ein bisschen. Die Käsmann redet natürlich von der Bergpredigt. Nun, darüber findet man allerdings nur was im Matthäus-Evangelium, ansatzweise noch was bei Lukas. In den anderen Evangelien ist nix davon. Es ist überhaupt nicht klar, dass die Predigt überhaupt je gehalten wurde. Talisker: Es gibt nicht DAS Evangelium. Es gibt mehrere - in der Bibel vier. Gibt noch weitere - etwa das Judas-Evangelium.
Aber das mit der Bergpredigt war natürlich ziemlich praktisch. Man konnte die Leute damit hinhalten, dass sie sich bitteschön wie Schafe zu verhalten und alles hinzunehmen hatten. Das hat über viele Jahrhunderte die Herrschaft von Kirche und Obrigkeit stabilisiert. Nun - wie aber die Menschen so sind: Irgendwann wird dennoch abgerechnet - im Himmel, beim jüngsten Gericht etc. Von wegen Vergebung und so weiter - ist nicht. Also mit der Nächstenliebe war es auch bei den Christen nicht so weit her. Allerdings wurde die Zeit der Abrechnung auf die Zeit nach dem Tode verlagert. Wiederum praktisch mit Blick auf die Herrschaftssicherung.
Für mich ist der Kern des Christentums eher die Austreibung des Tempels. Aber das konnte unmöglich die Kirche in den Vordergrund schieben, da es unmittelbar ihre Macht gefährdet hätte. Also haben sie den ollen Matthäus mit seiner angeblichen Bergpredigt hochgehalten.
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