13.02.2007 - Trotz besser als erwarteter Zahlen für 2006 und eines optmimistischen Ausblicks fällt die Solarworld-Aktie am Dienstag zurück.
Es gibt in der Historie von Solarworld nicht viele Nachrichten zu Geschäftsdaten, die von der Börse weitgehend mit einem Achselzucken hingenommen werden. Normalerweise sind schon kleinere Nachrichten bei der volatilen Aktie Grund genug, den Kurs auf Berg- oder Talfahrt zu schicken. In diesem Fall bilden die 2006er-Daten eine Ausnahme. Knapp 2 Prozent verliert der Kurs der Aktie, für Solarworld eine ?normale? Tagesschwankung.
Dabei waren die Zahlen besser als erwartet. Das Bonner Solarenergie-Unternehmen hat 2006 mit einem Umsatz von 515 Millionen Euro angeschlossen. Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Jahr 2005 um 45 Prozent und damit stärker als erwartet. Um einmalige Effekte bereinigt wurde ein Gewinn vor Zinsen und Steuern von 118 Millionen Euro sowie ein Konzerngewinn von 73 Millionen Euro erzielt. Damit erreichte Solarworld mit einem Wachstum von 40 Prozent die Gewinnprognose.
Damit nicht genug. Auch das Geschäftsjahr 2007 sei positiv angelaufen, heißt es weiter von seiten der Bonner am Dienstag. ?Der Konzernumsatz stieg im Januar 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum exportbedingt bereits um 36 Prozent?, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Der Trend soll sich fortsetzen. Angesichts der Größe, die die Gesellschaft mittlerweile erreicht hat, ist dies in der wachstumsverwöhnten Branche noch lange keine Selbstverständlichkeit. Dennoch, so heißt es am Parkett, bergen die Zahlen insgesamt keine großen Überraschungen. Einige machen Sich Gedanken über die rückläufige operative Gewinnmarge, was aber mit den von Solarworld zugekauften Solaraktivitäten von Shell zusammenhängen dürfte.
Stets sprach Solarworld-Chef Frank Asbeck von einem ?lucky buy?, wenn es um diese Akquisition ging. Was damit gemeint sein dürfte, wird in den Zahlen für 2006 deutlich. Unter Berücksichtigung von Einmaleffekten gelang den Bonnern ein Gewinnanstieg von 52 auf 130 Millionen Euro, 57 Millionen Euro mehr als um Einmaleffekte bereinigt.
Nachdem aber nun genügend Haare in der Suppe gefunden wurden, konsolidiert das Papier weiter. Es dürften vor allem aber markttechnische Faktoren sein, die hierzu beitragen. Nur wenige Tage ist es her, dass die Aufwärtsbewegung von 47,60 auf 67,75 Euro beendet wurde. Bei 59,10 Euro wurde am Donnerstag das bisherige Konsolidierungstief verzeichnet ? damit nur knapp unterhalb einer ersten wichtigen Retracementmarke der vorherigen Aufwärtsbewegung. Hält diese Zone bzw. das 50er-Retracement bei 57,67 Euro, dürfte die Tendenz über den Tag hinaus weiter nach oben zeigen. Ein Rutsch unter diese Marke trifft in der Zone um 50 Euro auf massive Unterstützung.
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