Berentzen 09:53 22.07.08
Haselünne (aktiencheck.de AG) - Die Berentzen-Gruppe AG (Profil) steht möglicherweise kurz vor dem Verkauf an den Finanzinvestor Aurelius Invest.
Laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" bestätigte ein Sprecher des Münchener Finanzinvestors dies auf Anfrage: "Berentzen ist ein traditionsreiches Unternehmen mit attraktiven Kernmarken. Wir würden uns freuen, wenn unser Angebot im Gesellschafterkreis Anklang finden würde", sagte der Sprecher, ohne Details der Offerte zu nennen. Wie die "FTD" unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, soll die Offerte etliche Bestandsversprechen an Berentzen enthalten, die für einen Finanzinvestor vergleichsweise selten sind.
Dennoch war es in den vorigen zwei Wochen zu keiner Einigung zwischen Investor und Gesellschaftern von Berentzen gekommen. Vielmehr hatte sich die Lage bei der Firma aus dem niedersächsischen Haselünne so zugespitzt, dass am Donnerstag drei Aufsichtsräte zurücktraten. Zudem ist am Mittwoch eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats angesetzt, in der es nach Informationen der Zeitung um die Personalie Axel Dahm geht. Dahm leitet Berentzen seit anderthalb Jahren als Vorstandschef, wobei nun ein vorzeitiger Abgang des Vorstandssprechers erwartet wird. Ein Berentzen-Sprecher wollte das nicht kommentieren.
Der Druck nimmt unterdessen zu. Nach Informationen der Wirtschaftszeitung drängen kreditgebende Banken auf eine Entscheidung. Zudem könnten die Eignerfamilien Pabst und Richarz die Familienstämme Berentzen auf Schadensersatz verklagen, falls es nicht zum Verkauf kommt. Der Stamm Pabst und Richarz hatte das Angebot von Aurelius nach "FTD"-Informationen ebenso befürwortet wie die zurückgetretenen Aufsichtsräte. Am Dienstag sollen in Haselünne noch einmal die Berentzen-Stämme zusammenkommen, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Angaben, in welcher Höhe sich eine mögliche Übernahmeofferte bewegen könnte, wurden nicht gemacht.
Die Aktie von Berentzen gewinnt derzeit 7,72 Prozent auf 3,07 Euro. (22.07.2008/ac/n/nw)
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