einige Aussagen kann ich nicht teilen, ich akzeptiere Deine Meinung ja, aber objektiv stellen sich einige Aussagen von Dir in der Realität etwas anders da; wie ff:
Tony: .."Da sehe ich eben (noch) nicht die großen Konflikte wie es Andere hier sehen".. und "Daher bin ich kein Freund der Panikmache und finde, dass wir noch längst nicht an der Grenze unserer Möglichkeiten angelangt sind."
Ich: Konflikte, und keine kleinen, sind in der Realität schon da, wenn Asylanten im Freien campieren müssen, wenn Schulturnhallen u.a. öffentliche Gebäude zweckentfremdet blockiert werden, weil keine anderen Unterkünfte kurzfristig vorhanden sind; wenn Asylverfahren aufgrund von exzessivem Personalmangel (von vorhandenen Stellen bis zur Qualifikation der zur Verfügung stehenden Mitarbeiter) nicht sachgemäß und zeitnah durchgeführt werden können u.v.m. Wer hier in der derzeitigen Lage noch keine "großen Konflikte" erkennen kann, siehe brennende Asylantenheime u.a., der lebt nicht "unter uns" und ist weit entfernt von jeglicher Realität. Daran ändern auch die vorhandenen "Willkommensbekundungen" und sporadischen Unterstützungsaktionen nichts wesentlich.
Tony: "...wir haben eine äußerst niedrige Arbeitslosigkeit, der Staatshaushalt sieht so positiv wie seit Jahrzehnten nicht mehr aus, der Wohlstand in Dtl. ist historisch betrachtet trotz diverser Probleme auf einem Rekordhoch, Häuslebauer schießen wie Pilze aus dem Boden und der Häuslebauer von Heute kann sich neben dem Hausbau sogar noch den Sommerurlaub mit der Familie leisten."...
Ich: das sind nun mal Argumente oder Feststellungen, die sich im Zusammenhang von Flüchtlingsaufnahmen oder Asylanträgen gänzlich verbieten und ABSOLUT DANEBEN sind! Begründung: 2,77 Mio. Arbeitslose, abgezogen diejenigen paar Hunderttausende, die nicht arbeiten wollen, werden es als Hohn empfinden, wenn jemand von niedriger Arbeitslosigkeit im Zusammenhang mit Asylantenaufnahmen spricht. Gerade Du mit Deiner DDR-Vergangenheit, wie Du schriebst, solltest die Zahl von 2,77 Mio. Arbeitslosen sicher richtig bewerten können, wenn es in der damaligen DDR keine Arbeitslosen gab! Wenn der Staatshaushalt hoch wie nie ist, heißt das noch lange nicht, daß wir Gelder "irgendwie" verwenden können oder wie es Einzelne gerne hätten (wir bringen unsere ach so tollen Staatseinnahmen/Steuergelder von uns allen nicht mal dazu unsere gesamte Infrastruktur ordentlich auf die Reihe zu bringen). Gänzlich abstoßend für mich ist Dein Verweis auf "unseren Wohlstand/unsere Häuslebauer/und daß Häuslebauer sich dazu noch den Sommerurlaub leisten können". Und daß Du das mit einem Verständnis für eine "wohlwollende" Asylsuche verknüpfst. Nein, Tony, da hört bei mir jedes Verständnis für jemanden auf! Ich habe in meinem Leben wirklich "echt gebuckelt", dabei mir ein Eigenheim ABGESPART und einen Sommerurlaub gibt es immer, heute oft sogar mehrere Urlaube im Jahr; das gönne ich mir und meiner Familie auch noch. Wie leicht oder schwer mir das gefallen ist, der leider keinen Pfennig erben konnte, erspare ich mir an dieser Stelle... Für meine "Buckelei" in meinem Leben und was ich dadurch erreichen konnte - dafür lasse ich mir kein schlechtes Gewissen einreden, gleich aus welchem Thema heraus. Das stehe ich jedem anderen Menschen auch zu!
Tony: dass das Recht auf Asyl im Grundgesetz verankert ist und wir dementsprechend auch nicht einfach entscheiden können, wie viel Flüchtlinge wie aufnehmen wollen. Es sind wenn man so will unsere hohen Werte, welche wir uns stellen und leben wollen. Daher finde ich es ein wenig witzig, wenn wir uns von unseren hohen Werten verabschieden, gleichzeitig aber Flüchtlingen und Einwanderern vorwerfen, dass sie unsere Werte nicht erfüllen und sich nicht anpassen wollen.
Ich: Wenn wir in unserem Asylrecht keine "Zahlenobergrenze" festgelegt haben, weil bei der Erstellung des Gesetzes zum damaligen Zeitpunkt "bestimmte Umstände" gar nicht denkbar waren, kann es sicher nicht bedeuten, daß wir in irgendeiner Situation unbegrenzt in Mio.-Höhe Flüchtlinge aufnehmen können. Spätestens dann muß so ein Gesetz auch angepaßt werden können - nicht mit einer Zahl, sondern mit praktikablen Umsetzungen, die ALLE Menschen in unserem Land mittragen können und wollen, zumindest dann auf demokratische Art und Weise - dafür gibt es z.B. Wahlen. Was sind "unsere hohen Werte"? Wenn mit "hohe Werte" die Einhaltung von Gesetzen und gesamtgesellschaftlichen Regeln in einem gemeinschaftlichen Zusammenleben gemeint sind (das sollte es sein!), dann haben sich ALLE hier in dieser Gesellschaft der BRD lebenden Menschen diesen Gesetzen und Regeln "zu unterwerfen" bzw. diese zu achten und EINZUHALTEN. Deutsche, die das nicht können oder wollen, werden strafrechtlich/zivilrechtlich damit konfrontiert, Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und das nicht akzeptieren können oder wollen, müssen ganz klar "des Feldes verwiesen" werden können! Das muß man ihnen von vornherein freundlich aber bestimmt sagen. Wenn mein Untermieter die Regeln aus seinem mit mir zu schließendem oder abgeschlossenen Mietvertrag mit mir nicht einhalten kann oder will, bekommt er die Anmietung nicht oder wird gekündigt - plump gesagt heißt das, daß er mein Haus verlassen muß, mit oder ohne Gerichtsbeschluß, der Weg ist ganz sicher vorgezeichnet. Fazit: ohne die Einhaltung und Akzeptanz von Gesetzen und Regeln im Zusammenleben geht gar nichts, weder im gesellschaftlichen noch im privaten Lebensbereich. Das gilt um so mehr, wenn sich diesbezüglich offensichtlich Probleme anbahnen. Andersherum ist alles in bester Ordnung!
Sorry, Tony, das ist meine Meinung. Ich versuche immer beiden Seiten der Medaille gerecht zu werden, Schwerpunkt liegt dabei auf dem Wort "gerecht". Mir ist klar, daß jede Meinung subjektiv ist, auch meine. Ich versuche aber stets so objektiv wie möglich zu sein und andere Meinungen zu überdenken. Ich akzeptiere stets die Meinung des anderen, auch wenn ich sie nicht teilen kann. Das, und nicht mehr, erwarte ich auch von jedem anderen.
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