19.02.2004 WCM spekulativ kaufen PRIME REPORT
Die Experten vom Börsenbrief "PRIME REPORT" bewerten die WCM-Aktie (ISIN DE0007801003/ WKN 780100) mit "spekulativ kaufen".
Der Vorstandsvorsitzende Roland Flach treibe den Entschuldungskurs weiter voran. Am Dienstag habe die Gesellschaft verkündet, dass die WCM-Tochter RSE den von der HSH Nordbank emittierten Call zum Rückkauf von 60% der Anteile an der Berliner Gehag GmbH nicht ausübe. RSE sei damit unverändert zu 15% an der Gehag beteiligt, welche rund 21.000 Wohnungen in Berlin besitze.
Dadurch, dass man auf die Mehrheit verzichte, verringere sich der Schuldenstand von WCM um weitere 890 Mio. EUR. Bereits im Dezember 2003 habe die Gesellschaft aus dem Verkauf von Commerzbank-Aktien ungefähr 450 Mio. EUR erlöst. Darüber hinaus rechne der Vorstandsvorsitzende mit weiteren 600 Mio. EUR aus dem Erlös von IVG-Aktien, welche im Besitz der Tochtergesellschaft Sirius seien. Sirius sei in Insolvenz geraten, die Versteigerung der IVG-Anteile sei am 24. Februar geplant.
Unter dem Strich würden sich somit die Bankschulden im WCM-Konzern um über 1,9 Mrd. reduzieren. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in der Konzernbilanz würden nach Abschluss der IVG-Transaktion dann wahrscheinlich noch rund 1,2 Mrd. EUR betragen. Am 30. September hätten die Schulden noch bei mehr als 3 Mrd. EUR gelegen, von denen man 2,4 Mrd. EUR in der Bilanz ausgewiesen habe. Laut Unternehmensangaben könne die Gesellschaft ihre Zukunft nun wieder aktiv mitgestalten. Dies bedeute, dass man wieder Luft für neue Transaktionen habe.
Die Experten vom "PRIME REPORT" empfehlen die Aktie von WCM zum spekulativen Kauf. Das Kursziel sehe man bei 1,75 EUR.
Wie schon gesagt: Das Verhältnis Anlagen zu Krediten ist noch immer das alte: Schulden weg aber auch Vermögenswerte weg. Aber während genau das vor ein paar Monaten zum Absturz führte (IVG v.a.), wird es jetzt als tolles Entschuldungsprogramm gesehen. An der Börse werden nur Stimmungen gehandelt, nicht reale Werte.
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