Ich bin gegenüber solchen Spekulationen immer skeptisch. Nicht weil das von dir beschriebene Szenario unmöglich wäre. Das ist es sicher nicht. Aber ich lese solche, oder ähnliche Spekulationen häufig, wenn ein wie auch immer gearteter Kurssturz auf die Schnelle keine andere "befriedigende" Erklärung findet. Selten, oder eigentlich nie, erwies sich das dann als richtig.
Was man aber definitiv feststellen kann, ist, wie du schon sagst, dass Frau Pelletier in den jetzt 4 Monaten seit dem Merger kein großes Interesse an den Bedürfnissen der Shareholder gezeigt hat. Und das sind nunmal steigende Kurse. In der Tat erweckt sie den Eindruck, als ginge es um einen fast schon missionarischen Feldzug zur "Befreiung der Frau". Daran ist ja eigentlich nichts verwerfliches, aber damit geht dann wohl eine - womöglich auch bewusste - Vernachlässigung der Aktionäre einher, denen der Erfolg des Produktes nur Mittel zum Zweck ist.
Nehmen wir mal an, deine Idee hat eine realistische Grundlage, was ja eben sicher nicht unmöglich ist. Dann stellt sich mir die Frage, inwieweit tiefe Kurse ganz konkret hilfreich sein sollten. Invesco und Woodford sind zu 12,39 $ pro Aktie investiert, mit zusammen über 80% der Aktien. Das heißt, dass zumindest nach aktuellem Stand kein an einer Übernahme interessiertes Pharmaunternehmen an diesen beiden vorbeikäme. Vermutlich selbst dann nicht, wenn die jetzt auszugebenden Aktien komplett an jemanden anderes gingen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Invesco und Woodford nicht deutlich über ihrem EK liegende Angebote akzeptieren würden. Und da m.E. auch nach amerikanische Recht eine Übernahmeofferte an alle Shareholder gleichermassen ergehen muss und auch so publiziert werden muss, sehe ich gerade nicht, worin der Vorteil eines tiefen Marktpreises liegt. Es sein denn, man wollte auch Invesco und Woodford über den Tisch ziehen, was ich mir bei deren Reputation aber schwer vorstellen kann. Und wie hier schon oft erwähnt, vertragliche Abreden hinsichtlich bestimmter Bedingungen halte ich für sicher zwischen Evofem und den beiden Großinvestoren gegeben.
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