Bin unendlich geschockt über so eine BM. Was glaubst Du eigentlich Dir herausnehmen zu dürfen -
Nichts ist lächerlich an diesem Thema - auch nicht die Aufnahme meiner Beiträge durch andere Threadteilnehmer. Natürlich läuft gerade hierbei vieles über Emotionen, und das ist ganz richtig so.
Wieso denn "beschissene Angst" ? Woher willst Du das wissen ? Als es mir im Krankenhaus richtig schlecht ging, habe ich die Ärzte gebeten, mich sterben zu lassen. Da hatte ich keine Angst vor dem Tod, sondern vor dem Ersticken - ein Zustand, den ich mehrfach bis zur Ohnmacht erleben durfte. Ja, das stand für mich im Vordergrund, ohne dass es weiterer Bemühungen bedurft hätte.
Das alles ist 20 Jahre her. Niemand hat damals daran gedacht, der Hirntod könnte nicht die Kriterien erfüllen, die postuliert werden. Ich hatte bereits jahrelang selbst einen Spenderausweis und hatte mir Gedanken darüber gemacht. Ebenso der Organspender - das war für mich die Voraussetzung für die Zustimmung zur Transplantation. Auch er hat sich etwas dabei gedacht. Und ja - ich habe mich auch bemüht, etwas von dem zurückzugeben, das ich selbst bekommen habe.
Nahezu alle, die zeitgleich mit mir transplantiert wurden, sind inzwischen verstorben. Aber sie konnten ihre Kinder aufziehen und in der Zwischenzeit. Ihr Leben weiterführen.
Das ist es, was für mich im Vordergrund steht und ebenso für die "studierten Vollprofidio....". Das hast Du, fürchte ich, zu respektieren, wenn Du auch respektiert werden willst.
Siehst Du, das ist mir wichtig, dass Leben gerettet wird. Niemand wird unsterblich dadurch - auch ich lebe inzwischen weit über die Prognosen heraus und rechne damit - so wie Du es von Dir behauptest - dass die Zeit abgelaufen ist. Eine erneute Transplantation würde ich auch ablehnen, weil es natürlich so viele junge Menschen gibt, die das Organ brauchen, weil ihre Uhr sonst abgelaufen wäre. Einen Organspenderausweis habe ich aber noch, obwohl die wenigsten Organe noch transplantationsfähig sind.
Deinen Theorien, obwohl von einzelnen Ärzten bestätigt, möchte ich mit allem Nachdruck widersprechen. Ein künstliches sowie ein "natürliches" Koma schaltet das Schmerzempfinden aus. Nicht jedoch die "körperlichen Reaktionen", Bewegungen, Spasmen usw.
Du kannst mir glauben, dass ich mich mindestens genauso intensiv wie Du damit befaßt habe. Trotzdem habe ich mich mit meiner Pro- Organspende-Haltung für das Leben entschieden. Das ist mein Recht.
Unverständlich ist mir, wie Du mit Deiner Einstellung 20 Jahre in diesem Bereich arbeiten konntest. Warum hast Du nicht viel früher aufgehört ? Ist es vielleicht so, dass Du selbst genau diese Angst hast, die Du mir vorwirfst? Bist Du deshalb so aggressiv ?
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