Der Kurssprung von heute hängt mit Obama´s Absicht zusammen, die billig Importe aus China genau zu prüfen und evtl. Maßnahmen zu ergreifen. http://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/0,2828,795921,00.html Aussagen von US-Präsident Barack Obama zu Billigimporten aus China haben bei Anlegern die Hoffnung auf bessere Zeiten für deutsche Solarfirmen geweckt. Teils schnellen die Aktien in der Spitze um mehr als 30 Prozent in die Höhe. Düsseldorf - Solarwerte im TecDax haben am Freitag durch die Bank kräftig Kurszuwächse verbucht. Händler machten dafür kritische Äußerungen des US-Präsident Obama zu Wettbewerbspraktiken chinesischer Solarfirmen verantwortlich. Mit einem Plus von zwischenzeitlich 31 Prozent führte Q-Cells mit Abstand die Gewinnerliste im TecDax an, gefolgt von Solarworld mit einem Aufschlag von knapp 7 Prozent und Centrother mit plus 5,2 Prozent. Aber auch Werte aus der zweiten Reihe profitierten: Phoenix Solar gewann rund 13 Prozent und die mit dem Überleben kämpfenden Conergy und Solon legten um 28 beziehungsweise 23 Prozent zu. Obama hatte in einem Interview erklärt, er beobachte die Entwicklung der chinesischen Solarindustrie mit Sorge. Es gebe "eine Menge fragwürdiger Wettbewerbspraktiken vonseiten Chinas". Er betonte, die US-Handelsgesetze deutlich aggressiver durchzusetzen als vorherige Regierungen. Er wolle die Petition von Solarworld und anderen US-Solarfirmen genau prüfen und handeln, sollte gegen Regeln verstoßen worden sein. "Die Aussagen Obamas helfen dem gesamten Solarsektor schon seit gestern", sagte ein Händler. Chinas Solarfirmen seien hoch subventioniert und fluteten den internationalen Markt mit Billigprodukten. "Das macht auch den deutschen Firmen enorm zu schaffen." Solarworld hatte in den USA geklagt Solarworld hatte im Oktober zusammen mit sechs weiteren Solarfirmen aus den USA bei der Regierung Klage gegen zunehmende Billig-Importe aus der Volksrepublik eingereicht. Solarworld-Chef Frank Asbeck sprach von unlauterem Wettbewerb. Chinesische Unternehmen erhielten günstige Kredite von staatlicher Seite und böten Produkte zu Dumping-Preisen an. Die Unternehmen fordern Strafzölle von über 100 Prozent. "Es ist unausweichlich. Sie müssen kommen", sagte Dan Arvizu, im US-Energieministerium zuständig für erneuerbare Energien. Nach dem gewaltigen Ausbau der Solarkapazitäten in den vergangenen Jahren tobt in der Branche nun wegen Überkapazitäten ein unerbittlicher Preiskampf. Dem sind in den USA zuletzt bereits mehrere Unternehmen zum Opfer gefallen - unter anderem der Solarpionier Evergreen und der Zellhersteller Solyndra , dem die US-Regierung jüngst staatliche Hilfe zusicherte. In Deutschland ringen Solon, Conergy und Q-Cells um ihr Überleben. Die USA gelten als der Zukunftsmarkt für die Branche.
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