein, aber es gibt dann eben auch noch genügend Phantasie für die Zeit nach Mitte Dezember, wo man sich z.B. mit CALL65 oder CALL70 bis 06/2015 eindecken kann, um dann wieder etwas entspannter dem Treiben an der Börse folgen zu können. Ein "Big Deal" in den kommenden 14 Tagen ist aber noch lange nicht vom Tisch. Unter frustrierten Yahoo!- und Alibaba-Anlegern scheint mehr und mehr die Bescheidenheit (keine Verluste) statt die Gier nach großen Gewinnen die Argumentation zu bestimmen. Ehrlich gesagt ist es eine absolute Frechheit seitens des Managments bei Yahoo!, sich bezüglich der Steuerproblematik bis zum heutigen Tag noch nicht geäußert zu haben. Eine Frechheit deshalb, weil man als Kleinaktionär eben keinen Sitz im Verwaltungsrat (Aufsichtsrat) hat, um dem Management ein Statement diesbezüglich abzuringen, denn schließlich geht es hier um das Geld der Aktionäre. Was die Börse dann daraus macht, das ist eine ganz andere Frage. Wenn die Akteure an der Wall Street meinen, dass man das Kerngeschäft mit -$20 Mrd. bewertet werden müsste, dann ist das halt so. Aber es sieht doch ganz danach aus, dass die Finanzmafia auch eine ordnungsgemäße Geschäftsführung im Sinne der (kleinen) Shareholder massiv behindert, was letztlich nur auf die Geldbeutel dieser Gruppe zielt, denn die der Finanzmafia sind bereits so ausgebeult, dass für weitere Milliarden (augenblicklich) offenbar kein Platz vorhanden ist.
Deshalb, und ganz egal wie das am Ende ausgehen wird: Wenn meine Mitgesellschafer mich seinerzeit im Laufe des Jahres gefragt haben, ob die prognostizierten Tandiemen am Jahresende ausgezahlt werden können oder ob ich für irgendwelche Investitionen oder aus anderen Gründen Gelder benötige oder zurückhalten müsste, dann habe ich sofort und ehrlich geantwortet. Bei plötzlichen Veränderungen der Situation habe ich von mir aus sofort Meldung erstattet und (ungefragt) nach jedem Monatsbericht ein kurzes Statement verfasst, wie es um die Finanzen der GmbH steht. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, Steuersparmöglichkeiten nicht auszunutzen, und habe mir auch nicht erst Gedanken um solche Dinge gemacht, wenn sie aufgetaucht sind, sondern wenn sie absehbar waren. Für mich ist und bleibt das Yahoo!-Management in dieser Hinsicht eine Ansammlung von Versagern und unterwürfigen Egozentrikern. Natürlich braucht es auf solchen Positionen nicht Schaumschläger wie den damaligen Chef von Mobilcom oder die jetzigen Chefs von Solarworld oder Paion, die ihre kaufmännische Vorsicht (meiner Meinung nach) viel zu häufig haben links liegen lassen, aber bei Yahoo! geht es schlichtweg um ein Problem, mit dem sich jeder CFO tagtäglich außeinander setzen sollte, nämlich wie ich meine (insbesondere zukünftigen!) Entscheidungen steuerlich am attraktivsten gestalte, und zwar noch bevor ich diese treffe! Mir scheint aber, dass die Leute bei Yahoo! allein schon mit dem Zählen der Nullen vor dem Komma Probleme haben und $14 Mrd. als Wert innerhalb ihrer "Klickerbude" gar nicht richtig einschätzen können. Wenn Apple diese Geld auf irgendeinem Konto vergessen haben sollte, dann hätte ich bei $133 sonstigen Barmitteln noch ein gewisses Verständnis dafür, aber die Knalltüten bei Yahoo! hatten wohl zuvor noch nie mit so viel Geld zu tun und deshalb wären sie eigentlich gut beraten, sich zukünftig eher um Dinge zu kümmern, die ihrer Kragenweite entsprechen, als hier solche dummen (und durchschaubaren) Spielchen zu spielen. Ich jedenfalls fühle mich in meiner Intelligenz beleidigt von diesen Marionetten und würde einer Marissa Mayer zukünftig eher nicht über den Weg trauen. Ganz ehrlich, von Geld hat sie so ziemlich gar keine Ahnung, denn sonst hätte die Sache mit Alibaba sicherlich (von Beginn an) ganz anders laufen müssen. Auch ihre Argumente während der Vorstellung der Q3-Zahlen könnte man reihenweise in der Luft zerreissen und sich fragen, warum Yahoo! 140 Mio. Aktien verkaufen "musste" und SoftBank keine einzige. Warum nicht auch Softbank mit 70 Mio. am Börsengang beteiligen, zumal Masa Son diesen sehr viel dringender nötig hatte als Yahoo!, um seine Bilanz etwas aufzuhübschen? Man muss kein Experte sein, um 1+1 zusammen zu zählen und auf das Ergebnis zu kommen, dass das Yahoo!-Managament entweder besonders dämlich oder eben nur fremdgesteuert ist, was letztlich auf das gleiche herauskommt, weil beides gegen meine Interessen als Yahoo!-Aktionär wäre!
Ich darf mir diesen Wutausbruch auch erlauben, denn ich bin seit 2001 mit 450 Aktien auch (beständiger) Kleinaktionär und hätte in dieser Zeit mit meinem Geld sicherlich sehr viel Besseres anstellen können - und jetzt lässt mich das Management schon wieder im Stich, wenn es darum geht, die von mir(!) investierten Gelder endlich einmal anständig verzinst zurück zu bekommen. Stattdessen muss ich darauf vertrauen, dass die Leute in der Finance-Abteilung ihre (elementarsten) Hausaufgaben korrekt erledigen. Ich könnte kotzen...
|