ist auch die Waffe der Wahl bei der Fannie-/ Freddie-Freilassung. Biden und Yellen haben das Thema sorgsam gemieden. Als Yellen kürzlich darauf angesprochen wurde, sagte sie, sie kenne sich mit dem Thema FnF nicht gut aus, hätte aber Spezialisten, die sich damit befassen würden. Es ist also auch Ignoranz.
Politisch sitzen FnF zwischen allen Stühlen. Ursprünglich wurde Fannie 1938 - als reine Staatsfirma - von einem demokratischen Präsidenten gegründet, um zinsgünstige 30-Jahres-Hypotheken an Amerikas Mittelschicht zu vergeben. Das war in der Endzeit der Großen Depression, die 1930 begann. Fannie ist so gesehen ein ur-demokratisches, die weniger Wohlhabenden unterstützendes und förderndes Projekt.
1968 ging Fannie an die Börse, damit die MBS nicht mehr zur US-Staatsverschuldung gezählt werden mussten. Um 1970 kam Freddie Mac als "Konkurrent" hinzu. Seit ihrem Börsengang gelten die Twins als "halbstaatlich".
Die Republikaner mochten die Twins nie, weil sie das Geschäftsmodell - mit dem US-Staat als impliziten Garanten für die MBS-Verbriefungen - für "sozialistische Manipulation" hielten. FnF konnten aufgrund der Staatsgarantien deutlich günstigere Kredite anbieten als etwa Großbanken wie Wells Fargo. Reps sind auf der Seite von Wall Street.
Es war auch ein republik. Administration, die 2008 die Gunst der Stunde (Hypo- und Bankenkrise) nutzten, um die ungeliebten Zwillinge endgültig zu beerdigen. Die von Hank Paulson erzwungene Zwangsverwaltung - für die es keine ökonomische Notwendigkeit gab, da FnF noch 90 Mrd.$ an Cash hatten - vollstreckte diese Beerdigung. Es war eine Ausschaltung auf Raten, weil die Zügel immer straffer und immer willkürlicher angezogen wurden.
Perverserweise hat dann der Demokrat Obama dem ur-demokratischen Projekt FnF 2012 den finalen Todesstoß versetzt, mit dem Net Worth Sweep (NWS), der sämtliche Einnahmen von FnF in die Staatskasse umleitet. Damit wurde die verkappte Verstaatlichung zementiert. Obama machte sich dabei zunutze, dass die Firmen offiziell immer noch als privat galten, so dass die MBS (inzwischen 8 Billionen $ Wert!) trotz der faktischen Wiederverstaatlichung nicht der Staatsverschuldung zugerechnet werden mussten. Win-Win für die Dems, sie konnten die Firmen nun bis aufs Blut, aber pro forma waren sie immer noch privat.
Die Ungerechtigkeit stießt auch der Jury im zweiten Lamberth-Prozess sauer auf. Sie urteilten im August mit 8 zu 0, dass der NWS ein Verstoß gegen die guten kaufmännischen Sitten war, da er die Aktien faktisch wertlos machte. Die lächerliche bewilligte Entschädigung von 612 Mrd. $ plus Zinsen (ca. 50 bis 70 Cents pro JPS) deckt jedoch nur einen Bruchteil der Verluste ab. Angemessen gewesen wäre 25 $ für die JPS.
Die FHFA drückte auch sonst alles durch, was die Regierenden von ihr verlangten. Dazu zählen zig Förderprogramme für erschwinglichen Wohnraum, die aus den Einnahmen von FnF finanziert wurden, obwohl es sich dabei um staatliche Fördermaßnahmen handelte und FnF offiziell noch als "private Firmen" galten.
Mit dem laufenden Kauf von CRT-Versicherungen von Wall Street, die für 33 $ Kosten nur 1 $ Schutz bieten (also ökonomisch ein Irrwitz sind), wurde das spärliche Eigenkapital der Firmen weiter dezimiert. Seit 2012 sollen mehr als 30 Mrd. $ für CRT verpulvert worden sein, die sonst als Eigenkapital die Freilassung bereitstünden.
Die FHFA scheint eine Freilassung aus purem Eigennutz nicht zu wollen. FHFA-Direktorin Sandra Thompson hat die Zahl der FHFA-Beschäftigten in ihrer Amtszeit von 700 auf jetzt über 1100 erhöht. Sie Mitarbeiter verdienen im Schnitt 175.000 $ pro Jahr. 2008 kam die FHFA noch mit 200 Mitarbeitern aus.
Die Gehälter werden nicht von der US-Regierung gezahlt, sondern von den FnF-Gewinnen abgezweigt. Die FHFA ist daher wie ein Vampir, der aus den zwangsverwalteten Twins Blut saugt. Da der Staat praktisch keine Aufsicht führt (er ist ja kostenmäßig nicht involviert), bläht Sandra die FHFA personell immer weiter auf. Je mehr Geld für hohe Gehälter, Förderprogramme und CRTs rausgehauen wird, desto länger dauert es, bis das Eigenkapital für eine Freilassung ausreicht. Die FHFA-Mitarbeiter verlängern mit den unnötigen Ausgaben ihrer Paria-Dasein. Wieso sollten sie freiwillig diese paradiesischen Zustände beenden? Da hilft nur ein Tritt in den Allerwertesten.
Es werden daher wohl Republikaner sein, die diesem Behördenkropf den Saft abdrehen. Nicht weil sie FnF als Instutitionen schätzen (siehe oben), sondern weil sie von dieser auswuchernden, intriganten Bürokratie angewidert sind.
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